Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

ASPACH/EBERSCHWANG. Der Eberschwanger Andreas Aigner hat in Aspach eine besondere Farm: Er züchtet dort als Erster in der Region Garnelen.

Andreas und Cornelia Aigner mit ihren Kindern (Foto: AignerX Innviertler Garnelen)
  1 / 2   Andreas und Cornelia Aigner mit ihren Kindern (Foto: AignerX Innviertler Garnelen)

„Mir und meiner Familie ist eine gesunde Ernährung sehr wichtig. Wir lieben Garnelen, da man diese aber bei uns in einer reinen, medikamentenfreien Form kaum beziehen kann, haben wir vor fünf Jahren begonnen, diese selber zu züchten“, erklärt Aigner.

Er und seine Frau Cornelia züchten Weißfuß-Garnelen, auch White Tiger Garnele genannt. Die Tiere sind tropische Meerwasser-Garnelen und werden vorwiegend in Asien gehalten. Zur Zucht hat Aigner mehrere „Elterntiere“. „Diese legen Eier und nach vier verschiedenen Lebensstadien und zehn Tage später ist die fertige Mini-Garnele, mit circa fünf Millimetern, da“, erklärt Aigner. Zudem werden Tiere im Larvenstadium aus einer Zuchtfarm in der Steiermark zugekauft. „Man kann sagen, unsere Garnelen sind waschechte Österreicher.“ Nach circa sechs Monaten sind die Tiere verkaufsreif. Dabei haben sie ein Gewicht von circa 25 Gramm. Um die 85.000 leben auf der Farm in Aspach.

Fünf Jahre lang waren die Garnelen ein Geheimnis. „Nicht einmal die Familie oder die besten Freunde wussten von unserem Vorhaben.“ In völliger Isolation wurden die Tiere studiert, die Anlage wurde entwickelt und eine geeignete Produktionshalle gesucht. In Aspach fand der Geschäftsmann schließlich die besten Bedingungen für die Garnelenzucht.

Anlage selbst gebaut

Eine der Herausforderungen allerdings: „Das schier nicht endende ‚Hick Hack‘ mit Behörden.“ Da es weltweit keine einheitliche Lösung für Garnelen in einer Aquakultur im Kreislaufverfahren mit warmem Salzwasser gibt, wurde die gesamte Anlage selbst gebaut.

Das Tüfteln hat sich aber gelohnt: „Unsere Anlage ist einzigartig und nur für die speziellen Bedürfnisse der Garnelen errichtet.“ Das ständige Weiterentwickeln und Lernen ist auch das, was Aigner an seiner Arbeit so gut gefällt.

Denn Garnelen einfach so zuhause zu züchten, ist nicht einfach. „Da muss man schon etwas können. Süßwassergarnelen sind kein Problem, aber von denen wird man nicht satt“, schmunzelt Aigner.

Daher ist er auch der erste Garnelenzüchter im Innviertel. In Österreich gibt es ihm zufolge nur vier weitere Züchter.

Viel Einsatz

Damit das möglich wurde, brauchte es viel Einsatz – auch finanziell. Daher machte sich Aigner 2019 selbständig, gründete ein Unternehmen für Montagen und Konstruktionen im Bereich Maschinenbau und hat jetzt zwei Mitarbeiter im Bereich Montagen. „Ich selbst führe das Konstruktionsbüro und mit meiner Familie betreibe ich die Garnelenfarm.“

Von der Idee der Garnelenfarm waren viele im persönlichen Umfeld völlig überrascht. Einige wendeten sich nach wenigen Monaten sogar von der Familie ab. „Bei so einem Projekt ist man oft mit Neid konfrontiert. Fast wöchentlich bekommen wir dazu Meldungen.“ Ohne die Personen, die Steine in den Weg gelegt haben, hätte die Familie ihr Werk aber gar nicht geschafft, meint Aigner. „Dadurch haben wir so einen Ehrgeiz entwickelt, dass wir nie an uns gezweifelt haben. Jeder soll seine Ideen leben und es ist an der Zeit, manchmal auch mal was zu riskieren, um zu gewinnen.“

Nachfrage ist hoch

Die Nachfrage ist jedenfalls hoch. „Wir sind seit fast drei Monaten immer völlig ausverkauft.“ Genügend Tiere nachwachsen zu lassen ist aktuell eine der größten Herausforderungen. Daher gibt es schon Pläne, die Anlage auszubauen und zwei bis drei weitere Mitarbeiter einzustellen. Auch Führungen sind geplant.


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden