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Ein Blick in die Sterne: Das tut sich heuer am Himmel über Braunau

Sabrina Antlinger, 23.01.2025 10:44

BEZIRK BRAUNAU. Das Jahr 2025 verspricht ein außergewöhnliches Jahr für Astronomiefans zu werden – voller Himmelsereignisse, die sowohl Einsteiger als auch erfahrene Sterngucker begeistern werden. Die Sternfreunde Ostermiething laden ein, den Blick in die Sterne zu wagen und faszinierende Phänomene über dem Bezirk zu erleben.

Bei der Sonnenfinsternis 2005 in Valencia (Foto: Sternfreunde Ostermiething/Fischer)
  1 / 4   Bei der Sonnenfinsternis 2005 in Valencia (Foto: Sternfreunde Ostermiething/Fischer)

Gegründet 2021, haben die Sternfreunde ein klares Ziel: Menschen den Nachthimmel näherzubringen. „Durch die zunehmende Lichtverschmutzung gibt es auch bei uns ,am Land‘ viele, die die Milchstraße noch nie gesehen haben“, so Manfred Fischer, Gründer des Vereins, Historiker und leidenschaftlicher Hobbyastronom.

Wie alles begann

Der 62-Jährige hatte schon immer besonderes Interesse am Sternenhimmel, dies wurde durch seine Söhne (mittlerweile 31 und 29 Jahre alt) verstärkt. Da Fischer im Rollstuhl sitzt, war die Astronomie seit jeher ein gemeinsames Hobby, das er trotz seiner Beeinträchtigung mit seinen Kindern ausüben konnte: „So bin ich etwa mit meinem älteren Sohn 2005, er war damals elf, ich im Rollstuhl, zur Beobachtung einer ringförmigen Sonnenfinsternis nach Valencia in Spanien geflogen. Das war für uns beide ein außergewöhnliches Erlebnis“, blickt der zweifache Vater auf dieses Ereignis zurück.

Das tut sich in diesem Jahr

Bereits am 1. Jänner startete das Jahr spektakulär mit Polarlichtern, die auch hierzulande sichtbar waren – ein Phänomen, das aufgrund der starken Sonnenaktivität auch in den kommenden Monaten wieder häufiger auftreten könnte.

Weitere Highlights des Astronomiejahres umfassen drei Finsternisse, die für sehenswerte Schauspiele am Himmel sorgen: Am 14. März steht eine partielle Mondfinsternis am Programm, bei der bis zu 24 Prozent des Mondes im Erdschatten liegen. „Die partielle Phase dauert in Ostermiething eine Stunde, 32 Minuten. Sie beginnt um 16.57 Uhr, erreicht um 18.26 Uhr ihr Maximum und endet um 18.29 Uhr“, erklärt der Obmann.

Nur wenige Tage später, am 29. März, lohnt sich der Blick in den Himmel, um eine partielle Sonnenfinsternis zu entdecken, bei der der Feuerball zu 18 Prozent bedeckt wird. „An diesem Tag veranstalten wir einen ganzen Beobachtungstag. Dabei haben wir am Vormittag die Sonne im Visier – mit Finsternisbrillen und speziellen Sonnenfiltern zur gefahrlosen Sonnenbeobachtung. Der Abend gehört dann dem Planeten Jupiter mit seinen vier größten Monden und dem roten Mars“, erzählt der 62-Jährige.

Am 7. September wird eine totale Mondfinsternis erwartet – auch da werden die Sternfreunde einen öffentlichen Beobachtungsabend veranstalten. „Die totale Phase dauert von 19.30 bis 20.52 Uhr, um 22.55 Uhr verlässt der Mond den Erdschatten wieder. Der Mond geht erst vier Minuten nach dem Beginn der totalen Phase, um 19.34 Uhr, auf – ist sicherlich sehr reizvoll“, so der ausgebildete Historiker.

Einblicke in den Nachthimmel

Zu Beginn des Jahres gibt es bereits zahlreiche Beobachtungsmöglichkeiten. Das markante Sternbild Orion mit seinem beeindruckenden Nebel (M42) und das große Wintersechseck aus sechs hellen Sternen sind eindrucksvolle Ziele für Fernglas oder Teleskop. Besonders auffällig sind im Jänner: Venus als strahlender Abendstern, Jupiter im Sternbild Stier sowie der Mars, der in Opposition steht und die ganze Nacht über sichtbar ist. Neben den Himmelsphänomenen rücken die Sternfreunde 2025 auch ein wichtiges Anliegen in den Fokus: Lichtverschmutzung. „Leider wird es immer schwieriger, wirklich dunkle Orte zu finden, selbst bei uns auf dem Land“, erklärt Fischer. „Das beeinträchtigt nicht nur die Sternenbeobachtung, sondern hat auch negative Auswirkungen auf die Tierwelt.“ Mit Vorträgen und Aktionen will die Gemeinschaft auf dieses Problem aufmerksam machen.

Beobachtungstage für alle

Der Verein bietet auch regelmäßig öffentliche Beobachtungsabende an, bei denen Interessierte mehr über Sternbilder, Planeten und den Nachthimmel lernen können. Ein besonderes Highlight ist dabei die Nutzung eines innovativen Geräts namens „universe2go+“, das mithilfe einer App zusätzliche Informationen zu beobachteten Objekten liefert.

Ein Blick zurück

Fischer fasziniert besonders die Tatsache, dass der Nachthimmel einem einen Blick in die Vergangenheit ermöglicht. „Das Licht der bei sehr dunklem Himmel gerade noch sichtbaren Andromeda-Galaxie, das wir sehen, hat eine Reise von 2,5 Millionen Jahren hinter sich – ein Fenster in die Urzeit, als die Menschheit gerade erst begann, sich zu entwickeln.“


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