Das waren die Themen beim WKO-Wirtschaftsempfang in Braunau
LENGAU/BEZIRK BRAUNAU. Beim Wirtschaftsempfang der WKO Braunau in der Palfinger World in Lengau versammelten sich über 240 Unternehmer, um über aktuelle Herausforderungen und Chancen der regionalen Wirtschaft zu sprechen.

Braunau ist ein bedeutendes Wirtschaftszentrum von Oberösterreich, geprägt durch große industrielle Leitbetriebe und zahlreiche erfolgreiche Klein- und Mittelbetriebe. Bezirksstellenobmann Klemens Steidl hob die vielfältige Wirtschaftsstruktur des Bezirks hervor, wies aber auch auf Probleme hin: Die regionale Versorgung mit Glasfaser sei immer noch lückenhaft, und die Verkehrsinfrastruktur teils unterdimensioniert. Positiv sei jedoch, dass nach 50 Jahren Lobbying endlich die Umfahrung Mattighofen gebaut wird.
Weniger Bürokratie, mehr Wettbewerbsfähigkeit
WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer betonte, dass weniger Bürokratie und eine Entlastung des Faktors Arbeit dringend notwendig seien, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. „Dafür setzen wir uns als Wirtschaftskammer ein und wir sind zuversichtlich, heuer vieles davon zu erreichen“, so Hummer.
Gesprächsrunde mit drei Unternehmern
In einer Talkrunde betonten drei Unternehmensvertreter die Bedeutung des Bezirks und benannten Herausforderungen: Martin Rehling, Geschäftsführer Palfinger Europe, lobte die geografische Lage und die Verfügbarkeit gut ausgebildeter Fachkräfte. Lengau sei mit der weltweit größten Produktionsstätte von Palfinger ein zentraler Standort. Helmut Gstöhl, Inhaber von Zaltech Gewürze in Moosdorf, kritisierte die Überregulierungen in Österreich und Europa: Bürokratie sei ein großer Hemmschuh. „Woanders, etwa in Asien, gibt es große Aufbruchsstimmung, da ist die Wirtschaft auf der Überholspur.“ Herbert Stranzinger, Leiter des Stiegl-Guts Wildshut, hob die Loyalität der Mitarbeiter sowie die günstige Lage hervor. Er berichtete, wie sich der Bierabsatz seit Corona von der Gastronomie zunehmend in den Handel verlagert hat.
Unter dem Motto „Unser Bezirk. Unsere Ideen. Unsere Zukunft.“ bot der Abend nicht nur eine Plattform zum Austausch und Netzwerken, sondern auch klare Forderungen: Weniger Bürokratie und gezielte Investitionen in Infrastruktur sind essenziell, um Braunau weiterhin als starken Wirtschaftsstandort zu sichern.
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