ST. VALENTIN. Der Name Kleestorfer hat in St. Valentin Tradition. Erstmals 1872 urkundlich erwähnt, entwickelte sich das Unternehmen Kleestorfer bis heute zu einer der führenden Bäckereien in der Region. 1982 übernahm Karl Kleestorfer den elterlichen Betrieb. Mit vier Niederlassungen in St. Valentin und Enns versorgt Karl Kleestorfer die Region mit Brot und süßen Backwaren.

Karl Kleestorfer gerät ins Schwärmen, wenn er von seinem Brot erzählt. Der Bäcker- und Konditormeister beschäftigt sich viel mit gesunder Ernährung. Seine Naturprodukte finden reißenden Absatz, allen voran Dinkel-, Vollkorn-, Haus-, Gewürz- und Mostviertelbrot sowie zahlreiche weitere Spezialbrote. Grundlage für seine Brote bildet ein Vier-Stufen-Sauerteig. Die Sauerteiganlage ist das Herzstück seiner Bäckerei in Langenhart. Bei den Zutaten setzt Kleestorfer auf Mehl aus Niederösterreich: Roggen aus dem Waldviertel, Weizen aus der Region um St. Pölten. Der hohe Kleieanteil im Roggenbrot fördert die Darmtätigkeit, der Rutingehalt beugt Arterienerkrankungen vor. Roggenbrot ist fester und muss intensiver gekaut werden, wodurch die Verdauungstätigkeit angeregt wird. Auch für seine Mehlspeisen ist Kleestorfer bekannt. Krapfen mit unterschiedlichen Füllungen werden nicht nur während der Faschingszeit angeboten.
Wissen weitergeben
Im Bäckereihandwerk stecken viel Wissen und Erfahrung und Klestorfer ist bestrebt, dieses Wissen auch an zukünftige Generationen weiterzugeben. Aktuell wird in St. Valentin ein Lehrling ausgebildet, zudem hat Kleestorfer immer wieder Tipps für seine Kunden parat: „Verlangen Sie Vollkornbrot aus ausgemahlenem Korn. Essen Sie das Brot erst zwei Tage nach dem Kauf und backen Sie es im Toaster noch einmal auf, es wird bekömmlicher. Sie werden schneller satt und nehmen leichter ab“, so der Bäckermeister im Interview.
Hohe Fixkosten
Sorge bereiten Kleestorfer allerdings die aktuell stark gestiegenen Fixkosten. Seine Backstube wird aktuell zu gleichen Teilen mit Strom und Gas beheizt. Konnte die Backstube bisher mit monatlichen Stromkosten von ungefähr 1.800 Euro gut kalkulieren, so sind diese Kosten in den letzten Monaten nahezu explodiert. Aktuell zahlt Kleestorfer monatlich 7.400 Euro für Strom. Auch die Kosten für Gas sind um 200 Prozent angestiegen.
Eine Preissteigerung von 35 Prozent gab es auch beim Mehl, diverse Rohstoffe stiegen in den letzten Monaten um 15 bis 20 Prozent. Zusätzlich stehen ab September Lohnerhöhungen bei den 20 Mitarbeitern an. Kleestorfer hofft, dass sich die Fixkosten irgendwann einpendeln, will aber auf jeden Fall weitermachen, denn es ist ihm wichtig, die Region mit hochqualitativen Backwaren zu versorgen.
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