WELS. Die mentale und psychische Gesundheit der Schüler und Lehrkräfte liegt der HAK Wels besonders am Herzen. In einer herausfordernden Zeit möchte die Schule einen Rahmen schaffen, in dem offen über psychische Belastungen gesprochen und Unterstützung angeboten wird. Gemeinsam mit dem Verein zur Förderung eines selbstbestimmten Umgangs mit Medien (VsUM) wurden deshalb die Mental Health Days organisiert. Sie waren ein Aufruf, genauer hinzusehen und sich gegenseitig zu stärken.
Besonders bewegend war der Beitrag von VsUM-Obmann Golli Marboe, der mit den Zuhörern seine persönliche Geschichte teilte: Er verlor seinen eigenen Sohn durch Suizid. Aus dieser tiefen Betroffenheit heraus engagiert er sich heute leidenschaftlich für die psychische Gesundheit junger Menschen. „Seine Worte berührten uns alle und unterstrichen eindrücklich die Bedeutung von Achtsamkeit, Offenheit und frühzeitiger Unterstützung“, erzählt Lehrerin Rosemarie Brachinger.
Prüfungsangst, Suche, Depression
Während der Mental Health Days gab es Vorträge zu Themen wie Prüfungsangst, Leistungsdruck, Sucht, Depression, Suizidalität und Existenzängsten. Die Schüler lernten auf sich selbst zu achten und auch aufmerksam zu sein für die Signale von anderen. Eine Botschaft, die der Schule besonders wichtig ist: „Es ist immer in Ordnung, Hilfe zu holen.“
In der HAK Wels wurden bereits zahlreiche Anlaufstellen geschaffen, um Unterstützung zu bieten. Die Pädagogen Wilfried Zehetner und Iris Panagger, beide ausgebildete Mentaltrainer, stehen den Jugendlichen als Coaches zur Seite. Beide betonen: „Die Förderung der mentalen Gesundheit beginnt nicht erst bei einem persönlichen Problem - sondern vorbeugend. Wir wollen die Jugendlichen motivieren, jeden Tag etwas Gutes für die eigene mentale Gesundheit zu tun. Wer mentale Stärke entwickelt, kann die Herausforderungen des Lebens besser meistern.“
Jugendcoaching
Zusätzlich können die Schüler das Jugendcoaching des Sozialministeriums in der Schule und im bfi in Anspruch nehmen und die Bildungsberater helfen bei Lernproblemen. Überdies gibt es auch die Möglichkeit, Schulpsychologen zu kontaktieren.
Ein zentraler Bestandteil der Mental Health Days war zudem die Information über kostenfreie externe Angebote. Denn zu wissen, wo Hilfe verfügbar ist, ist im Ernstfall sehr wichtig.
„Die Mental Health Days waren eine wertvolle Zeit des Austauschs und des Miteinanders. Sie haben uns einmal mehr gezeigt, wie wichtig es ist, psychische Gesundheit zum Gesprächsthema zu machen – nicht nur an diesen Tagen, sondern auch im Alltag“, so Brachinger und Sonja Kaltenböck, Organisatorin der Mental Health Days, ergänzt: „Gemeinsam wollen wir erreichen, dass niemand mit seinen Sorgen allein bleibt. Mental Health ist keine Nebensache – es ist eine Herzensangelegenheit“.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden