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AMAG investierte knapp eine Million Euro in neues Mikroskop-Equipment

Sabrina Antlinger, 19.11.2024 15:30

RANSHOFEN. Der Aluminiumproduzent AMAG mit Sitz in Ranshofen treibt die Forschungsarbeit und Innovationskraft laufend voran. Für die stetige Weiterentwicklung in der Sparte Forschung und Entwicklung investierte das Unternehmen nun wieder fast eine Million Euro in modernste Ausstattung.

Helmut Kaufmann, AMAG-Vorstandsvorsitzender (l.), und Werner Fragner, Leiter der AMAG-Unternehmenstechnologie, mit dem Aluminiumrad (Foto: Tips)
Helmut Kaufmann, AMAG-Vorstandsvorsitzender (l.), und Werner Fragner, Leiter der AMAG-Unternehmenstechnologie, mit dem Aluminiumrad (Foto: Tips)

Forschung und Entwicklung sind entscheidend, weil die Anforderungen der Kunden stetig steigen. Dies betrifft nicht nur mechanische Eigenschaften wie Festigkeit und Umformbarkeit, sondern auch die ökologische Bilanz der Produkte. Um dieser Forderung gerecht zu werden, hat sich AMAG auf das Recycling von Aluminium spezialisiert.

Warum Forschung und Entwicklung entscheidend sind

Im Vergleich zu reinem Aluminium (Primärlegierungen), das durch ein energieintensives Elektrolyseverfahren gewonnen wird, spart das Recycling von Aluminium (Sekundäraluminium) bis zu 95 Prozent an Energie. Aus diesem Grund forscht die AMAG stetig an ihrer Recyclingkompetenz, um den Schrottanteil (Materialien, die beim Recycling zum reinen Aluminium hinzukommen, z.B. Kupfer) in bestehenden Legierungen zu erhöhen, aber auch völlig neue Legierungen zu entwickeln, die dennoch die hohen mechanischen und funktionalen Anforderungen der Kunden erfüllen.

Neues Equipment in Höhe von einer Million Euro

Um diese Vorgehensweise weiter zu optimieren, verfügt die AMAG bereits über modernste Schrottsortieranlagen, wo Aluminiumschrotte aufbereitet und so optimiert werden, dass daraus neue hochwertige Legierungen entstehen können. Um die Zusammensetzung und die einzelnen Werkstoffe zu verstehen, ist ein Blick tief ins Material erforderlich. Dieser dafür notwendige Blick in die Werkstoffstruktur, oft in millionenfacher Vergrößerung, ist nur mit den neuesten Mikroskopen möglich. Daher investierte die AMAG rund eine Million Euro in hoch spezialisierte Mikroskopie-Ausrüstung. Ein Team von rund 170 Fachkräften, das entspricht 7,5 Prozent der gesamten Belegschaft, entwickelt so etwa mit dem neuen Rasterelektronenmikroskop die AMAG nachhaltig weiter.

Innovationsprodukte, die weltweit einzigartig sind

Mit einer Forschungs- und Entwicklungsquote von 1,5 Prozent des Umsatzes investiert das Ranshofner Unternehmen signifikant in die Entwicklung neuer Werkstoffe und Technologien. Mit diesem Wert steht die AMAG an der Spitze der westlichen Aluminiumunternehmen, vergleichbare Mitbewerber weisen hier lediglich eine Rate von 0,3 bis 0,6 Prozent auf.

Aus diesem Forschungsbemühen ergeben sich weltweit einzigartige Innovationen wie beispielsweise das weltweit erste Aluminiumrad, das aus der Recycling-Gusslegierung AMAG AlSi7.Rec gefertigt wurde. Außerdem die Legierung AMAG CrossAlloy, die gleichzeitig hohe Formbarkeit und außergewöhnliche Festigkeit kombiniert. Besonders im Ski-Bau eingesetzt wird etwa AMAG Titanal, das sich durch Festigkeit, Zähigkeit und Stabilität auszeichnet und einen besonders niedrigen CO₂-Fußabdruck aufweist.

Auch an den Nachwuchs gedacht

Nachhaltigkeit bedeutet nicht nur Verantwortung für Umwelt und Ressourcen, sondern auch für die Ausbildung zukünftiger Generationen. Bereits im Kindergarten wird etwa mit der AMAG-Spürnasenecke die wissenschaftliche Neugier gefördert. Die Zusammenarbeit setzt sich mit den Schulen in der Region fort: So hat das Unternehmen beispielsweise gerade 15 Mikroskope an das Braunauer Gymnasium gesponsert, um schon frühzeitig Werkstoffforschung zu vermitteln. Besonders relevant für den Aluminiumhersteller ist die Kooperation mit Universitäten. So hat die AMAG schon seit 2008 einen wissenschaftlich-technologischen Beirat aus acht Experten von namhaften Universitäten, die bei wissenschaftlichen Projekten oder fachlichen Themen unterstützen.

Wünsche an die Politik

Um weiterhin die Forschung und Entwicklung im Industriebereich und Innovationen vorantreiben zu können, fordert der Aluminiumproduzent mehr Förderungen von der Politik. Besonders die Mittel für universitäre Forschung, etwa an Technischen Universitäten, sollten erhöht werden. Außerdem wird der Ausbau und die Stärkung bestehender und gut funktionierender Strukturen mit stabiler, langfristiger Finanzierung gefordert.


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