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Schicksale von NS-Opfern aus dem Innviertel im Gedächtnisbuch

Theresa Senzenberger, MA, 27.05.2024 18:20

BEZIRK BRAUNAU/RIED. In das Gedächtnisbuch Oberösterreich wurden neue Beiträge aufgenommen. Darin finden sich auch Menschen aus dem Bezirk Braunau und Ried.

Die neuen Beiträge des Gedächtnisbuches wurden präsentiert. (Foto: Diözese Linz/Kienberger)
Die neuen Beiträge des Gedächtnisbuches wurden präsentiert. (Foto: Diözese Linz/Kienberger)

Im Gedächtnisbuch Oberösterreich werden Schicksale von Menschen sichtbar gemacht, die im Nationalsozialismus (NS) verfolgt wurden oder ihr Leben durch widerständiges Handeln gefährdeten.

Ein Beitrag befasst sich beispielsweise mit Maria Heimel, einer Zeugin Jehovas aus dem Bezirk Braunau. Sie wurde von 1939 bis 1945 im KZ Ravensbrück inhaftiert. Ihre Enkelin Friederike Schneeberger würdigt sie mit persönlichen Erinnerungen und Familienerzählungen. Diese wurden durch Recherchen ergänzt.

Frühstück für Kriegsgefangene

Franz Brunner war bis 1952 Pfarrer in Eggelsberg. Vom NS-Regime wurde er wegen NS-feindlicher Gesinnung verfolgt und mehrere Jahre eingesperrt. Weil er Fremdsender gehört, ein Frühstück für Kriegsgefangene bereitgestellt und Teil von konspirativen Treffen einer Priestergruppe gewesen sein soll, wurde er angeklagt. Michaela Quast-Neulinger, Assistenzprofessorin für Fundamentaltheologie und Religionswissenschaft an der Universität Innsbruck, beschäftigte sich mit seinem Schicksal.

Fremdsender gehört

Ein weiterer regionaler Beitrag widmet sich Angela Wagner aus Ried. Nachbarn denunzierte sie, weil sie einen Fremdsender gehört haben soll. Sie wurde gefangen genommen, ihre beiden Töchter wurden in ein NS-Kinderheim gebracht. Gottfried Gansinger, ein Forscher der NS-Geschichte in Ried, beleuchtete mithilfe von Quellen und Zeitzeugengesprächen das Schicksal dieser Familie.

Das Gedächtnisbuch ist ganzjährig im Linzer Mariendom und im Oberösterreichischen Landesmuseum aufgelegt. Eine digitale Fassung findet man unter www.ku-linz.at/gedaechtnisbuch_ooe.


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