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Tag 10: Barcelona

Günther Franz, 20.10.2019 , 4020 Linz, 4morebüro

EXPO 1929 / Olympia 1992

Barcelona mit und ohne Gaudí

Nachrichten über Unruhen in Barcelona ließen bei vielen Kreuzfahrtteilnehmern Sicherheitsbedenken aufkommen. In Abstimmung mit den Sicherheitsbehörden vor Ort ist unser Schiff zwei Stunden früher in Barcelona eingelangt. Wir selbst entschieden uns aus Sicherheitsgründen für eine geführte Bustour:

Der erste Weg führt uns über jenen Hügel, an dem viele Gebäude der EXPO 1929 zu neuen Sportstätten für die Olympischen Spiele 1992 umgebaut wurden. Diese werden teilweise heute noch also solche benutzt oder sind mittlerweile einer anderen Verwendung zugeführt worden. Dabei konnten sehr interessante städtebauliche Projekte verwirklicht werden, beispielsweise das bestehende Stadion, in dem der Innenbereich tiefergelegt wurde oder das Schwimmstadion mit Ausblick über die Stadt.

Vorbei an der ehemaligen Stierkampfarena, die heute als Einkaufs- und Veranstaltungszentrum genutzt wird, fahren wir weiter Richtung Zentrum: Breite Straßen, schachbrettartig angeordnet, zum Großteil (ca. 90%) Einbahnen, die Kreuzungsbereiche sind sehr gut einsichtig, weil die Häuser an den Ecken abgeschrägt sind. Als man diese Häuser errichtete, gab´s noch keine Autos, sondern nur Kutschen. Und schon damals (!) sind die Häuser mit Tiefgaragen ausgestattet worden. Berühmte Architekten wurden mit der Planung der Häuser beauftragt, so auch Antoni Gaudí. An einem seiner von ihm geplanten Wohnhäuser sind wir vorbeigefahren.

Mit  Gaudí:

Antoni Gaudí (1852–1926), katalanischer Architekt und Künstler. Er prägte mit Sicherheit die Stadt Barcelona. Irgendwie erinnern seine Gebäude an solche des österreichischen Malers und Architekten Friedensreich Hundertwasser. Gaudí kam tragisch ums Leben: Er wurde von einer Straßenbahn überfahren und ist in der Sagrada Familia bestattet.

Die herausragende Kirche Sagrada Familia ist Anziehungspunkt für viele Touristen. Baubeginn war Ende des 19. Jahrhunderts. Vorerst langsamer Baufortschritt, weitergebaut wird erst immer dann, wenn wieder genügend Geld beisammen ist. Gebaut wird nach wie vor nach den Plänen Gaudís. Erst durch die Verwendung neuartiger Baumaterialien und Bautechniken (Stahlbeton, Computerplanung) wurde ein rascherer Baufortschritt möglich. Nach Fertigstellung wird die Sagrada Familia die höchste Kirche Europas. Der wichtigste der 18 Türme wird aus Glas sein, mit integriertem Lift. Schon heute werden täglich 2000 Menschen pro Stunde durch das Innere der Kirche geführt. Wir besichtigen die Kirche nur von außen. Unsere Tourbegleiterin spricht sehr gut Deutsch und erklärt alles sehr gut: Die bunten "Ballons" stellen u.a. Getreide (lt. Gaudí = Brot Christi) und Früchte (lt. Gaudí. Weintrauben = Blut Christi) dar. Die Zypresse (kann bis 1000 Jahre alt werden) über dem Eingang soll die Langlebigkeit symbolisieren.

Ohne Gaudí:

Beim Stadtspaziergang bemerken wir, wie friedliebende Menschen ihre politische Meinung mit gelb-roten Fahnen (die sieht man immer wieder auch auf den Häusern) kundtun. Man sieht auch die gelben Schleifen überall. Viel Polizei ist deutlich sichtbar und vermittelt Sicherheit. Nur in der Nacht randalieren Provokateure. Vieles wird bei nächtlichen Unruhen angezündet. Beschädigte Straßen werden schon am nächsten Tag mit einem neuen Belag repariert. Politische Veränderung = keine Gaudi in Spanien!

Die Sprayerszene verewigt sich an vielen Haus- und Geschäftseingängen.

Die größten Veränderungen in Barcelona fanden in den letzten Jahren im Hafenareal statt: Barcelona ist mittlerweile Spaniens wichtigster Hafen zur Passagierbewegung und zweitwichtigster spanischer Hafen für den Frachtbereich.

Beim anschließenden Galadinner genossen wir (auf den Fotos ein Teil unserer Reisegruppe) ein weiteres Mal die hervorragende Küche der Costa Favolosa.


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