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Waldbrand-Vorsorgeplan: Gemeinsam Waldbrände verhindern

Michaela Aichinger, 22.04.2025 08:32

MOSTVIERTEL. In den Bezirken Amstetten, Waidhofen/ Ybbs, Scheibbs und Melk wird gemeinsam an der Verhinderung von Waldbränden gearbeitet. Es handelt sich dabei um das größte Waldbrand-Vorsorgeprojekt Niederösterreichs.

  1 / 2   Der Waldbrand-Vorsorge-Plan wird erstellt: Die Spitzen der Freiwilligen Feuerwehren aus der Region Amstetten mit Bezirksförster Friedrich Hinterleitner, Planer Stefan Mayerhofer und GDA-Geschäftsführer Wolfgang Lindorfer (Foto: FF Allhartsberg)

Das westliche Niederösterreich setzt ein starkes Zeichen für den Schutz seiner Wälder: Mit einer Startveranstaltung hat die Umsetzung eines der größten Waldbrand-Vorsorgepläne in der Geschichte des Bundeslandes begonnen. Ziel ist es, durch gezielte Prävention, moderne Früherkennung und effiziente Brandbekämpfung das Risiko von Waldbränden nachhaltig zu minimieren.

„Entschlossenes Handeln ist gefordert“

„Steigende Temperaturen und zunehmende Trockenperioden erfordern entschlossenes Handeln. Der Plan umfasst Maßnahmen zur Waldpflege, Schulungen für Waldbesitzer und Landwirte sowie den Einsatz innovativer Technologien wie Drohnen und Satellitenüberwachung“, betont Wolfgang Lindorfer vom Gemeinde Dienstleistungsverband Region Amstetten für Umweltschutz und Abgaben (GDA).

Enge Zusammenarbeit mit den Feuerwehren

Ein zentraler Baustein ist die enge Zusammenarbeit mit den Feuerwehren, deren Expertise aktiv in die Planung einfließt. Ebenso entscheidend ist das Mitwirken der Grundbesitzer, die eine Schlüsselrolle in der Prävention spielen: Als unmittelbare Beobachter von Veränderungen im Wald sind sie maßgeblich an der Umsetzung vorbeugender Maßnahmen beteiligt.

Weitere wichtige Player sind die Forstbehörden sowie abgesehen von den Feuerwehren weitere Einsatzorganisationen wie Polizei, Rotes Kreuz, Samariterbund, Bergrettung und Bundesheer.

Digitale Karte

Weiters wird das gesamte Waldgebiet im Bezirk Amstetten und Waidhofen/Ybbs in einer Größenordnung von etwa 66.000 Fußballfeldern (46.381 Hektar Waldfläche) digital erfasst. Ziel ist es, eine digitale Karte bereitzustellen, die über eine App auf den Betriebssystemen Android, iOS und Windows zugänglich ist.

Diese Karte ermöglicht es den Einsatzkräften, wichtige Infrastrukturdaten wie Straßen, Gewässer, Hydranten und Gefahrenzonen zu erfassen und zu bewerten. Die digitale Karte soll sowohl online als auch offline genutzt werden können.

Zudem sollen die Einsatzkräfte vor Ort in die Nutzung dieser Karten und in die Datenerhebung eingeschult werden. Die Detailerhebung erfolgt durch die jeweiligen Feuerwehren in den Gemeinden. Die Einsatzpläne werden auf Grundlage von Bestandsdaten erstellt, um ein effizientes, bezirksübergreifendes Arbeiten zu gewährleisten.

Der Projektzeitraum erstreckt sich von April 2025 bis 2026 – mit einer geplanten Übergabe der fertigen Einsatzpläne im Jahr 2026.

„Waldbrandvorsorge ist eine Gemeinschaftsaufgabe“

„Waldbrandvorsorge ist eine Gemeinschaftsaufgabe“, betont Lindorfer. Nur durch das engagierte Zusammenwirken von Politik, Forstwirtschaft, Wissenschaft, Einsatzkräften und Grundbesitzern könne der Wald langfristig geschützt werden.

Mit dem Start des Projekts gehe das Mostviertel einen „entscheidenden Schritt in Richtung einer sicheren und nachhaltigen Zukunft für Mensch und Natur“.


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