Hoamatritt im Pferdereich Mühlviertler Alm: Wo das Reiterherz vor Freude hüpft
MÜHLVIERTLER ALM. Wenn das Glück der Erde auf dem Rücken der Pferde liegt, ist auf der Mühlviertler Alm das Paradies. Im Pferdereich warten 700 Kilometer bestens beschilderte Reitwege auf Wanderreiter. Tips hat den 55 Kilometer langen Hoamatritt-Wandereitweg im Westernsattel erkundet.

Wanderreitführer Thomas Heimelsteiner ist kein Mann der großen Worte. Vor etwa zwanzig Minuten haben wir vier Reiterinnen uns auf seinem Wanderreithof in Wetzelsberg, Pabneukirchen, in die Sättel geschwungen, und sind das erste Stück unseres „Hoamatritts“ steil und in flottem Schritt durch Wald bergab geritten. Auf dem ersten ebenen Stück, die Ruine Klingenberg im Rücken, wendet Thomas seine Rappstute am Stand, und vergewissert sich, dass wir alle da sind. Ein knappes „Galopp!“ genügt, sein Pferd wirft sich herum, und schon preschen wir los.
Auf geht's im Galopp
Ganze eineinhalb Kilometer (wir haben es später auf der Wanderreitkarte genau nachgesehen) galoppieren unsere Rösser auf einem endlos scheinenden Feldweg dahin, und das Reiterinnenherz macht vor Freude einen Hüpfer – oder auch zwei. Thomas' Pferde sind überaus brav, nerven- und konditionsstark, zudem äußerst trittsicher. Das müssen sie auch sein, denn so schöne, lange Galoppstrecken in der Ebene gibt es auf der Mühlviertler Alm nicht alle paar Meter. Vielmehr geht es meist in einem fort bergauf, und gleich darauf wieder steil bergab.
Ritt rund um die Burgruine
Und so machen wir auch beim gut 55 Kilometer langen Hoamatritt, der in zwei bis drei Tagen als Rundritt mit ausgeliehenen Pferden und einem erfahrenen Wanderreitführer oder auch mit dem eigenen Pferd und auf eigene Faust absolviert werden kann, ganz schön Höhenmeter.
Einer der der spektakulärsten Momente ist, als wir zur Ruine Ruttenstein hinauf- und einmal ganz rund um die stattlichen Burgmauern herum reiten.
Digitale Wanderreittour
Der Hoamatritt ist die erste digitale Wanderreittour auf der Mühlviertler Alm, die dazugehörige App heißt „Wandi“. Aber auch analog ist die Tour bestens ausgeschildert. Liegt nicht allzu viel Schnee, kann die abwechslungsreiche Route sogar das ganze Jahr über in Angriff genommen werden.
Alle ein bis zwei Stunden gibt es immer wo eine Möglichkeit für Pferd und Reiter, eine Rast einzulegen und sich zu stärken. Mehr als 60 Pferdebetriebe, davon die Hälfte auch Beherbergungsbetriebe, gibt es in der Region, und damit das 700 Kilometer umfassende stets in bestem Zustand ist, sind die Verantwortlichen vom Pferdereich Mühlviertler Alm sehr dahinter.
Reitwege als Lebensadern des Pferdereichs
„Die Reitwege sind die Lebensadern des Pferdereichs“, sagt Thomas Heimelsteiner, der jedes Jahr gut 4500 Kilometer im Sattel auf den imaginären Tacho seines Pferdes bringt und jeden einzelnen Reitweg so gut kennt, dass er ziemlich sicher auch mit verbundenen Augen reiten könnte.
Komfortabler Wanderreithof
Seinen Hof, mit artgerechtem Offenstall, Boxen für Gastpferde und sieben komfortablen und modernen Doppelzimmern, führt Thomas Heimelsteiner mit seiner Lebensgefährtin Margit, die zur Freude der Gäste gelernte Köchin ist und den hungrigen Reitern abends ein Drei-Gänge-Menü auftischt. Wir haben Glück, denn bei unserem Besuch war Margits Mama im Wald zum Heidelbeerbrocken, und so gibt es zur Nachspeise gezogenen Schwarzbeerstrudel. Da macht das Reiterinnenherz schon wieder einen Hüpfer!
Dieser Bericht ist auf Basis einer Einladung entstanden.
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