Rettungssanitäter bringen eigenes Kind im Auto zur Welt
HARTKIRCHEN. Die langjährigen Rettungssanitäter Theresa und Alexander brachten ihren zweiten Sohn Jonas nach nur drei Presswehen im eigenen Auto auf dem Weg zum Krankenhaus zur Welt.
Als sich die beiden Rettungssanitäter mit dem eigenen PKW auf den Weg ins knapp 30 Kilometer entfernte Krankenhaus nach Wels machten, waren die Abstände zwischen den Wehen noch so lang, dass die beiden Eltern überzeugt waren, noch genug Zeit zu haben: „Uns wurde zwar gesagt, dass das zweite Kind schneller kommen würde. Aber, dass es so schnell geht, damit hätten wir nicht gerechnet.“
Presswehen im Auto
Als die Abstände immer kürzer wurden, musste der Vater an einem Parkplatz anhalten: „Als meine Frau zu mir sagte, dass ich bei der nächsten Gelegenheit ranfahren solle, da sie jetzt Pressen müsse, wusste ich, dass es jetzt ernst wird.“ Er wusste als langjähriger Rettungssanitäter und Anästhesiepfleger sofort, dass nun keine Zeit mehr zum Überlegen war, sondern gehandelt werden musste. Sofort setzte er den Notruf ab und erklärte, dass seine Frau ihr Kind nun im Auto zur Welt bringen würde.
Ruckzuck auf der Welt
Während Theresa sich auf der Rückbank in die Hocke begab, war der Kopf des Kindes schon zu sehen. Die Fruchtblase war jedoch noch intakt und musste von Alexander eigenhändig geöffnet werden. Nach drei Presswehen erblickte Jonas das Licht der Welt und sogleich waren Papas Fähigkeiten als Geburtshelfer gefragt, weil sich die Nabelschnur um den Hals seines neugeborenen Sohnes gewickelt hatte. Als erfahrener Sanitäter wusste er, was zu tun war. „Ich war massiv erleichtert, als mein Sohn einigermaßen normal atmete, meine Frau wohlauf war und das Folgetonhorn von den Sanitätseinsatzwagen zu hören war“, schildert Alexander das Erlebnis.
Kollegen versorgten die Jungfamilie
Das Rettungs- und Notarztteam versorgte die Jungfamilie vor Ort und brachte sie dann zur weiteren Untersuchung ins Krankenhaus. Notfallsanitäter Jan Hoffmann, befreundeter Kollege der Eltern, der Jonas abnabelte: „Im Notarztdienst hat man oft Einsätze, die sehr belastend sind“, erklärt er, „da ist eine Geburt natürlich ein ganz besonders schönes Erlebnis. Es war die fünfte Geburt, bei der ich helfen durfte, aber während meines 23-jährigen Einsatzes als Notfallsanitäter die erste Entbindung im Auto.“
Papa als bester Geburtshelfer
Mutter und Sohn erfreuen sich bester Gesundheit und die nun vierköpfige Familie ist glücklich, dass die spontane Autogeburt so gut verlaufen ist. „Ich hatte volles Vertrauen in meinen Mann, der selbst ja Anästhesie-Pfleger und Rettungssanitäter mit jahrelanger Erfahrung ist. Auch wurde ich dadurch bestätigt, dass mein liebster Dienstpartner beim Roten Kreuz mein Mann ist und auch bleibt. Weil wir uns blind verstehen und vertrauen und ich nun mehr denn je weiß, dass der Mann weiß, was er tut“, schmunzelt Theresa und strahlt ihren persönlichen Helden und Ehemann glücklich an.
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