Im Berufsalltag gibt es oft schwierige Gespräche zu bewältigen. Oft führen nicht die Worte zu Problemen, sondern die Art und Weise wie etwas gesagt wird. Über Lob freut man sich, wenn die eigene Arbeit kritisiert wird, ärgert man sich. Rückmeldungen erhält man täglich, deshalb spielen Feedback-Regeln im Berufsleben eine große Rolle.
Damit der Kommunikationsprozess gelingt, ist Feedback eine grundlegende Voraussetzung. Doch bei Rückmeldungen handelt es sich um einen sehr sensiblen Bereich der Kommunikation, da es sich immer sowohl auf positive und erfolgreiche Verhaltensweisen bezieht, als auch auf negative und störende. Situationen, in denen Feedback gegeben wird, sind also für beide Seiten eine Herausforderung, denn zur Rückmeldung gehört immer das Feedback geben, genauso wie das Feedback nehmen. Konstruktive Kritik zu üben und auf Vorwürfe zu verzichten ist jedoch nicht so einfach, wie es zunächst scheint. Einige Regeln helfen, dass sich Mitarbeiter am Arbeitsplatz wohler fühlen.
Feedback geben
Rückmeldungen sollten so konkret wie möglich formuliert sein, denn genaue Beispiele helfen dem Gegenüber, das Feedback zu akzeptieren. Ebenso zu beachten ist die Atmosphäre. Im Gespräch sollten weder Vorwürfe noch Druck gemacht werden, denn dann steigt die Angst. Der andere wird zunehmend auf Rache sinnen und sich weniger um die Korrektur der Fehler kümmern. Als Leitsatz gilt hier, Wünsche zu formulieren und keine Forderungen zu stellen. Damit Mitarbeiter genau wissen, was man persönlich von seiner Arbeit hält, müssen Ich-Botschaften formuliert werden. „Ich habe das Gefühl...“ statt „Du machst immer...“. Gefühle sollten von Fakten getrennt werden. Am einfachsten gelingt das, wenn das Problem beschrieben wird, ohne es zu bewerten. Menschen, die das Gefühl haben, gemocht zu werden, leisten mehr. Es geht vor allem darum, den anderen nicht frontal anzugreifen, sondern ihm respektvoll und wertschätzend gegenüberzutreten.
Feedback nehmen
Während dem Feedback hat der Feedback-Nehmer eine passive Rolle inne, er hört nur zur und nimmt Informationen auf. Der Feedback-Nehmer entscheidet für sich selbst, ob das Gehörte seine Berechtigung hat und überlegt sich, was er annimmt. Sich während der Rückmeldung für das eigene Verhalten zu entschuldigen oder zu rechtfertigen ist nicht üblich. Wenn man nicht weiß, was gemeint ist, sollte man Nachfragen und um Beispiele bitten. Auch die persönliche Einstellung zum Feedback spielt eine wesentliche Rolle. Wenn man es als einen Weg betrachtet, der einen Teil näher beleuchtet, geht man positiver ins Gespräch. Feedback ist auch eine Chance, mehr über die eigene Außenwirkung zu erfahren. In die Verteidigungsposition sollte man auf keinen Fall gehen. Wenn das Feedback vom Geber persönlich gemeint ist, kann man ihm das allerdings durchaus mitteilen.
Gewünschtes Feedback
Wer sich Rückmeldung wünscht will nicht niedergemacht werden, sondern etwas Konstruktives zu hören bekommen. Mit Hilfe der Rückmeldung sollen Verhaltensweisen von Mitarbeitern, Teams und Führungskräften korrigiert werden. Beim Gespräch wird daher auf Veränderung durch Erkenntnis gesetzt. Der Feedback-Geber muss demnach nach Möglichkeiten suchen, wie er sein Gegenüber durch richtiges Feedback stärker und erfolgreicher machen kann. Professionelle Rückmeldung erweitert den persönlichen Handlungsspielraum und schafft Motivationsanreize.