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Braunauerin lebt mit 20 in Spanien ihren Traum von der Fußballkarriere

Alexander Kobler, 11.10.2021 11:52

BRAUNAU. Andrea Gurtner aus Braunau hat in jungen Jahren ihren großen Traum realisiert: Die 20-Jährige ist seit dieser Saison Profi-Fußballerin bei der UDG Teneriffa in Spanien. Tips sprach mit der erfolgreichen jungen Torhüterin über ihre Karriere, Vorbilder, Träume und die schwierige Eingewöhnungszeit ohne Familie im fremden Land.

 (Foto: UDG Teneriffa)
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Tips: Andrea, wann hast du mit deiner Fußballkarriere angefangen und wie sieht dein bisheriger sportlicher Werdegang?

Andrea Gurtner: Ich habe mit dreieinhalb Jahren beim FC Braunau in der U7 bei den Jungs mit dem Fußball begonnen. Nach sieben Jahren wechselte ich zum WSV ATSV Ranshofen und später zum ATSV Laab. Ich ging in die Sporthauptschule Ried und wurde in das LAZ Ried aufgenommen. Mit 14 Jahren folgte der Schritt in eine Damenmannschaft, zuerst zur Union Geretsberg und später zur Union Kleinmünchen. Nach meiner Hauptschulzeit wechselte ich in das Nationale Zentrum für Frauenfußball. Weitere Stationen waren der SKV Altenmarkt und der FK Austria Wien/USC Landhaus. Außerdem spielte ich in den U17 und U19 Nationalteams für Österreich. Mit 17 Jahren wurde ich das erste Mal für das A-Nationalteam nachberufen und für den darauffolgenden Lehrgang war ich fix im Kader dabei. Nach der Matura wechselte ich zum Wacker Innsbruck, wo ich dann in kürzester Zeit einen Profivertrag in der ersten spanischen Liga angeboten bekam.

Tips: Wie kam es dazu, dass du dir gerade die oftmals auch undankbare Position der Torhüterin ausgesucht hast?

Gurtner: Mit vier Jahren bin ich das erste Mal bei einem Turnier im Tor gestanden. Unser Torwart ist ausgefallen und es wollte keiner ins Tor – so kam es, dass ich mich auf diese Position gestellt habe. Mir hat es riesig Spaß gemacht und ich denke, dass ich mich nicht so schlecht geschlagen habe, denn das darauffolgende Turnier hat mich der Trainer gleich wieder ins Tor gestellt. Die Jahre später habe ich oft in drei verschiedenen Altersgruppen gespielt, in denen ich auch ab und zu Feldspielerin war.

Tips: Wer sind deine sportlichen Vorbilder?

Gurtner: Früher war eines meiner Vorbilder Oliver Kahn, heute ist es Manuel Neuer.

Tips: Welche Ziele hast du dir für deine weitere Karriere gesetzt?

Gurtner: Meine wichtigsten Ziele sind, gesund zu bleiben und weiterhin Spaß daran zu haben, was ich mache. Sportlich gesehen sind meine Ziele, sich in der spanischen Liga zu etablieren und weitere Einberufungen in das Frauen-Nationalteam zu bekommen.

Tips: Du spielst seit diesem Jahr in Spanien. Wie kam es zu dem Wechsel?

Gurtner: Ich habe mit Wacker Innsbruck ein freundschaftliches Turnier bestritten, bei dem wir auch gegen Real Madrid gespielt haben. Dieses Spiel wurde auf deren Kanal übertragen und viele Menschen haben das Spiel verfolgt. Ich hatte einen sehr guten Tag und spielte ein gutes Spiel. Ich denke, dass das der ausschlaggebende Grund für den Wechsel war. Zwei Wochen später erfuhr ich um 12 Uhr mittags von deren Interesse an mir und dann musste alles auch schon sehr schnell gehen. Ich suchte die Gespräche zu den Verantwortlichen von Wacker Innsbruck, die mir keine Steine in den Weg gelegt haben und unterschrieb gegen 16 Uhr am gleichen Tag bereits meinen ersten Profivertrag. Der Flieger wurde für zwei Tage später gebucht und meine Reise begann. Vom fußballerischen Niveau in Spanien war ich anfangs überwältigt. Es ist alles sehr professionell aufgebaut und es sind bei jeder Trainingseinheit mindestens neun Betreuer vor Ort, die uns Spielerinnen bestmöglich unterstützen. Es werden für uns auch Trainings- und Ernährungspläne zusammengestellt, die wir auch befolgen sollten. Ich bekam von dem Verein eine eigene Wohnung direkt am Meer in der Urlaubsstadt El Medano zur Verfügung gestellt und war von den Gegebenheiten positiv überrascht.

Tips: Bist du derzeit ganz alleine in Spanien?

Gurtner: Ich bin ganz alleine in Spanien, aber meine Eltern werden mich nächsten Monat mal besuchen kommen.

Tips: Wie oft trainierst du in der Woche?

Gurtner: Wir haben etwa fünf Trainingseinheiten mit der Mannschaft und sollten selbstständig noch drei Einheiten im athletischen Bereich absolvieren.

Tips: Wie geht es dir mit der Sprache und der Eingewöhnung vor Ort?

Gurtner: Aktuell verständige ich mich noch auf Englisch, aber ich möchte in Zukunft auf jeden Fall Spanisch lernen. Die Anfangszeit war sehr schwer, da sehr viel organisatorische Sachen zu erledigen waren, aber mittlerweile ist alles getan und ich kann mich vollkommen auf den Fußball konzentrieren. Die Eingewöhnungsphase ist überstanden und jetzt fokussiere ich mich vollkommen auf meine Leistungen am Platz. Wenn ich frei habe, verbringe ich Zeit mit meiner Familie und wir telefonieren auch jeden Tag gemeinsam. Außerdem fahre ich gerne Motorrad und bin in der Natur.


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