Die Geschichte der Pfarre Haibach als Buch erhältlich
HAIBACH. Der Autor Horst Pühringer aus Haibach hat die Haibacher Pfarrchronik gemeinsam mit Max Kaltseis aus der Kurrentschrift übertragen und der Allgemeinheit als Buch zugänglich gemacht.

Seit zwei Jahren arbeitet Pühringer (Autor von „Wenn die Glocken nach Rom fliegen“ und „Probeliegen. Dorfgeschichten“ – Tips berichtete) mit Kaltseis an der Übertragung der in Kurrentschrift verfassten Pfarrchronikbände. Darin wird die Geschichte der Pfarre seit dem Jahr 1641 bis zur Integration in die Großpfarre „EferdingerLand“ 2024 erzählt. Dabei gilt zu bedenken, dass eine Chronik kein wissenschaftliches Werk ist, sondern eine persönliche Niederschrift von Ereignissen im Pfarrleben, die der jeweils amtierende Pfarrer festhalten wollte. Diese Auswahl ist subjektiv und gleicht eher einem Tagebuch aus Sicht des Chronisten.
Die Haibacher Pfarrer berichten
Der erste Chronist Pfarrer Franz Berger trug Notizen seiner Vorgänger aus 250 Jahren zusammen, sichtete, wählte aus, notierte und stellte geschichtliche Zusammenhänge her. Sein Blick auf die Pfarre war zum großen Teil der eines Verwalters und Gestalters. Pfarrer Heinrich Maria Zach dagegen sah sich als „Pfarrherr“ autoritär über den Dingen. Er hatte keinen Zweifel an der Richtigkeit seiner Überlegungen. Pfarrer Waslmayr führte die Pfarre Haibach durch die schwerste Prüfung: Als er 1937 antrat, stand der Zweite Weltkrieg vor der Tür. Die Kirche verlor im politischen Leben ihren bis dahin unangetasteten Stellenwert, gleichzeitig war sie der Hafen für die Millionen Hoffnungslosen und Verzweifelten. Gestärkt trat sie aus der Krise und konnte noch einmal Größe entfalten. „Waslmayr ist als Chronist sehr analytisch, räumt den politischen Entwicklungen viel Raum ein, bezieht klar Stellung, eckt an. Zweimal wurde er von der Gestapo vorgeladen. Ein mutiger Geist des Widerspruchs – ein Vorbild“, erklärt Pühringer.
Die Pfarrchronik als Buch
Der Haibacher Autor hat aus persönlichem Interesse damit angefangen, die Pfarrchronik aus der Kurrentschrift zu übersetzen. Bei dieser Arbeit wurde ihm schon bald klar, dass die darin enthaltenen Geschichten auch für andere Menschen interessant sein könnten. So entstand die Idee, ein Buch daraus zu machen, um sie vor allem der Haibacher Bevölkerung, aber auch den Menschen aus den umliegenden Gemeinden zugänglich zu machen. „Die Jahre 1971 bis 2024 werden anhand der Pfarrbriefe – ergänzt um wichtige Ereignisse aus dem gesellschaftlichen und politischen Leben in unserer Pfarre, was natürlich nur unvollständig sein kann – rekonstruiert. ,Wir sind ja nur der verlängerte Arm der Geschichte‘, dieser Gedanke ist bei der Arbeit immer mehr gereift. Das Leben eines jeden Einzelnen von uns ist Teil dieser Geschichte“, erzählt Pühringer. Die Fotos, die die Geschichte der Haibacher Pfarre im neuen Buch abbilden, hat der Autor aus der Gemeinde-Topothek, für die er sich ebenfalls sehr engagiert.
Die Chronik mit dem Titel „Haibach erinnert sich“ wird im Verlag „Bibliothek der Provinz“ in Weitra produziert und erscheint im Juli. Voranmeldungen können unter horst.puehringer@gmail.com getätigt werden. Der gesamte Erlös kommt der Renovierung der Haibacher Pfarrkirche zugute.
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