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Flachwasserbereiche in Enns bieten neue Heimat für Vögel und Amphibien

Thomas Lettner, 18.06.2022 13:00

ENNS. Im Pfarrsaal Enns-St. Laurenz fand am Montag das Naturschutzsymposium Enns statt.

  1 / 3   Das weißsternige Blaukehlchen, das Feuchtgebiete mit Schlamm und Schilf benötigt, kommt in ganz Oberösterreich nur mehr im Machland im Mühlviertel und im Innviertel vor. (Foto: Wolfgang Simlinger)

Harald Pfleger, Projektleiter von BirdLife Österreich, berichtete über die Artenhilfsmaßnahmen für Blaukehlchen in der Kronau und in Enghagen. In der Kronau war das weißsternige Blaukehlchen bis zum Jahr 2015 heimisch. Da das 1,1 Hektar große Projektgebiet bis 2019 austrocknete, verschwand der Vogel. Gleichzeitig wuchsen dort Weiden, die für das Blaukehlchen unattraktiv sind. Allgemein ist das weißsternige Blaukehlchen in Oberösterreich sehr rückläufig und sogar vom Aussterben bedroht. Im ganzen Bundesland kommt der Vogel, der Feuchtgebiete mit Schlamm und Schilf benötigt, nur mehr im Machland im Mühlviertel und im Innviertel vor.

Bereits 30 Laubfrösche angesiedelt

Zur Abschwächung der Weiden wurde das Projektgebiet abgefräst, und es wurden vier Flachwasserbereiche angelegt, an denen mit der Zeit Schilf wachsen soll. Mit dem Erdaushub wurde ein großer Haufen aufgeschüttet, in den Steilwände gestochen wurden, um seltenen Wildbienen die Anlage ihrer Niströhren zu ermöglichen. Das Projektgebiet soll nicht nur dem weißsternigen Blaukehlchen, sondern auch anderen Vogelarten wie verschiedenen Rohrsängerarten (Teichrohrsänger, Sumpfrohrsänger usw.), der Rohrweihe, dem Tüpfelsumpfhuhn oder der Zwergschnepfe eine neue Heimat oder zumindest ein nahrungsreicher Zwischenstopp auf ihrem Zugweg werden. Erfreulich ist, dass sich in den Flachwasserbereichen schon 30 Laubfrösche und ein Flussregenpfeifer-Paar angesiedelt haben.

Folienteiche als Laichhabitat

Noch nicht abgeschlossen sind die Maßnahmen im ebenfalls ca. ein Hektar großen Projektgebiet Enghagen, das von der Stadtgemeinde Enns zur Verfügung gestellt wurde. Über den Winter wurde die nahrungsreiche Fläche von der Rohrammer, dem Wiesenpieper und der Goldammer aufgesucht. Zwei Folienteiche mit Ablassstutzen wurden bereits angelegt, um der seltenen Wechselkröte ein Laichhabitat zu bieten. Die Ablassstutzen dienen dazu, die Teiche im Krankheitsfall oder bei Schädlingsbefall schnell fluten zu können. Sandbereiche und Wurzelstöcke kommen noch in die Teiche rein. Die Zauneidechse wurde dort schon gesichtet. Pfleger bedankte sich abschließend bei den Sponsoren – der Stadt Enns, Blühendes Österreich, BirdLife Österreich und der LEADER Oberösterreich.

 


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