Ohlsdorf plant neues Schulzentrum – Entscheidung des Landes steht noch aus
OHLSDORF. Die Gemeinde Ohlsdorf wagt einen zweiten Anlauf: Ein modernes Schulzentrum soll die in die Jahre gekommene Volksschule sowie die Mittelschule ersetzen. Der Gemeinderat hat einen Grundsatzbeschluss gefasst – nur die Grünen stimmten dagegen.

Die Volksschule, einst als „Kaiser Franz Joseph Jubiläums-Volksschule“ eröffnet, stammt aus dem Jahr 1908. Die Mittelschule, ein Betonbau aus den 1970er-Jahren, ist ebenfalls nicht mehr zeitgemäß. Beide Gebäude weisen bauliche Mängel auf und sind nicht barrierefrei. Bereits vor Jahren war ein Neubau angedacht, doch Corona bremste das Vorhaben aus. Nun nimmt die Gemeinde das Projekt wieder auf.
Geplant ist eine gemeinsame Volks- und Mittelschule am Standort der bisherigen Mittelschule – jedoch mit klar getrennten Bereichen. „Selbst die Pausenglocken können unabhängig voneinander läuten“, betont Bürgermeisterin Ines Mirlacher (SPÖ), um Bedenken wegen der Zusammenlegung zu zerstreuen. Gleichzeitig sollen Synergien geschaffen und moderne Lernbedingungen ermöglicht werden.
Die Finanzierung steht allerdings noch nicht fest. Das Land Oberösterreich müsste über 60 Prozent der Kosten übernehmen. Eine endgültige Entscheidung steht aus – theoretisch wäre auch eine Sanierung der alten Gebäude möglich. „Wir haben aber positive Signale für den Neubau erhalten“, so Mirlacher.
Während die Mehrheit im Gemeinderat das Projekt befürwortet, sehen die Grünen die teuerste Variante verwirklicht. Sie plädieren für eine Sanierung, die günstiger und umweltfreundlicher wäre. Dennoch wollen sie sich konstruktiv an den weiteren Planungen beteiligen.
Die Umsetzung soll in mehreren Phasen erfolgen: Zuerst wird ein neues Schulgebäude hinter der bestehenden Mittelschule errichtet. Nach dem Umzug der Mittelschüler wird das alte Gebäude saniert und teilweise neu gebaut. Danach ziehen auch die Volksschüler ein. Zusätzlich sind ein neuer Turnsaal und eine moderne Sportanlage geplant.
Die Gemeinde rechnet mit Kosten von 26 bis 28 Millionen Euro und einem möglichen Baubeginn frühestens Ende 2026. „Es ist ein Jahrhundertprojekt für Ohlsdorf“, sagt Mirlacher. „Aber wir investieren in die Zukunft unserer Kinder.“