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Einschränkungen beim Hausärztlichen Notdienst im Bezirk Braunau (Update am 12. April, 11.25 Uhr)

Theresa Senzenberger, 12.04.2023 11:25

BEZIRK BRAUNAU. Der Hausärztliche Notdienst (HÄND) wird wegen des Ärztemangels im Bezirk Braunau eingeschränkt.

Krankenhäuser befürchten, dass es wegen der Einschränkung zu einer Überlastung kommen könnte. (Foto: ipopba/stock.adobe.com)

Bisher war der HÄND zwischen 19 Uhr und 7 Uhr im Einsatz. Jetzt steht er nur noch bis 23 Uhr verpflichtend zur Verfügung. In den meisten Bezirken Oberösterreich gilt das ab 1. Juli. Landesweit startet das neue Modell ab 1. Jänner 2024.

Wegen des Ärztemangels gibt es im Bezirk Braunau schon jetzt Änderungen beim Angebot. Laut Wolfgang Ziegler, dem stellvertretenden Kurienobmann der niedergelassenen Ärzte, kommt es im Bezirk derzeit teilweise zu Lücken bei der Verfügbarkeit der Ärzte des HÄND. „Die Dienstverpflichtung nach dem altem HÄND ist nicht mehr ganz zu erfüllen“, erklärt Ziegler. Ab 1. Juli wird der HÄND in Braunau auf das neue System umgestellt. Dann soll bis 23 Uhr eine lückenlose Versorgung sichergestellt werden.

Für Patienten bedeutet das ab 1. Juli: Wer künftig nach 23 Uhr Hilfe benötigt, muss sich an die Gesundheitshotline 1450 wenden. Ausgebildetes Krankenpflegepersonal empfiehlt die weiteren Schritte, beispielsweise ob eine Ambulanz aufgesucht werden muss.

Krankenhaus befürchtet Überlastung

Krankenhäuser befürchten allerdings, dass es dadurch zu einer Überlastung kommen könnte. Laut Corinna Hirzinger, der Ärztlichen Direktorin am Krankenhaus Braunau, merkt das Krankenhaus-Personal schon jetzt, dass viele Personen die Ambulanz aufsuchen, für die das Krankenhaus nicht die erste Anlaufstelle sein sollte. „Das wird durch die zusätzlichen Beschränkungen natürlich noch mehr werden und ist für uns aufgrund der ohnehin schon angespannten Personalsituation dann nicht mehr zu bewältigen. Das muss ganz klar auch in dieser Deutlichkeit so angesprochen werden“, sagt Hirzinger.

Mehr Bewusstsein schaffen

Ziegler wünscht sich mehr Bewusstsein für die Arbeit der Ärzte im HÄND und dafür, in welchen Fällen der Notdienst zu nutzen ist. „Ich wurde schon von Patienten mitten in der Nacht angerufen, die sich wegen einer abgelaufenen Salbe erkundigten. Dafür ist der HÄND nicht gedacht“, erklärt Ziegler. „Wir haben leider viele offene Stellen, wir bemühen uns aber nach wie vor, die Dienste zu besetzten.“


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