BRAUNAU. Der geplante Umbau des Hitler-Hauses geht voran: Das Bundesministerium für Inneres berichtet von einem „wichtigen Meilenstein“. Am Dienstag, 4. Juli, wurde die Bauverhandlung erfolgreich durchgeführt.

Noch in diesem Jahr sollen die Umbauarbeiten des Hitlerhauses starten - zumindest, wenn es nach den Plänen des BM.I geht. Wie bereits berichtet, soll in dem historisch belasteten Gebäude nach der architektonischen Umgestaltung eine Polizeiinspektion untergebracht werden sowie ein Schulungszentrum für Menschenrechte. Die Bauverhandlung fand am Dienstag, 4. Juli, statt. Den Abstimmungen mit Nachbarn und Behörden ausreichend Zeit einzuräumen, habe sich als richtig herausgestellt, heißt es in einer Mitteilung des Ministeriums, die Gespräche mit allen Projektbeteiligten seien konstruktiv und lösungsorientiert gewesen. Auch im weiteren Projektverlauf soll es in sämtlichen Bauphasen einen direkten Austausch mit Anrainern und Behörden geben.
Die Vorsondierungen und Probeschürfe konnten bereits abgeschlossen werden und die Durchführung der archäologischen Grabungen steht unmittelbar bevor. Auch die Ausschreibungen für die Vergabe der Bauleistungen werden nun durchgeführt.
Symbolik brechen und Sinn stiften
Das die Polizei künftig in das Gebäude einziehen soll, stößt nicht überall auf Zustimmung. Das Ministerium bekräftigt diese Entscheidung jedoch noch einmal. Die Empfehlung einer 2016 eingesetzten Expertenkommission lautete, dass der Verehrer-Kult und die Mythologie rund um die Person Adolf Hitler durch Rechtsextreme – die dafür teilweise extra nach Braunau zum Hitler-Geburtshaus reisen – nachhaltig gebrochen werden müssen. Dort einen Gedenkort zu schaffen, sei daher unangebracht, da es trotz bester Intentionen immer ein Spiel mit dem Mythos Hitler sei. Auch das Haus einfach abzureißen, würde weltweit Ignoranz gegenüber der historischen Verantwortung vermitteln. Mit der künftigen Nutzung hingegen würde man die Symbolik brechen und zudem Sinn stiften.
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