Mama Blog mit Lisa Spatt: „Koffein statt Schlaf“
ST. PANTALEON-ERLA. Es ist exakt 20 Uhr. Der kleine Prinz auf der Erbse hat sich nach 45 Minuten Einschlafbegleitung ins Träumeland verabschiedet. Für gewöhnlich läutet dieser Moment den redlich verdienten Eltern-Feierabend ein.

Nur nicht heute, denn in den letzten 45 Minuten musste ich selbst einen Kampf gegen meine schweren Augenlider führen. Ein letztes Mal versuche ich abzuwägen, ob die restliche Energie nicht doch noch für eine Stunde Netflix, oder neue Nägel ausreicht... Unmöglich, die Anzeige bewegt sich bereits seit Stunden im Reservebereich. Also küsse ich deine unwiderstehliche Wange, sehe ein letztes Mal in dieses engelsgleiche Gesicht und wundere mich, wie ich dir vor ein paar Stunden noch wegen einer Nichtigkeit böse sein konnte. Zufrieden kuschle ich mich an dich und genieße das Geräusch deiner regelmäßigen Atemz...zZz...
Plötzlich wache ich auf, mein Puls auf 180 und das Herz schlägt bis zum Hals. Kurz Gedanken ordnen, ich bin doch gerade erst eingeschlafen!? Ich realisiere aber sofort, du brauchst mich jetzt. Bevor ich mich dir zuwende, gleitet mein Blick über Papa, der mich zum wiederholten Mal einfach nur erstaunt, wie dermaßen genüsslich er weiter schnarcht, während du gerade mal zwei Zentimeter neben ihm liegst und versuchst, deine Zahnschmerzen fort zubrüllen... laut, so im dreistelligen Dezibelbereich. Es folgen noch ein paar nächtliche Unterbrechungen dieser Art, bis du dann um 6.45 Uhr freudig glucksend im Bett sitzt, während ich versuche, meine Augen offen zu halten und mich gleichzeitig wie von einem Fünf-Tonnen-Laster überfahren fühle. Einziger Antrieb, der Gedanke an Kaffee, der heilige Gral aller Mütter und Väter. Wer braucht also schon Schlaf, wenn man erstmal verstanden hat, dass Müdigkeit lediglich ein Zeichen für akuten Koffeinmangel ist.
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