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Tausende Patienten warten derzeit auf Operationen

Karin Novak, 07.03.2023 13:34

NÖ. Seit Jahren können in Österreich weniger Operationen durchgeführt werden, als notwendig wären oder zumindest geplant sind. Daher wundert es nicht, dass die Wartezeiten für Patienten immer länger werden und sich der Stau auf Termine kontinuierlich vergrößert.

Gerade im orthopädischen Bereich sind die Wartezeiten überlang. (Foto: Gorodenkoff Productions OU)
Gerade im orthopädischen Bereich sind die Wartezeiten überlang. (Foto: Gorodenkoff Productions OU)

Für den neu gewählten Bundesfachgruppenobmann für Orthopädie und orthopädische Chirurgie Andreas Stippler ist dies ein massives Problem, er schlägt daher Alarm: „Alleine im relativ kleinen Krankenhaus Korneuburg warten derzeit über 1.000 Patienten auf einen Operationstermin. Die Wartezeiten können Monate oder sogar Jahre betragen, was für die Betroffenen extrem belastend sein kann, vor allem wenn es zu einer Verschlechterung des Gesundheitszustandes, zu einer Beeinträchtigung der Lebensqualität oder einer Einschränkung der Arbeitsfähigkeit kommt. Wir brauchen daher dringend Lösungen seitens der Politik.“

Wartezeiten in der Orthopädie sind besonders lang

Bei ernsten Erkrankungen oder chronischen Schmerzen können überlange Wartezeiten eine enorme Herausforderung darstellen, vor allem wenn das Problem nicht nur eine Region oder ein bestimmtes Krankenhaus betrifft, sondern bundesweit besteht und ein Ausweichen nicht möglich ist. Stippler meint dazu: „Die Gründe für die langen Wartezeiten, besonders in der Orthopädie, sind vielschichtig. So gibt es auf der einen Seite noch immer einen Rückstau aufgrund der Einschränkungen während der coronabedingten Lockdowns, es gibt eine begrenzte Anzahl von Operationssälen, einen massiven Personalmangel und finanzielle Engpässe, auf der anderen Seite müssen dringend notwendige konservative Therapieangebote ausgebaut werden. Diese würden beispielsweise Athrosepatient:innen deutlich helfen, doch es fehlen adäquate Angebote.“

Forderung nach einem Ausbau operativer Kapazitäten und konservativer Therapien

Um die Patienten bestmöglich betreuen zu können, wird ein Ausbau der operativen Kapazitäten notwendig sein. Die eine oder andere Operation sollte aber durch eine konservative Therapie zumindest gleich gut oder sogar effizienter behandelt werden können. Die Politik ist gefordert, dieses Problem anzugehen und rasch Maßnahmen zu ergreifen, um die Wartezeiten auf Operationen zu reduzieren und den betroffenen Patienten eine schnelle und effektive medizinische Versorgung zu gewährleisten. „Wir fordern daher Verhandlungen statt Polemik über die Presse und strecken den Entscheidungsträgern beide Hände entgegen. Lösungen, im Interesse unserer Patienten, anstatt Schattenboxen über die Medien“, fordert der neue Bundesfachgruppenvorsitzende.

Fachgruppenobmann seit Jänner

Andreas Stippler betreibt seit vielen Jahren eine Gruppenpraxis für Orthopädie in Krems. Im Jänner dieses Jahres wurde er zum Bundesfachgruppenobmann Orthopädie und orthopädische Chirurgie gewählt. Harald Schlögel, Präsident der Ärztekammer für Niederösterreich, gratuliert dem neuen Vorsitzenden: „Es ist sehr erfreulich, dass ein äußerst erfahrener Arzt und langjähriger Standespolitiker aus Niederösterreich in diese wichtige Position gewählt wurde. Ich bin überzeugt, dass Kollege Stippler die Anliegen der Orthopäden in der Bundesfachgruppe ausgezeichnet vertreten wird.“


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