Diabetes-Kontrolltermine trotz Pandemie wahrnehmen
KIRCHDORF AN DER KREMS. „Zucker“ tut nicht weh, doch ein dauerhaft erhöhter Blutzucker kann den Körper langfristig schwer schädigen. Menschen mit Diabetes mellitus sollten daher auch während der Corona-Pandemie ärztliche Kontrolltermine wahrnehmen, um irreparable Langzeitfolgen zu vermeiden. Darauf machen das Land OÖ und die oberösterreichischen Spitäler trägerübergreifend aufmerksam und betonen die Bedeutung einer guten Stoffwechselkontrolle im Hinblick auf eine mögliche Corona-Infektion.

„Ein unbehandelter hoher Blutzuckerspiegel und schlechte Stoffwechseleinstellungen können Augen, Nerven oder vor allem Nieren schädigen. So sind nach wie vor sehr viele Diabetes-Patienten auch Dialyse- bzw. Nierenersatztherapie-Patienten. Durch regelmäßige Blutzuckermessungen und Kontrollen von Blutdruck und Blutfettwerten kann aber auch das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und Erkrankungen der Gefäße auf ein deutlich niedrigeres Niveau gesenkt werden“, erklärt Norbert Feichtenschlager, Facharzt für Innere Medizin und Leiter der Diabetesambulanz im Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Kirchdorf. Zu den relevanten Terminen zählen neben den Check-ups beim Hausarzt beziehungsweise in den Diabetesambulanzen auch zahnärztliche Kontrollen sowie Behandlungen bei der Fußpflege.
Strenge Hygiene- und Schutzkonzepte in den Spitälern
Eine schlechte Stoffwechseleinstellung bei Diabetes gilt auch als Risikofaktor für einen schweren Verlauf bei einer Corona-Erkrankung. „Diabetiker zählen zu den sogenannten Hochrisikopatienten. Dennoch sollte ein notwendiger Krankenhausbesuch aus Angst vor Corona auf keinen Fall aufgeschoben werden. Um uns und auch unsere Patienten vor einer Infektion zu schützen, haben wir umfangreiche Schutzmaßnahmen getroffen. So können wir Betroffene auch in Pandemiezeiten sicher versorgen“, betont DGKP Silvia Zauner aus der Diabetesambulanz und fordert Betroffene auf, notwendige Termine unbedingt wahrzunehmen.
Gesundheitliche Veränderungen ärztlich überprüfen lassen
Unbedingt ärztlichen Rat einholen sollten Diabetes-Patienten auch, wenn sich ihr Gesundheitszustand verändert, beispielsweise wenn die Blutzuckerwerte plötzlich zu hoch oder zu niedrig sind oder Akutsymptome auftreten. Dazu gehören Fieber, Schwindel, Unwohlsein, Sehverschlechterung, Übelkeit, Gefühlsstörungen in Beinen und Händen sowie Wassereinlagerungen in den Beinen.
Ansprechpersonen bei Diabetes
Der Hausarzt ist die erste Anlaufstelle bei Diabetes, ebenso die niedergelassenen Fachärzte für Innere Medizin. Der Besuch in einer Diabetesambulanz im Krankenhaus ist meist nur bei medikamentöser Neueinstellung oder Kontrollen der Therapie notwendig. Außerhalb der Öffnungszeiten stehen bei gesundheitlichen Beschwerden die geschulten Fachkräfte der telefonischen Gesundheitsberatung 1450 rund um die Uhr zur Verfügung. Über die jeweils richtige Anlaufstelle im Gesundheitssystem informiert auch die Website www.wobinichrichtig.at.
Impfung besonders empfohlen
Die beiden Experten rufen Diabetiker eindringlich dazu auf, die Corona-Schutzimpfung wahrzunehmen: „Die Impfung ist der beste Schutz für sich selbst und andere. Menschen mitDiabetes zählen zu den vom Bund definierten Hochrisikogruppen. Wir raten daher eindringlich dazu, die Möglichkeit zur Impfung wahrzunehmen.“
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