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Blick in die Zukunft beim Empfang der Wirtschaftskammer in Braunau

Theresa Senzenberger, 09.10.2024 12:08

BRAUNAU. Der Saal war voll und das Interesse der Besucher groß. Dennoch blickt man beim Empfang der Braunauer Wirtschaftskammer (WKO) in wirtschaftlicher Hinsicht mit Skepsis in die Zukunft.

Die Braunauer Wirtschaftskammer lud zum Wirtschaftsempfang. (Foto: Tips/Danter)
Die Braunauer Wirtschaftskammer lud zum Wirtschaftsempfang. (Foto: Tips/Danter)

„Es sind unruhige Zeiten. Die große Frage ist, ob es sich hierbei lediglich um ein Konjunkturtief handelt oder ob diese Schwächephase langfristige Auswirkungen haben wird“, sagte Wirtschaftskammer-Bezirksstellenleiter Klaus Berer. Klemens Seidl, Obmann der Bezirksstelle, betonte in seiner Rede, dass der Bezirk aufgrund seiner industriellen Ausrichtung besonders stark unter der aktuellen Wirtschaftswende leidet. Er hob hervor, dass dringend Handlungsbedarf bestehe, insbesondere bei den Rahmenbedingungen für Unternehmer.

Clemens Malina-Altzinger, Vizepräsident der Wirtschaftskammer Oberösterreich, fügte hinzu, dass die zweijährige Konjunkturflaute inzwischen an die Substanz gehe. Eine Krise folge der nächsten. Jedoch betonte er auch: „Es herrscht nie überall Schlechtwetter.“

Betriebe haben zu kämpfen

Josef Knauseder von der Raiffeisenbank Braunau bezeichnete den Bezirk als den „meistunterschätzten Bezirk Österreichs“, räumte jedoch ein, dass die Unternehmen in Braunau stark zu kämpfen hätten. „Wir hier in Braunau sind bekannt für unseren Fleiß und dafür, dass wir die Zuversicht nicht verlieren. Aber die Krisen werden immer heftiger“, so Knauseder.

Auch Malina-Altzinger hob hervor, dass die Menschen in Oberösterreich durch ihren Fleiß und ihre Arbeitskraft besonders herausragen: „Der Oberösterreicher ist ein guter Menschenschlag, wir sind gut in Manpower.“

Ausblick auf die Zukunft

Darauf folgte ein Vortrag von Gunter Deuber, Chefökonom der Raiffeisenbank International. Deuber zeichnete kein rosiges Bild für die kommenden Jahre: Die Wirtschaftsleistung von 2022 werde voraussichtlich nicht vor 2026 wieder erreicht. Nach zwei Jahren der Rezession sei der private Konsum in Oberösterreich weiterhin schwach und die Verunsicherung in der Bevölkerung groß. „Es herrscht ein Investitionsstreik, es wird nicht in die Zukunft investiert“, so Deuber.

Er stellte die Frage, warum Österreich im Vergleich zu anderen europäischen Ländern schlechter dasteht. „Wir bemerken Preisanstiege ohne entsprechende Wertschöpfung und die Lohnquote ist drastisch gestiegen“, führte er weiter aus. Trotz dieser Herausforderungen habe sich der Export bis vor Kurzem noch gut entwickelt. Doch zum ersten Mal in der modernen Wirtschaftsgeschichte liege Österreich jetzt unter dem europäischen Durchschnitt.

Erfolgreiche Jungunternehmer

Danach lud man die Jungunternehmer Michael Benninger (Promotec), Anton Hargassner (Hargassner) und Martin Würflingsdobler (doppler) zum Business-Talk auf die Bühne. Auch Julia Eisenmann, die Inhaberin von Inn-Schnitt in Braunau, hatte einen Auftritt. Ihr gelingt es Jahr für Jahr, ausgezeichnete Friseur-Lehrlinge auszubilden.


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