Verstärkte Polizeipräsenz nach Vorfall bei Schule in Handenberg
HANDENBERG. In Handenberg soll ein Unbekannter eine Siebenjährige am Nachhauseweg von der Schule aufgefordert haben, mit ihm mitzukommen. Die Polizei hat die Präsenz im Bereich der Schule jetzt erhöht und gibt Tipps für mehr Sicherheit.

Das betroffene Mädchen machte laut Birgit Kopf von der Bildungsdirektion Oberösterreich alles richtig: Sie informierte ihre Lehrerin über den Vorfall. Die Direktorin wurde verständigt und die Polizei eingeschaltet.
Die Direktorin informierte auch die Eltern. So konnten diese das Thema zuhause noch einmal mit ihren Kindern besprechen. Auch in der Schule wurde der Vorfall noch einmal thematisiert.
„Die Informationskette hat vorbildlich funktioniert“, sagt Kopf. „Eine gut funktionierende Informationskette und Zusammenarbeit zwischen Schule, Polizei und Eltern sind in solchen Situationen entscheidend.“
Weitere Vorfälle
Einen ähnlichen Fall wie in Handenberg gab es laut Kopf auch in Gallneukirchen. In sozialen Medien war auch von einem Vorfall in Ostermiething die Rede. Das wurde der Bildungsdirektion allerdings bis jetzt nicht gemeldet.
Laut der Landespolizeidirektion Oberösterreich kam es in jüngerer Vergangenheit vermehrt zu Anzeigen, nachdem Kinder ihren Eltern mitgeteilt hatten, dass sie am Schulweg von Fremden angesprochen wurden. Es wird betont: „Die Polizei nimmt derartige Wahrnehmungen immer ernst.“ Sowohl die uniformierte als auch zivile Präsenz werde im Nahbereich der betroffenen Schulen erhöht.
Bei Vorfällen wie in Handenberg komme es laut Polizei oft zu mehreren Wahrnehmungen und Anzeigen. Bislang waren diese aber ausnahmslos nicht verifizierbar, Missverständnisse oder Fehlwahrnehmungen.
Nur wenige Fälle
Was statistische Daten und Erfahrungen betrifft, beruhigt die Polizei. So gebe es in Österreich schon lange keine Kindesentführungen mehr. Laut Bundeskriminalamt war die letzte längere tatsächliche, dokumentierte Kindesentführung in Österreich 1998. Dabei handelt es sich um den Fall Natascha Kampusch. Danach habe es zwar kleinere Fälle gegeben, diese seien aber meist bei einem Versuch geblieben.
Tipps für mehr Sicherheit
Dennoch sollten Eltern und Kinder achtsam sein. Das Bundeskriminalamt gibt dazu mehrere Tipps. So sollte unter anderem der Name des Kindes nicht von außen sichtbar an Kleidung oder Schultasche angebracht sein. Das Kind sollte Fremde mit „Sie“ ansprechen und nur den Schulweg nehmen, der mit den Eltern abgesprochen ist.
Wenn möglich sollten Kinder gemeinsam mit anderen Kindern zur Schule oder zum Spielplatz geschickt werden. Kinder sollten wissen, dass sie unter keinen Umständen zu fremden Personen ins Auto steigen dürfen und Zurufe oder Aufforderungen von Unbekannten ignorieren sowie genügend Abstand zu Fahrzeugen halten sollen.
Zudem kann es hilfreich sein, sich gemeinsam mit seinen Kindern nach unterstützenden „Rettungsinseln“ umzusehen. Das kann beispielsweise ein Geschäft, ein Mehrfamilienhaus oder eine Polizeiinspektion sein. Da Kinder am Vorbild lernen, sollten auch Eltern ihren Kindern immer sagen, wohin sie gehen und wie sie erreichbar sind. Das Kind sollte außerdem die Notrufnummer 133 kennen und wissen, dass die Nummer auch ohne Guthaben angerufen werden kann.
Weitere Infos gibt es hier
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