Nein, die Verantwortlichen bei Citroen bereuen nicht die DS-Reihe ausgegliedert zu haben. Wir erklären anhand des DS3 warum.

Sie müssen jetzt nicht glauben wir haben das „Citroen“ bei der Typenbezeichnung vergessen. Der DS3 wurde im Frühjahr einem Facelift unterzogen und da wurde unter anderem quasi sein Vorname weggeliftet. Ab sofort also bitte nur mit DS ansprechen, wir schätzen aber, wer in Schauräumen nach einem Citroen DS3 fragt, wird auch nicht gleich hochkant rausgeschmissen. Trotzdem, grundsätzlich wird die DS3-Linie als eigenes Label geführt. Schon rein aus Respekt vor diesem mutigen Schritt sollte man sich das merken.
Das Facelift des DS3 stellt dabei eine Art Zwischenschritt dar. Ganz eigenständige Modelle, welche aktiv auf Kundenfang im Premiumsegment gehen sollen, werden erst für 2018 avisiert. Bis dahin liegt der Schwerpunkt auf bestmöglicher Abgrenzung zur Mutter, DS ist in der Pubertät wenn man so will. Spätestens wenn der neue Citroen C3 im Cactus-Stil am Markt ist, wird der DS3 damit kein Problem haben. Anno 2016 soll optisch vor allem ein neuer Kühlergrill mit dem DS-Logo jede Verwechslungsgefahr im Keim ersticken. Wie überhaupt sehr viel Wert auf den Einsatz des Logos gelegt wurde. Siehe Felgen, C-Säule und Interieur.
Noblesse hat ja auch viel mit Individualisierung zu tun. Wie bei Rolls Royce, wo kein Scheich das selbe Modell wie ein russischer Oligarchenprolet fahren will. DS Automobiles trägt dem Rechnung und offeriert eine Vielzahl an Farbkombinationen von Dach- und Karosseriefarben samt Dachaufklebern. Stilsicherheit ist von Vorteil, zumindest sollte man nicht farbenblind sein. Unser Testwagen trug ein weißes Haupt samt rotem Körper, ein Beinahe-Heimspiel quasi. Schicke glanzgedrehte 17“-Zöller und LED-Leuchten dazu und der generell 3-türige DS3 wird zum sehr glaubhaften Markenbotschafter. Schon ein Kleinwagen, no na, aber einer, den man sich nicht antut, sondern gönnt.
Dabei fehlt ja noch das Sahnehäubchen - der 110 PS starke 3-Zylinder Turbobenziner, gekoppelt an eine sehr geschmeidige 6-Gang-Automatik. Obwohl nur die Mitte des Benziner-Portfolios - 130 oder 165 PS stehen auch noch zur Disposition - macht der Antrieb eine Mordsgaudi. Egal ob im klassischen Sprint oder beim Durchzug, Vertreterdiesel wurden von uns reihenweise vernascht. Zu dem quicklebendigen Eindruck paßt der leicht knurrige Unterton des kleinen Turbos ganz hervorragend, den Verbrauch könnte man sich dafür bescheidener vorstellen. Trotzdem, die Triebwerk-Automatik-Combo liefert eine hervorragende Vorstellung ab, die EUR 800,-- Mehrkosten zum 130 PS-Handschalter sollte man nicht scheuen.
Die „Sport Chic“-Ausstattung unseres Testwagens ist von der umfangreichen Sorte. DS übt aber schon einmal für den Premiumbereich und bietet ein paar begehrenswerte Extras an, freundlicherweise in Pakete geschnürt. Ein Active City Break-System und andere Assistenten sorgen für ein ansprechendes technisches Niveau, das 7-Zoll-Navi mit Rückfahrkamera und etwas klein geratenen Bedienfeldern adelt das fein verarbeitete Interieur. Preis? EUR 21.740,00. Seien sie versichert, sie werden den Kauf nicht bereuen.
Mehr über DS auf www.fahrfreude.cc
Was er kann:
Schwung und Esprit ins Kleinwagensegment bringen.
Was er nicht kann:
Ein Citroen sein. Ist eh so gewollt.
Extralob gibt es:
Für den Durchzug nach Ortsende.
Ändern würden wir:
Einen Drehregler für die Lautstärke einbauen.
Daten DS3 Puretech 110 S&S EAT6 Sport Chic
Motor: 3-Zylinder Benzin-Turbomotor Hubraum: 1.199 ccm Leistung: 110 PS Max. Drehmoment: 205 Nm bei 1500 U/min Testverbrauch: 7,2 Liter Vmax: 189 km/h 0 auf 100 km/h: 9,9 Sek. Preis ab EUR 21.740,00
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