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Bürgermeister Karl Kollingbaum versteigert seinen Schnauzer für den guten Zweck

Rafael Haslauer, 11.03.2019 12:33

ASTEN. Bürgermeister Karl Kollingbaum (SPÖ) wird 60 und verabschiedet sich von einem rund vier jahrzehntelangen Begleiter. Für den guten Zweck muss sein Schnauzer dran glauben – der Gewinner der Versteigerung darf ihn im Gemeindeamt abrasieren.

Beweisfoto: bei Kollingbaums Hochzeit vor 37 Jahren war der Schnauzer schon da, wo er auch heute noch ist. Foto: privat

Schon zu seinem 50. Geburtstag verzichtete Karl Kollingbaum – mittlerweile seit zehn Jahren Bürgermister von Asten – auf Geschenke und bat stattdessen um Spendenkuverts, die er einem karitativen Zweck zukommen ließ. Für seinen 60. Geburtstag haben sich dann seine Kinder etwas besonderes überlegt. „Meine Tochter und mein Sohn waren der Meinung, dass mein grauer Schnauzbart nicht mehr zu meiner, von grauen Haaren verschonten, Frisur passen würde und dass es an der Zeit wäre, sich von ihm zu verabschieden. Auch die Versteigerung war schlussendlich ihre Idee“, erzählt der Bürgermeister, der sich freut, auf diese Art und Weise Menschen helfen zu können, denen es nicht so gut geht, wie ihm selbst.

Ablauf

Die Versteigerung selbst läuft etwas anders ab, als man das normalerweise gewohnt ist. „Die Spenden werden bis zum 5. April in einer Box im Gemeindeamt gesammelt, wodurch niemand weiß, wieviel Geld die anderen Teilnehmer in die Kuverts gegeben haben. Jene Person, die den höchsten Geldbetrag gespendet hat, darf mir dann am 6. April, an meinem 60. Geburtstag, den Bart abrasieren“, erklärt Kollingbaum das Procedere und findet die Idee seiner Kinder überaus erfrischend. „Ich werde jetzt 60 und erfreue mich bester Gesundheit. Ich kenne aber viele Menschen, denen es bei weitem nicht so gut geht – da kann man schon einmal seine Dankbarkeit ausdrücken und anderen unter die Arme greifen.“

Jubiläum

Auch beim Thema Bürgermeister-Jubiläum übt sich Kollingbaum in Bescheidenheit. Dass er nämlich am 2. Oktober 2018 genau zehn Jahre im Amt war, hängte er nicht gerade an die große Glocke; zumindest gab es keine mediale Mitteilung in diese Richtung. „Das ist mein Beruf, da braucht man sich nicht in den Vordergrund drängen, nur weil man den jetzt seit zehn Jahren macht. Außerdem mache ich ihn ja sehr gerne“, so Kollingbaum.

Werdegang

Bevor es Kollingbaum in die Politik gezogen hat, war er ein knappes viertel Jahrhundert für die Brauunion tätig und wurde 1997 Verkaufsleiter von Linz, zwei Jahre später war er dann Prokurist der Brauunion, wobei er sogleich mit einer sehr unangenehmen Aufgabe betraut wurde. „Die Brauunion konnte sich ja seit jeher über ein stetiges wirtschaftliches Wachstum freuen; mit der Einführung der Promillegrenze im Jahr 1998 kamen aber dann die ersten Probleme“, so der Bürgermeister. Die Konsequenz war die Schließung des Standorts in Ennsdorf, da es wirtschaftlich zielführender gewesen sei, den Standort in Steyr zu vergrößern. „Oberste Prämisse der Schließung in Ennsdorf war, keinen Mitarbeiter zu entlassen. Bis auf eine Reinigungskraft ist uns das glücklicherweise auch gelungen“, so Kollingbaum.

Politik

Politisch aktiv wurde Kollingbaum im Jahr 1997, als er das erste Mal Mitglied des Gemeinderates in Asten wurde, drei Jahre später übernahm er den Parteivorsitz der SPÖ sowie im Gemeindevorstand das Ressort Umwelt. Den Grund für den Einstieg in die Politik beschreibt Kollingbaum folgendermaßen: „Erste Reihe fußfrei zu sitzen und alles besser wissen ist schön. Selber anzupacken und mitarbeiten ist die Grundlage unseres Wohlstandes.“


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