Die Ziele der Spitzenkandidaten aus dem Bezirk Eferding
BEZIRK EFERDING. Am Sonntag, 29. September, wählt Österreich einen neuen Nationalrat. Schon seit Wochen werben die Parteien um die Gunst der Wähler und präsentieren sich und ihre Wahlprogramme. In unserem Tips-Brennpunkt zur Nationalratswahl bieten wir eine kleine Entscheidungshilfe, indem wir die regionalen Spitzenkandidaten der großen Parteien aus dem Bezirk Eferding im Regionalwahlkreis Hausruckviertel näher vorstellen.
Tips hat Ewald Günther Mayr aus Pupping von der ÖVP, Eva Caroline Brandner aus Hinzenbach von der SPÖ, Rudolf Eder aus St. Marienkirchen von der FPÖ und Doris Gabriele Linzner aus Alkoven von den Grünen zu ihren wichtigsten Zielen zu den Themen Klimaschutz, Migration, Arbeitsmarkt und Bildung befragt. Für alle Unentschlossenen soll dies eine kleine Hilfestellung sein, wo man am Wahltag denn das Kreuzchen setzen und wen man mit seiner Stimme unterstützen soll.
Die wichtigsten Anliegen und Ziele im Bereich Klimaschutz
Ewald Mayr, ÖVP: Den Klimawandel kann man nicht leugnen. Unabhängig von der Ursache wird er die Menschheit, die nie so groß war, beeinflußen. Trotzdem hilft es niemandem, aus Ideologie den Klimaschutz über alles zu stellen. Probleme müssen gelöst, nicht verschoben werden.
Eva Brandner, SPÖ: Als Mutter zweier Kinder ist mir der Klimaschutz ein großes Anliegen. Neben dem achtsamen Umgang mit Ressourcen soll auch ein Rückgang der Bodenversiegelung angestrebt werden. Wir müssen weg von einer Wegwerfgesellschaft und hin zu mehr Recycling.
Rudolf Eder, FPÖ: Wir brauchen eine Energie und Umweltpolitik mit Hausverstand. Energiewende braucht Zeit für Forschung um gute Lösungen zu finden. Es darf keine Bedrohung unserer Wirtschaft und des Wohlstands unserer Bürger geben.
Doris Linzner, Grüne: Klimaschutz ist der Schutz unser aller Lebensgrundlage und umfasst viele Facetten hin zu einem neuen „gut“. Der Beitrag Einzelner durch Umstieg auf Öffis oder Müllvermeidung ist wichtig, verändert gehört jedoch auch der CO2-Ausstoß der großen Player.
Thema Migration
Ewald Mayr, ÖVP: Wir brauchen Migration in die Arbeitswelt, um unseren Standard zu sichern, und müssen gleichzeitig illegale Migration ins Sozialsystem verhindern. Pauschal zu sagen, dass alle Ausländer schlecht sind, ist der falsche Weg.
Eva Brandner, SPÖ: Menschen, ob Asylwerber oder Zuwanderer, die sich in Österreich ein selbständiges Leben aufbauen wollen und ein wertvoller Teil unserer Gesellschaft werden wollen, soll dies ermöglicht werden. Missbrauch soll rechtliche Konsequenzen haben.
Rudolf Eder, FPÖ: Diese unkontrollierte Zuwanderung muss ein Ende haben! Das heißt, konsequente Sicherung unserer Außengrenzen und Remigration, also sofortiges Abschieben straffälliger Personen. Wer keinen Schutz mehr braucht, muss wieder in sein Heimatland zurückkehren.
Doris Linzner, Grüne: Migration erfordert eine solidarische Lösung auf europäischer Ebene. Bessere Anerkennung im Ausland erworbener Bildungsabschlüsse ist ebenso gefragt wie das Setzen von Integrationsangeboten, um Einwanderer:innen Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen.
Die Meinung zum Thema Arbeitsmarkt
Ewald Mayr, ÖVP: Arbeit schafft Wohlstand. Das Ziel muss sein, alle nach ihren Fähigkeiten in den Arbeitsprozess zu integrieren. Je mehr arbeiten, desto besser verteilt sich die Last. Nur das, was erwirtschaftet wird, kann ins Sozialsystem fließen.
Eva Brandner, SPÖ: Arbeitslosigkeit bekämpft man, indem man attraktive Arbeitsplätze schaff. Eine gut ausgebaute Kinderbetreuung, leistbare Umschulungen und faire Löhne, gekoppelt mit Arbeitszeitverkürzung wenn es notwendig ist, sind sinnvolle Maßnahmen.
Rudolf Eder, FPÖ: Wer Vollzeit arbeitet muss belohnt werden. Überstunden müssen steuerlich begünstigt sein. Damit motiviert man, auch mal mehr zu arbeiten, um sich etwas aufzubauen. Dasselbe gilt bei Pensionisten, wo jetzt Zuarbeit „bestraft“ wird.
Doris Linzner, Grüne: Politik muss den Rahmen schaffen, damit Beschäftigte zukünftig gesund arbeiten können: Regelarbeitszeit anpassen, Qualifizierungsmaßnahmen und soziale Absicherung anbieten, dringend nötige Innovationen in Technologie und Ökologisierung als Konjunkturmotor nutzen.
Die Ziele zum Thema Bildung
Ewald Mayr, ÖVP: Bildung muss mehr sein als Wissen vermitteln. Was bringt Algebra, wenn man nicht versteht, was schlechte Nahrung anrichtet, was uns in diesem Land wichtig ist oder wie man mit seinem Einkommen haushaltet? Bildung muss auch auf das Leben vorbereiten.
Eva Brandner, SPÖ: Eine Bildung ohne Druck für Kinder, Pädagoginnen und Eltern ab dem ersten Tag in einer Bildungseinrichtung ist anzustreben. Wir müssen uns von dem alten, starren System verabschieden und mehr auf die individuellen Bedürfnisse der Lernenden eingehen.
Rudolf Eder, FPÖ: Bei Bildung muss man unterscheiden: bei uns am Land funktioniert noch alles, meine Kinder bekommen glücklicherweise eine gute Ausbildung. Man muss aber auch als Eltern einen Beitrag leisten. Das wirkliche Problem liegt in den Ballungsräumen, wo viele verschiedene Sprachen zusammen kommen und Gewalt oft tagesaktuell ist.
Doris Linzner, Grüne: Investitionen in Bildung sind Investitionen in unser aller Zukunft. Es braucht mehr Personal, eine gemeinsame Schule bis 14 und einen Blick über den Tellerrand um bessere Bildungschancen für alle Kinder ganz gleich ihrer sozialen Herkunft zu ermöglichen.
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