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Leyya im Interview: „Die Zeit zuhause in Eferding ist für uns wie Urlaub“

Nora Heindl, 02.03.2016 12:00

EFERDING/FRAHAM. Sie stammt direkt aus dem Eferdinger Stadtzentrum, er ist im Frahamer Güttlfeld aufgewachsen. Im Kindesalter haben sie sich nicht gesucht aber gefunden, um gemeinsam Musik zu machen. Seit einem Jahr touren Sophie Lindinger (23) und Marco Kleebauer (21) als Leyya durch Europa. Mit einer Amadeus-Nominierung, Österreichs wichtigstem Musikpreis, und ihrem Debüt-Album „Spanish Disco“ im Gepäck, spielen sie am Samstag, 19. März, im KulturBahnhof in Eferding auf.  

Sophie Lindinger und Marco Kleebauer sind Leyya. Foto: Gabriel Hyden
Sophie Lindinger und Marco Kleebauer sind Leyya. Foto: Gabriel Hyden

Tips: Ihr beiden habt schon als Kinder begonnen, miteinander Musik zu machen. Wie kam es dazu?

Sophie: Eferding ist relativ klein, wir hatten denselben Musikgeschmack und wir haben beide Musik gemacht. Von dieser Sorte gab es damals nicht so viele und so haben wir uns zusammengetan.

Tips: Sophie, du schreibst die Texte und singst, Marco, du produzierst. Wechselt ihr euch auch ab?

Marco: Nein, das ist eine unausgesprochene Vereinbarung zwischen uns, die toll funktioniert. Warum sollten wir daran also was ändern.

Sophie: Da ich die Texte ja auch singe, möchte ich sie auch ­schreiben. Es wäre sonst nicht authentisch. Ich will meinen, was ich singe.

Tips: Auf Deutsch zu singen ist wieder sehr im Trend. Wäre das etwas für euch?

Sophie: Das würde nicht zu unserem Sound passen. Schon meine ersten Texte, die ich mit 11 Jahren geschrieben habe, waren auf Englisch. Für mich klingt das einfach melodiöser. Deutsch ist für mich auch zum Singen zu eckig.

Marco: In meinen Augen ist Deutsch sehr direkt. Unser Sound und unsere Texte sind aber sehr offen und lassen viel Interpretationsspielraum. Außerdem fallen mit englischen Texten auch die Sprachbarrieren bei unseren Auftritten weg.

Tips: Wie würdet ihr denn euren Sound beschreiben?

Marco: Das ist schwer zu sagen. Electro-Pop? Wir verpacken so viele verschiedene Einflüsse in unseren Songs, das lässt sich schwer benennen. Ich persönlich finde es auch langweilig, wenn die Songs einer Band immer gleich klingen, kennst du einen Song, kennst du alle.

Sophie: Ich würde sagen, wir haben eine gute Kombination aus elektronischer Musik, Schlagzeug und Gitarre gefunden.

Marco: Elektronische Musik allein klingt oft kalt, wir verbinden sie deshalb mit der Wärme der Akustikmusik.

Tips: Ihr seid seit einem Jahr als Leyya unterwegs, tourt durch Europa, habt ein Album herausgebracht und seid für den Amadeus Music Award in der Kategorie Alternative nominiert. Was kommt als Nächstes?

Sophie: Also zunächst einmal hätten wir mit der Nominierung nicht gerechnet. Wir machen ja doch eher Nischenmusik. Unser Ziel für die Zukunft ist sicherlich einmal von der Musik leben zu können. Wir sind aber auf dem richtigen Weg. Gerade mit unserem Song „Superego“ haben wir uns schon gut in der internationalen Musikszene positioniert und er wurde auch schon für Werbungen, wie etwa die Dessous- und Bademode-Marke Lascana, genutzt.

Marco: Man kann mit Musik durchaus sein Geld verdienen, man muss aber lange dran bleiben und seine komplette Energie reinstecken. Wenn man nur die Hälfte gibt, bekommt man auch nur die Hälfte zurück.

Tips: Ihr lebt beide in Wien, weil es gerade für Musiker weitreichendere Möglichkeiten bietet. Eurer Heimat habt ihr aber trotzdem nie den Rücken gekehrt.

Sophie: Gerade die Feiertage verbringen wir zum Entspannen immer zuhause. Eferding strahlt eine irrsinnige Ruhe aus, zudem ist es hier so grün und sauber.

Marco: Und man hat keine andauernde Geräuschkulisse wie in Wien. Im Sommer hört man hier höchstens die Grillen, in Wien sind es halt die Autos. Die Zeit in Eferding ist für mich wie Urlaub.

Sophie: Da geb ich dir Recht. Uns bringt aber noch etwas anderes immer wieder nach Eferding zurück. Unser Proberaum bei Marco zuhause im Keller. Wir haben in Wien keine Möglichkeit zum Proben, zudem stammen unser Schlagzeuger und unser Bassist aus Oberösterreich. Wenn wir also einen neuen Song einspielen, verbringen wir immer ein paar Tage in Marcos Keller. 

Marco: Wir haben auch hier und im KulturBahnhof unser Album aufgenommen. Gerade das KuBa hat eine schöne Akustik für Schlagzeug und Bass. Wir haben aber auch schon eine Live-Session in der Spitalskirche gespielt.

Tips: Apropos KulturBahnhof, am 19. März seid ihr beiden dort live zu hören. Nervös vor bekannten Gesichtern zu spielen?

Marco: Nervös nicht, aber natürlich ist es etwas anderes vor Leuten zu spielen, die man kennt. Man will ja auch ihre Erwartungen erfüllen.

Sophie: Unseren ersten Gig haben wir ebenfalls in Eferding gespielt. Das ist allerdings schon einige Jahre her. Jetzt kehren wir um zahlreiche Erfahrungen reicher zurück. Ich freu mich schon.

Leyya live!

Samstag, 19. März 2016, KulturBahnhof Eferding, Beginn 20 Uhr, Einlass ab 19 Uhr

VVK: 10 Euro (im Eine Weltladen Eferding); AK: 12 Euro


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