Geld sparen und Gutes tun beim Flohmarkt in Mauerkirchen
MAUERKIRCHEN. Vor vier Jahren dachten manche, das wird nichts – jetzt ist der ORA-Flohmarkt in Mauerkirchen gerammelt voll. Vintage liegt im Trend – und die Menschen können mit ihrem Einkauf nicht nur Geld sparen, sondern auch Gutes tun.
„Als ich vor vier Jahren mit dem Flohmarkt in Mauerkirchen angefangen habe, dachten manche, dass wir die Räumlichkeiten nicht vollkriegen werden“, erzählt Erika Hötzenauer. „Jetzt bräuchten wir noch mehr Platz.“ Tatsächlich stapeln sich auf der Fläche von rund 500 Quadratmetern die Verkaufsgegenstände – und es gibt Vielfältiges zu entdecken. Von Trachtenmode über Kinderspielzeug, Gmundner Keramik bis hin zu Stoffen, Filmen und Büchern. Bis auf große Möbel findet man im Flohmarkt fast alles.
Die Menschen aus der Gegend rund um Mauerkirchen sind aber nicht nur fleißige Spender, auch viele Käufer kommen zum Flohmarkt. Besonders begehrt sind laut Hötzenauer Baby- und Kindersachen sowie Trachtenmode. „Wir haben schon mal 14 Dirndlkleider an einem Tag verkauft“, berichtet sie. Sehr beliebt ist außerdem die Damenabteilung.
Gute Qualität
Dass die Gegenstände gut verkauft werden können, liegt unter anderem daran, dass darauf geachtet wird, dass sie noch eine gute Qualität haben. „Es werden schöne und gute Dinge abgegeben“, betont Sandra Zebisch von ORA International Österreich.
Eine der Spenderinnen ist Mauerkirchens Bürgermeisterin Sabine Breckner (SPÖ). Sie hat schon oft an den Flohmarkt gespendet und ist von dem Projekt überzeugt – auch, was das Thema Nachhaltigkeit betrifft.
23 Ehrenamtliche
Dass das Projekt umgesetzt werden kann, liegt an den vielen Freiwilligen. 23 Ehrenamtliche setzen sich für den Flohmarkt ein. Einige von ihnen sind schon in der Pension, es gibt aber auch Helfer, die neben ihrer Arbeit in der Freizeit Gutes tun wollen.
Vor 25 Jahren gegründet
Der Flohmarkt in Mauerkirchen ist einer von fünf Ganzjahres-ORA-Flohmärkten in Oberösterreich. ORA, die Abkürzung von „Orphans and Refugee Aid“ – also Waisen- und Flüchtlingshilfe, wurde vor 25 Jahren von Hanspeter Hofinger in Andorf gegründet.
Das Konzept funktioniert folgendermaßen: Gespendetes wird in den Flohmärkten verkauft. Die Einnahmen finanzieren die Fixkosten, wie Miete. Geldspenden können somit zu 100 Prozent in ORA-Hilfsprojekte fließen.
Auch in weiteren Projektländern wird Gespendetes zu sehr geringen Preisen verkauft. Mit dem Erlös werden soziale Projekte vor Ort finanziert. Im Vorjahr wurden 217 LKW-Lieferungen zu den Projektpartnern gebracht.
Hilfe für Kinder
Unterstützt werden vor allem Kinder – hier setzt ORA auf Bildung und finanziert beispielsweise Ausspeisungen, Hausaufgabenbetreuung oder Sommerlager. „Wenn Kinder in der Schule waren, bekommen sie ein warmes Essen. Für viele Kinder in den Projektländern ist das die einzige warme Mahlzeit am Tag“, erklärt Zebisch.
ORA bietet beispielsweise auch Kinder- und Projektpatenschaften an. Durch Briefe können die Paten sich mit den Kindern austauschen und ihre Entwicklung sehen.
Projekte in 14 Ländern
In 14 Ländern weltweit unterstützt ORA Projekte. Sachspenden gehen beispielsweise nach Rumänien und in die Ukraine. Geldspenden kommen außerdem Menschen aus Indien, Uganda, Syrien oder Haiti zugute.
Wer mit Spenden helfen möchte, kann diese während der Öffnungszeiten zum Flohmarkt bringen. Zum Verkauf weitergegeben werden nur Waren, die noch gut erhalten sind. Die Öffnungszeiten sind Freitag (9 bis 17 Uhr), Mittwoch (9 bis 13 Uhr) und jeden ersten Samstag im Monat (9 bis 13 Uhr).
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