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Spatenstich: Munderfing bekommt leistungsstärkstes Windrad in Oberösterreich

Theresa Senzenberger, MA, 03.09.2021 16:49

MUNDERFING. Sieben Jahre nachdem die ersten fünf Windräder im Windpark in Munderfing errichtet wurden, konnte nun der Spatenstich der sechsten Anlage erfolgen. Dabei handelt es sich um das leistungsstärkste Windrad in ganz Oberösterreich.

Josef Postl, Energie AG (v. l.), Erwin Moser, Windpark Munderfing GmbH, Martin Voggenberger, Bürgermeister Munderfing, Stefan Stallinger, Energie AG, Lukas Winkler, EWS Consulting und Wolfang Neuhofer, EWS Consulting, waren beim Spatenstich des neuen Windrads in Munderfing dabei. (Foto: Tips)
  1 / 2   Josef Postl, Energie AG (v. l.), Erwin Moser, Windpark Munderfing GmbH, Martin Voggenberger, Bürgermeister Munderfing, Stefan Stallinger, Energie AG, Lukas Winkler, EWS Consulting und Wolfang Neuhofer, EWS Consulting, waren beim Spatenstich des neuen Windrads in Munderfing dabei. (Foto: Tips)

Lange Zeit herrschte in Oberösterreich Stillstand in der Windbranche, fünf Jahre lang wurde kein einziges Windrad gebaut. Das hat sich geändert: In Munderfing starteten die Bauarbeiten zur sechsten Anlage, die mit 166 Metern Höhe das größte Windrad im Windpark sein wird. Mit einer Leistung von 3,45 Megawatt Strom kann sie jährlich rund 3.600 Tonnen CO2-Emissionen einsparen und Strom im Ausmaß des Jahresverbrauches von 2.200 Haushalten erzeugen.

Der Weg dorthin war nicht leicht. 2004 begann die Geschichte des Windparks Munderfing, wobei mit Bürgerbeteiligung ein Konzept zum Umstieg auf saubere Energie bis 2035 erstellt wurde. Von den ursprünglich sechs geplanten Windrädern konnten wegen eines Einwandes zuerst nur fünf Anlagen errichtet werden. Nach der Wahl eines neuen Standortes und der Einholung aller behördlichen Bewilligungen war der Weg für den Bau der sechsten Anlage frei.

Eine Herausforderung wird der Transport der Bauteile sein, denn die Rotorblätter des neuen Windrads haben eine Länge von 67 Metern. Daher werden für den Transport und die Montage der Windradelemente Sonderfahrzeuge und ein spezieller Kran eingesetzt.

Strom für 12.200 Haushalte

Die durchschnittliche Jahresenergieproduktion des Windparks beträgt mit der neuen Anlage insgesamt 40 Millionen Kilowattstunden. Mit diesem Strom können rund 12.200 Haushalte versorgt werden, was knapp 30 Prozent des Bezirks Braunau entspricht. Zudem sichert das Windrad bei seiner Errichtung 21 Arbeitsplätze.

Verwirklicht wurde das Projekt mit Hilfe aller politischen Fraktionen, der Bevölkerung und den Partnern der Windpark Munderfing GmbH (75,2 Prozent Gemeinde; 14,7 Prozent Energie AG; 10,1 Prozent Energiewerkstatt). „Es ist ein gutes Gefühl, einen Beitrag gegen die Erdüberhitzung und für eine lebenswerte Zukunft zu leisten“, freut sich Munderfings Bürgermeister Martin Voggenberger (ÖVP).

Weitere Schritte notwendig

Um die Klimaziele zu erreichen, sind allerdings noch viele weitere Schritte notwendig, betonte Stefan Stallinger, Mitglied des Vorstands der Energie AG, beim Spatenstich. „Es braucht die Nutzung aller erneuerbaren Energien. Neben Wasserkraft, Photovoltaik und Biomasse ist auch die Windkraft Teil der Energiewende.“ Bis 2030 brauche es in Oberösterreich noch zusätzlich 90 Windräder, um das Windpotenzial zur Erreichung der landesweiten Klimaziele auszuschöpfen, sagte Martin Jaksch-Fliegenschnee von der IG Windkraft: „Mit dem Ausbau von elf Windrädern pro Jahr könnte das Windkraftpotential in Oberösterreich genutzt und sauberen Ökostrom für mehr als 300.000 Haushalte zur Verfügung gestellt werden.“


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