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Mostviertler Selbsthilfegruppe: "Borreliose bleibt oft jahrelang unerkannt"

Michaela Aichinger, 12.03.2025 17:03

MOSTVIERTEL. Der Frühling kommt – und mit ihm leider auch die Zecken. Diese können Träger zahlreicher Krankheitserreger sein, wie der Mostviertler Rudolf Buchinger von der Selbsthilfegruppe Borreliose in Erinnerung rufen möchte.

Der Frühling kommt – und mit ihm leider auch die Zecken. (Foto: shishiga/stock.adobe.com)
  1 / 3   Der Frühling kommt – und mit ihm leider auch die Zecken. (Foto: shishiga/stock.adobe.com)

„Jedes Jahr, wenn im Frühjahr die Natur erwacht, werden auch die Zecken wieder aktiv. Regelmäßig wird vor FSME gewarnt und zur Impfung aufgerufen. Wenig bis kaum hört man in dieser Zeit allerdings von Borreliose, obwohl laut statistischen Angaben drei-bis fünfmal mehr Zecken mit Borreliose-Erregern belastet sind als mit FSME“, erklärt Rudolf Buchinger, Leiter der Selbsthilfegruppe Borreliose (Österreich).

Schwer erkrankt

Schon im Jahr 2018 berichteten Experten im Rahmen des Europäischen Borreliose-Kongresses, dass die Resistenzen gegenüber Antibiotika stetig zunehmen. „Trotz dieser Tatsache gibt es bis heute kaum wirksame Gegenmaßnahmen. Hier besteht – wie ich aus eigener Erfahrung weiß – ein großer Nachholbedarf. Im Jahr 2012 erkrankte ich nach einem Waldunfall schwer, lag monatelang im Krankenhaus und hatte in der ärgsten Zeit Pflegestufe 7“, blickt Buchinger zurück.

„Erst nach zwei Jahren stellte ich bei meinen Recherchen fest, dass zwar schon damals bei einem Liquor-Test (Rückenmarksflüssigkeit) Borrelien festgestellt wurden, der behandelnde Arzt diesen Fakt jedoch für ‚nicht relevant‘ erachtete. Mühsam musste ich seither wie ein Kind wieder gehen und essen lernen“, so Buchinger.

Heute geht es Rudolf Buchinger den Umständen entsprechend gut und er kann – speziell auf ebenen, befestigten Flächen – teilweise sogar ohne Krücken gehen.

„Vorbeugung ist der beste Schutz vor möglicher Erkrankung“

Um diese Tortur anderen Betroffenen zu ersparen, um zu informieren und die Angst vor Zecken zu nehmen, gründete er gemeinsam mit anderen Betroffenen im Jahr 2015 die Selbsthilfegruppe Borreliose. Seither ist er in Österreich – speziell in Schulen und Gemeinden – unterwegs, um über dieses Thema aufzuklären.

Vorbeugung ist für ihn der beste Schutz vor möglicher Erkrankung. „Zecken beißen nicht, Zecken stechen. Bei einem Zeckenstich sollte man die Zecke möglichst schnell und richtig entfernen. Dies tut man am besten mit einer Zeckenzange oder Zeckenkarte. Dabei ist zu beachten, dass man die Zecke ganz nah bei der Haut nimmt und ihren Körper auf keinen Fall zusammendrückt. Dadurch könnten Krankheitserreger – wie die Borrelien – in unser Blut gelangen“, erläutert Buchinger.

„Genieße die Natur, hab keine Angst, doch: ‚Sei schlau und schau genau’ lautet das Motto“, so Buchinger.

Mehr Informationen gibt es auf www.shg-borreliose.at, bei den SHG-Vertretern in den Bundesländern oder telefonisch bei Rudolf Buchinger unter 0676 87831117.

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