Bücherzelle gesprengt: „Man hat keine Lust mehr“
HARTKIRCHEN. Die Sprengung der Hartkirchner Bücherzelle sorgt in der Gemeinde für Unmut. Sachbeschädigungen häufen sich in den vergangenen Monaten.

Die Hartkirchner Bücherzelle wurde vor der Silvesternacht gegen 01:45 Uhr gesprengt, die Polizei geht von der Verwendung von Böllern aus. In der umfunktionierten Telefonzelle waren 400 bis 500 Bücher gelagert, durch die Explosion wurden die Scheiben herausgerissen und zerstört. Die Holzregale für die Bücher wurden zerfetzt, die Seitenwände der Telefonzelle wurden durch die Druckwelle stark ausgewölbt und gelöst. Alle Bücher landeten in der Umgebung, der starke Regen trug ein Übriges zu ihrer Zerstörung bei, es konnte kein einziges Buch erhalten werden.
Gut angenommen
Bis hin zur Bäckerei Moser, wo die Mitarbeiter das Unglück in den frühen Morgenstunden entdeckten, waren die Bücher geschleudert worden, berichtet Martina Steininger von der Hartkirchner Bibliothek. Sie hatte das Projekt vor sechs Jahren ins Leben gerufen und seitdem betreut. „Es war gedacht für die Menschen, die nicht in die Bücherei kommen wollen, und wurde sehr gut angenommen“, so Steininger. Die Telefonzelle hätte in den kommenden Monaten neu gestrichen und aufgrund des Schulneubaus am Ortsplatz wieder aufgestellt werden sollen, erklärt sie.
Kein Ersatz möglich
Eine neue Telefonzelle kann nicht mehr angeschafft werden, da diese von der Post nicht mehr verkauft werden. Steininger möchte besonders auf die Personen aufmerksam machen, die sich um die Reinigung vandalistischer Akte kümmern. „Unser Schulwart hat sich darum gekümmert, rund um die zerstörte Zelle wieder aufzuräumen“, so Steininger. Sie findet es traurig, dass durch die Taten einiger weniger die Bemühungen von vielen Hartkirchnern zerstört werden. „Man hat keine Lust mehr, etwas für die Gemeinde zu organisieren“, erklärt Steininger.
Sachbeschädigung zahlt die Gemeinde
Die Kosten für die Aufräumarbeiten muss die Gemeinde Hartkirchen bezahlen, nach einem Vorfall ergeht eine Anzeige gegen Unbekannt. Versicherungen gegen mutwillige Sachbeschädigung gibt es nicht, heißt es seitens der Gemeinde Hartkirchen. In den vergangenen Monaten sei es öfter zu Sachbeschädigungen in der Gemeinde gekommen, nachts wurden Verkehrszeichen besprüht und Ortstafeln beschmiert. Bei der Bücherzelle geht man von einem Sachschaden bis zu 500 Euro aus, 3.000 bis 4.000 Euro kann die Beschädigung einer Ortstafel kosten. Die Ermittlung der Täter gestaltet sich in solchen Fällen als schwierig, heißt es aus der Polizeidienststelle Aschach.
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