Hiobsbotschaft: Valentiner schreibt über seinen Kampf gegen den Krebs
ST. VALENTIN. Mit 29 Jahren bekam der Valentiner Horst Joachimbauer die Hiobsbotschaft Lymphdrüsenkrebs. Es folgte ein sieben Jahre langer Kampf mit Therapien und Chemos, den er für sich entscheiden konnte. Mit seinem Buch möchte der heute 53-Jährige Menschen, die ein ähnliches Schicksal ereilt hat, Hoffnung, Mut und Motivation mit auf den Weg geben.

Tips: Wie war für sie der Tag, an dem Sie die Diagnose Krebs bekommen haben?
Joachimbauer: Ich war im 29. Lebensjahr und damals als Lokführer bei den ÖBB tätig. Der Tag war sehr schlimm, da ich aufgrund der vorhergegangenen körperlichen Beschwerden, Blutwerte und so weiter, bereits geahnt hatte, dass etwas nicht stimmt und mein Gefühl mir bereits spüren ließ, dass dies etwas Schlimmeres sein wird. Mir wurde meine Erkrankung sehr emotionslos mitgeteilt, sowie die Erklärung das ich ab morgen im KH Barmherzige Schwestern (BHS) Linz zur Behandlung sein muss und dass es ohne Chemo sicher nicht gehen wird. Die Spezialisten von den BHS machten alle nötigen Untersuchungen, welche vorher allesamt ausblieben. Leider wurde ich viel zu spät zu den Spezialisten überwiesen, deshalb höchstes Stadium 4B mit Organbefall der Lunge.
Tips: Wie lange hat es gedauert, bis sie die Diagnose „realisiert“ haben? Wann haben sie beschlossen zu kämpfen?
Joachimbauer: Der Heimweg war geprägt von Angst, Tränen, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit. Der Beschluss nicht aufzugeben, sondern zu siegen war sehr schnell gefasst, zumal ich mit Oberarzt Franz Lang einen Arzt hatte, dem ich von Anfang an sofort vertraute. Und nachdem ich nach meiner ersten Chemo meiner Oma am Totenbett versprochen habe zu bleiben, da ich das Gefühl hatte, sie ist gegangen damit ich da bleiben kann.
Tips: Sieben Jahre hat Ihr Kampf gegen die Krankheit gedauert. Gab es je einen Augenblick, an dem Sie gedacht haben „ich kann nicht mehr“?
Joachimbauer: Ja, der Kampf dauerte von 1996 bis 2003. Insgesamt dreimal Rezidiv, Hochdosischemotherapie, Knochenmark-Stammzelltransplantation 1998, unzählige Chemos sowie Strahlentherapien. Und ja natürlich gab es diesen Moment. Speziell nach meinem zweiten Rezidiv war ich hoffnungslos und hab überlegt alles hinzuschmeißen. Aber nur einen kurzen Moment. Dann habe ich mich an mein Versprechen erinnert, mir meine Lebensträume hervorgeholt, Ziele für mich festgelegt und begonnen mich zu fragen welcher Sinn dahinter stecken könnte, was ich lernen und verändern kann. Entscheidend war für mich die Erkenntnis keinen Kampf mehr zu führen, sondern stattdessen die Energie des Kampfes zur Gesundung zu verwenden, den Krebs als ungebetenen Besucher zu sehen, der mir Dinge aufzeigen will und mein Haus auch wieder verlässt.
Tips: Wie kamen Sie dazu dieses Buch zu schreiben und was wollen sie den Menschen damit mitgeben?
Joachimbauer: In einem Interview bei „Menschen im Porträt“ wurde ich gefragt, ob es ein Buch meiner Lebensgeschichte gibt, dass es sehr hilfreich sein könnte für andere Menschen. Das ließ ich zuerst auf mich wirken, da dies nicht mein Plan war. Erst etwas später habe ich begonnen zu schreiben. Ich bin der Meinung, es gibt für alles im Leben den richtigen Zeitpunkt. Das spürt man. Und den habe ich für mich gewählt. Ich möchte mit meinem Buch den Menschen Hoffnung, Motivation, Mut zur Veränderung und Lebensfreude mitgeben. Vor allem daran zu glauben „Du schaffst es“. Kleinigkeiten im Leben zu bemerken und zu genießen, dankbar zu sein und nichts mehr als selbstverständlich zu betrachten. Den eigenen Weg erkennen, ihn aber dann auch gehen. Sich selbst zu hinterfragen, wer bin ich, was will ich, wo will ich hin? Träume, Ziele, Visionen zu verwirklichen.
Bücher zu gewinnen
Das Buch von Horst Joachimbauer „Mein Schicksal, meine Chance, mein Weg“ erscheint am 24. September. Erhältlich ist es bei ihm persönlich im Handel und online. Auf www.tips.at/gewinnspiele verlost Tips zwei Exemplare der Neuerscheinung.
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