EFERDING. Im Jahr 2024 konnte die Arbeiterkammer (AK) Oberösterreich (OÖ) fast 132 Millionen Euro für ihre Mitglieder erkämpfen, im Bezirk Eferding waren es mehr als 1,3 Millionen Euro. Der Präsident der AK OÖ Andreas Stangl und der Leiter der AK-Bezirksstelle Eferding Werner Wagner zogen bei einer Pressekonferenz Bilanz.

Die wirtschaftlichen Turbulenzen, vor allem die Teuerungen und die steigende Zahl der Insolvenzen, sorgten in den vergangenen Monaten für großen Zulauf bei der Arbeiterkammer. Zahlreiche AK-Mitglieder, die mit arbeitsrechtlichen Verstößen und vorenthaltenen Pensions- oder Pflegegeldansprüchen sowie Internetbetrug und angeblichen Besitzstörungen konfrontiert waren, kamen zur Beratung. Insgesamt wandten sich 2024 343.529 Menschen in Oberösterreich mit ihren Anliegen an die AK. Im Bezirk Eferding waren es 3.645 Rat- und Hilfesuchende von den 14.284 dort mit Hauptwohnsitz gemeldeten AK-Mitglieder. Die für sie erkämpften 1.360.112 Euro verteilten sich folgendermaßen: 244.015 Euro bei Arbeitsrechtsproblemen, 796.914 Euro bei Sozialrechtsangelegenheiten und 319.183 Euro für Arbeitnehmer aus insolventen Betrieben. Hauptsächliche Gründe für Arbeitsrechtsanfragen waren vorenthaltenes Entgelt, Differenzen bei der Endabrechnung von beendeten Arbeitsverhältnissen sowie Kündigungen oder Entlassungen. Bei den Sozialrechtsangelegenheiten ging es vorwiegend um die Themen Pension und Pflegegeld.
„Die Beratung vor Ort ist uns sehr wichtig, denn unsere Mitglieder sollen möglichst einfach zu ihrem Recht kommen“, erklärt AK-Präsident Andreas Stangl: „Wenn jemand glaubt, dass arbeitsrechtlich, sozialrechtlich oder den Konsumentenschutz betreffend etwas nicht stimmen kann, sollte er sich sofort an die Arbeiterkammer wenden – wenn auch nur, um sicherzugehen. Uns ist kein Geldbetrag zu niedrig, um den Rechtsweg zu bestreiten.“ Der Eferdinger AK-Bezirksstellenleiter Werner Wagner führt weiter aus: „Wir versuchen immer, außergerichtliche Lösungen zu finden, doch wenn es die Arbeitgeber darauf ankommen lassen, kämpfen wir für unsere Mitglieder vor Gericht und es macht keinen Unterschied, ob es sich um große oder kleine Beträge handelt. 2024 sind wir im Bezirk Eferding bei 21 Arbeitsrechtsfällen vor Gericht gezogen.“
Mehr zur Bilanz der Arbeiterkammer OÖ unter https://www.tips.at/nachrichten/ooe/wirtschaft-politik/672018-insolvenzen-pflegegeld-arbeiterkammer-ooe-2024-stark-gefordert
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