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Wenn Hans von Fesastadt und seine Kumpanen in die Stuben kommen

Leserartikel Christian Hartl, 05.01.2015 14:11

HINTERSCHIFFL. Nur alle zehn Jahre geht das Rauhnacht-singen über die Bühne. Dabei gehen allerhand dubiose Gestalten von Haus zu Haus, feiern eine Hochzeit, holen sich Fleisch und Krapfen und wünschen den Bewohnern viel Glück.

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Am gedeckten Tisch stehen Krapfen, Kekse und Getränke. In der Bauernstube hält eine illustre Runde ihre Hochzeit und ein Bär tanzt mit den anderen Gästen wie wild herum. Davor aber haben der Vorausgeher, der Sterntreiber, Hans von Fesastadt, der Krapfentrager, der Fleischnatzl sowie Lippl und die Pfeiferlbuam ihren Auftritt. Sie alle sagen ein Sprücherl auf und singen gemeinsam ein Lied, das den Hausbesitzern Glück verheißt. Dann verlassen die Sänger die Stube. Teufel und das „Harfennandl“ treiben dann ihr Unwesen und sorgen für eine gute Stimmung. Das Ganze nennt sich Rauhnachtsingen und wird in den Häusern von Hinterschiffl, Vorderschiffl, Leithen und Kriegwald zelebriert. Alle zehn Jahre wird dieses Spektakel von der FF Hinterschiffl organisiert. „Ich bin bereits zum sechsten Mal dabei“, sagt Erich Nößlböck, der diesmal das „alte Weib“ spielte.   Geister und Speisen “Glück herein, Unglück hinaus“ ist die eigentliche Kernaussage dieses Brauchtums. Über den Sinn des Spieles selbst gehen die Meinungen auseinander. Spricht die eine Überlieferung über ein heidnisches Brauchtum, das böse Geister vom Dorf fernhalten soll, so sagt eine andere, dass der Umtrieb wilkommenen Anlass gab, den Speisezettel des früher ärmlichen bäuerlichen Dienstpersonales aufzubessern.

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