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Kein grünes Licht für Hackl-Haus-Nachfolger: Forderung nach Architekturwettbewerb

Anna Fessler, 02.07.2024 18:51

LINZ. In der Sitzung des Linzer Gestaltungsbeirats am 2. Juli war auch Thema, was statt dem abgerissenen Hackl-Haus an der Ecke Mozartstraße/Dametzstraße künftig diesen Stadtbereich prägen wird. Der Beirat entschied für eine Wiedervorlage des Projekts, die Grünen und LinzPlus üben Kritik an den präsentierten Plänen.

Das "Hackl-Haus" wurde 2022 abgerissen, an seine Stelle soll nun ein zehngeschoßiges Wohn- und Bürogebäude kommen. (Foto: Potocnik)

Vielen Linzern war das Gebäude an der Ecke Mozartstraße/Dametzstraße als Hackl-Haus bekannt. Das nicht denkmalgeschützte 160 Jahre alte Gebäude wurde 2022 abgerissen, die Fleischhauerei Hackl zog auf die andere Straßenseite um. Nun will ein Investor dort ein zehngeschoßiges Wohn- und Bürogebäude errichten, der Linzer Gestaltungsbeirat diskutierte heute die konkreten Pläne dazu – und entschied für eine Wiedervorlage.

Beirat empfahl Überarbeitung der Proportionen

Geplant ist dazu auch ein Abriss des Gründerzeithauses in der Dametzstraße 51, nur die Fassade soll erhalten bleiben. Von der Kreuzung kommend sollen Passanten durch einen Durchgang zum Park beim neuen Haus der Wirtschaft kommen. Die Büros im Neubau sollen von der Wirtschaftskammer und dem Weekend-Verlag genutzt werden.

Der Projektentwurf sieht ein rund 32 Meter hohes Gebäude vor, der Beirat empfahl Überarbeitungen bezüglich der Länge des Baus sowie ein Begrünungs- und Werbekonzept. Die Experten sprachen sich zudem für einen kleineren Eingangsbereich aus. Planungsstadtrat Dietmar Prammer (SPÖ): „Als Stadt begrüßen wir den vorgestellten Plan eines attraktiven Durchgangs für die Bevölkerung zum neugestalteten Innenhof der Wirtschaftskammer, der damit auch einen Zugang des gesamten Ensembles zur Innenstadt öffnet und den Kreuzungsbereich gleichzeitig aufwertet.

Grüne sprechen von achtlosem Umgang mit baukulturellem Erbe

Die beiden Gemeinderäte Markus Rabengruber (Grüne) und Lorenz Potocnik (LinzPlus) gehen davon aus, dass für die Umsetzung eine Bebauungsplanänderung notwendig wäre. Der Abbruch des Gründerzeithauses mit Ausnahme der Fassade ist für Rabengruber ein Zeichen für „achtlosen Umgang mit dem baukulturellen Erbe. Sich immer wieder von den eigenen Leitlinien zu verabschieden und den Bebauungsplan zugunsten von Einzelinteressen von Investoren zu ändern, ist sicherlich der falsche Weg“, so der Grüne Planungssprecher.

LinzPlus fordert Architekturwettbewerb

Gemeinderat Lorenz Potocnik fordert ein Wettbewerbsverfahren für das Projekt, das er als „wichtige, städtebauliche Aufgabe“ bezeichnet. Eine 30-minütige Begutachtung durch den Gestaltungsbeirat genüge nicht, da für die Pläne eine Bebauungsplanänderung notwendig wäre und die Entscheidung damit zu „schwerwiegend“.


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