Fernwärme aus Biomasse statt Erdgas bei BMW Steyr
STEYR. Das BMW Group Werk Steyr nutzt bereits heute zu 100 Prozent Grünstrom. Bis zum Jahr 2025 wird auch Wärme nur noch aus erneuerbaren Quellen bezogen.

Liefern wird die dafür notwendige nachhaltige Wärmeenergie die Fernwärme Steyr, ein Tochterunternehmen von Energie AG und EVN. Um diese Zukunftspläne konkret abzusichern, unterzeichneten Vertreter des Energieversorgers und des BMW-Werks am Montag eine gemeinsame Absichtserklärung.
CO2-Neutralität bis 2025
Die BMW Group verpflichtet sich, zur Erreichung der Ziele des Pariser Klimaabkommens beizutragen. Darum hat sich das Unternehmen klare Ziele gesetzt und senkt die CO2-Emissionen pro Fahrzeug deutlich. Das betrifft die Lieferkette und die Nutzungsphase, aber auch die Produktion, in der im Vergleich zu 2019 eine 80 prozentige Reduktion der Emissionen bis 2030 erzielt werden soll. Das BMW Group Werk Steyr geht einen Schritt weiter: „Innerhalb unseres Transformationsplans ‚Programm 25‘ haben wir uns das Ziel gesetzt, bis 2025 unsere Energie vollständig aus regenerativen Quellen zu beziehen“, sagt Alexander Susanek, Geschäftsführer der BMW Motoren.
Biomasse ersetzt Erdgas
Dieses ambitionierte Vorhaben wird von zwei Säulen getragen: „Einerseits senkt das Werk seinen Energieverbrauch stetig durch konsequente Effizienzmaßnahmen. Andererseits stellen wir Schritt für Schritt auf erneuerbare Quellen um“, erklärt Helwig Lehmann, Leiter Immobilienmanagement bei BMW Steyr. Bereits heute bezieht das Werk zu 100 Prozent Grünstrom. Für den Wärmebedarf wird aktuell noch etwa zu einem Drittel auf Erdgas zurückgegriffen. Lehmann: „Diesen Anteil werden wir bis spätestens 2025 durch Fernwärme aus Biomasse ersetzen.“
Schulterschluss mit Energieversorger
Die Unterzeichnung der Absichtserklärung sichert dieses Vorhaben ab: Die Fernwärme Steyr, ein Tochterunternehmen der Energie AG Oberösterreich und der EVN Wärme, wird künftigt die Wärme für das BMW Group Werk Steyr aus dem nur etwa zwei Kilometer entfernten Biomassekraftwerk liefern. „Wir sichern dem Werk Steyr zu, dass wir die benötigte Kapazität von 14 Megawatt Wärmeleistung bis 2025 bereitstellen können“, verdeutlicht Stefan Szyszkowitz, Vorstandssprecher der EVN, den Gegenstand der Absichtserklärung. Werner Steinecker, Generaldirektor der Energie AG, ergänzt: „Wir schaffen so den Schulterschluss mit einem der größten Industrieunternehmen Österreichs, um dem gemeinsamen Ziel einer ökologisch nachhaltigen Lebens- und Produktionsweise näher zu kommen. Das ist ein weiterer Schritt in Richtung Energiewende.“
Nachwachsende Biomasse
Seit 2012 versorgt das Biomasseheizkraftwerk die Region Steyr mit umweltfreundlicher Naturwärme und Ökostrom aus Biomasse. Die Fernwärme Steyr hat bislang über ein rund elf Kilometer langes Fernwärmeleitungsnetz das Stadtgebiet Steyr teilweise erschlossen. So werden über 8.000 Haushalte und Betriebe mit CO2-neutraler Wärme zum Heizen, beziehungsweise mit Prozesswärme versorgt. Durch den Rohstoff Holz, das überwiegend aus den umliegenden Wäldern stammt, konnte die Anlage in den letzten Jahren über 300.000 Tonnen CO2 einsparen. „Die Fernwärme Steyr hat sich in den vergangenen Jahren als Erfolgsmodell erwiesen. Diese Form der erneuerbaren Energiegewinnung ist ein wichtiger Baustein, um das definierte Ziel der Energiewende zu erreichen“, sind sich Steinecker und Szyszkowitz einig.
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