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Fasten und Yoga: Loslassen und Selbstbestimmtheit in der Coronazeit

Theresa Senzenberger, 11.03.2021 07:00

ST. PETER. In der entbehrungsreichen Coronazeit scheint ein weiterer Verzicht in der Fastenzeit nicht allzu verlockend. Dennoch gibt es vielfältige Herangehensweisen, wie man die Fastenzeit für sich nutzen kann, auch in Verbindung mit Yoga, erklärt Yogalehrerin Gabi Fink aus St. Peter.

Gabi Fink zeigt diverse Möglichkeiten auf, wie man die Fastenzeit nutzen kann. Foto: Photogräfin-Berit Helmlinger

„Fasten in der Coronazeit klingt zuerst nach einer totalen Provokation. Durch die Pandemie haben die meisten ohnehin schon viele Entbehrungen hinter sich. Dennoch glaube ich, dass das Fasten auch jetzt etwas Positives mit sich bringen kann“, sagt Fink. „Man erlegt sich beim Fasten selbst etwas auf, dabei geht man wieder in die Selbstbestimmtheit und macht etwas aus eigenem Antrieb.“

Als Bonuspunkt wird beim bewussten Essen und Fasten das Immunsystem gestärkt. Dabei kommt es auch zu einer mentalen Stärkung: „Etwas freiwillig durchzuziehen stärkt unsere Fähigkeit des Durchhaltens und Dranbleibens.“ Denn beim Fasten geht es nicht nur um die körperliche Gesundheit und Heilung, sondern auch der Geist und das mentale Loslassen, etwa das Loslassen von Stress, spielen eine wesentliche Rolle.

Fasten einmal anders

Beim Fasten kann man durchaus kreativ werden und die Fastenzeit auf verschiedenste Art und Weise auslegen, so Fink: „Man könnte zum Beispiel auch digitales Fasten praktizieren oder ungünstige Gewohnheiten einschränken.“

Unterstützung durch Yoga

Auch mit Yoga lässt sich die Fastenzeit verknüpfen, schließlich wird die Askese und das Intervallfasten von Yogis schon seit langer Zeit praktiziert und soll auch zu einer mentalen Leichtigkeit verhelfen. „Wenn man weniger isst, wird man meist am Anfang unruhiger. Yoga kann hier auch eine Unterstützung sein. Atem- und Entspannungsübungen können dabei helfen, die Unruhe in den Griff zu bekommen.“

Yogaübungen, die zur Fastenzeit passen, gibt es viele. „Alles, was ins Schwitzen bringt, ist gut. Das regt den Körper an Giftstoffe auszuscheiden“, rät Fink. Ein Beispiel dafür ist der Sonnengruß: „Diese Übung regt das Verdauungsfeuer an. Gleichzeitig hilft es den Praktizierenden, Eindrücke zu verarbeiten.“

Zur Ruhe kommen

Beim Yoga gehe es generell darum, anzunehmen, was ist und die innere Einstellung zu entwickeln: Es ist alles nur für eine Weile. „Und es geht darum, in sich selbst zur Ruhe zu kommen und im jetzigen Moment.“

So könnte man in der Fastenzeit versuchen, ganz bewusst zur Ruhe zu kommen. „Das können zum Beispiel ein paar Momente des Durchatmens sein. Zehn tiefe Atemzüge, mental unterstützt durch die Vorstellung, beim Ausatmen leer zu werden, Raum zu schaffen und sich beim Einatmen zum Beispiel mit Gesundheit oder Stille aufzuladen, ist schon eine Praxis, die man machen kann. Eine weitere ganz einfache Übung ist das Lachen. Zehn Minuten durchgelacht putzt uns komplett durch und das Gefühl der Leichtigkeit steigt.“

Massieren und loslassen

Zum Thema „Loslassen“ könnten auch Massagen eingesetzt werden: „Der Körper wird entgiftet und die Massagen unterstützen dabei, mentale Schlacken loszulassen.“ Fink empfiehlt, hierfür Sesamöl zu verwenden: „Das hilft dabei, Schlacken aus dem Körper zu bringen.“

Die Massagerichtung sollte idealerweise Richtung Herz führen. „Man kann sich hierbei auch selber massieren. Trockenmassagen, zum Beispiel mit Bürsten, sind ebenfalls möglich“

Weitere Yoga- und Atemübungen wie die „Gorillaatmung“, zeigt Fink unter www.finkin.at. Hier findet man auch ihre aktuelle Yoga-Kursreihe „werde leicht“ zur Fastenzeit.


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