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Venenerkrankungen und zielführende Behandlungsmöglichkeiten

Tips Logo Leserartikel Online Redaktion, 07.05.2015 11:14

Reinhold Renner informiert diesmal darüber, welche Venenerkrangungen es gibt und wie sie zielführend behandelt werden können.
Die sogenannten Besenreiser sind flächig erweiterte Venen in der Haut, welche gut sichtbar sind und vor allem bei Frauen ein kosmetisches Problem darstellen. In der Regel bereiten sie keine Schmerzen, gelegentlich klagen die Patienten über ein brennendes Schmerzgefühl. Eine Behandlung ist eigentlich nicht erforderlich, wird jedoch oft aus kosmetischen Gründen gewünscht. Die Therapie der Wahl ist die Verödungstherapie. Dabei wird die Venenwand durch ein injiziertes Medikament gereizt und der Besenreiser durch Kompression verklebt, wodurch er unsichtbar wird. Auch mittels Laser – oder Thermoverfahren werden Besenreiser mit Erfolg behandelt.  Im Falle eines Krampfadernleides im Stammvenenbereich ist jedenfalls eine Therapie erforderlich, gilt es doch den falschen Blutfluss auszuschalten und die gut sichtbaren, oft fingerdicken, Venen zu entfernen. Die klassische Stripping -Operation hat nach wie vor ihren Stellenwert und wird vielerorts angeboten. Dabei wird in Allgemeinnarkose oder mittels Spinalanästhesie (Kreuzstich) die kaputte Stammvene, mittels Schnitt in der Leiste und am Knöchel, auf eine Sonde aufgefädelt und dann aus ihrem Venenbett herausgezogen. Seitenäste werden mittels winziger Hautschnitte mit kleinen Häkchen ebenfalls entfernt. Der Patient verlässt spätestens am Tag nach der Operation das Krankenhaus und kann nach 2 –4 Wochen wieder seine berufliche Tätigkeit aufnehmen. Bis sechs Wochen nach der Operation muss ein Kompressionsstrumpf getragen werden. Bis zu diesem Zeitpunkt sind auch die meisten Blutergüsse wieder verschwunden.   Viele Patienten bevorzugen ambulante Behandlungsverfahren außerhalb der Krankenhäuser und möchten dafür auch kein Vollnarkose.   Die alleinige Verödungstherapie ist zwar für Seitenäste völlig ausreichend, die Stammvene kann jedoch sehr oft nur mit Schaumverödungsverfahren dauerhaft verschlossen werden. Diese Methode erfordert viel Erfahrung und darf nur vom Spezialisten unter Ultraschallkontrolle durchgeführt werden, da sonst gefährliche Nebenwirkungen auftreten können.   Die modernste Form der Krampfadernbehandlung stellt heute die Lasertherapie dar. Auch diese Methode kann problemlos ambulant bei niedergelassenen Ärzten durchgeführt werden. In örtlicher Betäubung wird eine Lasersonde unter Ultraschallkontrolle in die Krampfader eingeführt und durch die Wärme des Laserlichtes kommt es zu einem Verschluss der Vene. Der Vorteil liegt darin, dass kaum Blutergüsse entstehen und der Patient in den darauffolgenden Tagen deutlich weniger Schmerzen hat. Die Seitenäste müssen nach einigen Wochen Rückbildungszeit, teilweise noch durch Verödung, verschlossen werden. Das kosmetische Endergebnis ist sehr gut.   Die schlechteste aller Varianten stellt ein unbehandeltes Venenleiden dar. Durch den starken Druck der Krampfadern auf die Haut, kommt es zu schweren Hautveränderungen, die in vielen Fällen mit einem chronischen Geschwür am Unterschenkel enden (offenes Bein). In diesem Fall sind aufwendige Therapien und manchmal Operationen (z.B. Hautverpflanzung) erforderlich, um ein Abheilen zu ermöglichen.   Meine Empfehlung lautet daher: Wenn Sie an Krampfadern leiden, sollten Sie frühzeitig einen Gefäßspezialisten aufsuchen, um eine entsprechende Diagnostik durchführen zu lassen. Gemeinsam mit Ihrem Arzt legen Sie die weitere Behandlung fest und können damit nachhaltige Schäden vermeiden.   Abschließend noch einige Verhaltensregeln für Venenpatienten:   Meiden Sie große Hitze und direkte Sonnenbestrahlung Sauna und Thermalbäder so kurz wie möglich halten Reichlich Bewegung - auch im stehenden oder sitzenden Beruf (Zehenstand, Stiegensteigen) Übergewicht vermeiden     Info: OA Dr. Reinhold Renner ist Landeschefarzt beim Roten Kreuz Burgenland.