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Park&Ride in St. Valentin: ein überregionales Zukunftsmodell

Leserartikel Julia Karner, 06.05.2021 09:33

ST. VALENTIN. ÖBB und Land Niederösterreich schaffen innovatives und schrankenloses Zufahrtssystem für Park&Ride-Anlagen. Dieses wurde in einem mehrmonatigen Testbetrieb in St. Valentin geprüft, um umfassend Erfahrungen mit der Anlage im Dauerbetrieb zu sammeln.

Zufahrtssystem für Park&Ride-Anlagen (Foto: ÖBB/Michael Fritscher)
  1 / 2   Zufahrtssystem für Park&Ride-Anlagen (Foto: ÖBB/Michael Fritscher)

Immer mehr Menschen durch einen bequemen und unkomplizierten Wechsel zum Umstieg vom Auto auf den öffentlichen Verkehr zu bewegen, ist eines der wichtigsten Ziele der ÖBB und ihrer Partner. Aus diesem Grund werden die Park&Ride-Kapazitäten im Land laufend erweitert. Bisher gibt es österreichweit rund 68.000 Auto-Abstellplätze – mehr als die Hälfte davon in Niederösterreich – und jährlich sollen rund 1.500 hinzukommen, ebenso wie die gleiche Anzahl an Zweirad-Stellplätzen pro Jahr. Im aktuellen Rahmenplan 2021 bis 2026 sind dafür 147 Millionen Euro vorgesehen. Die Gesamtinvestitionen für Park&Ride erreichen damit rund eine halbe Milliarde Euro.

Große Nachfrage

Das stetig verbesserte Angebot führt dazu, dass öffentliche Verkehrsmittel immer gefragter sind. Durch die große Nachfrage geraten viele Park&Ride-Anlagen zu Spitzenzeiten an ihre Kapazitätsgrenzen und Fahrgäste finden kurz vor der Abfahrt des Zuges keinen Parkplatz mehr. Deshalb haben die ÖBB-Infrastruktur AG und das Land Niederösterreich in einer Innovationspartnerschaft ein modernes, zeitgemäßes und schrankenloses Zufahrtsystem entwickelt, um die widmungskonforme Nutzung der Anlagen sicherzustellen. Es soll damit gewährleistet werden, dass die verfügbaren Park&Ride-Plätze ausschließlich den Nutzern des öffentlichen Verkehrs zur Verfügung stehen.

St. Valentin als Modell

Dieses neue Ein- und Ausfahrtsystem wurde in einem mehrmonatigen Testbetrieb in St. Valentin geprüft, um umfassend Erfahrungen mit der Anlage im Dauerbetrieb zu sammeln und das System künftig auch an anderen Standorten in ganz Österreich einsetzen zu können. Zudem hatten die Fahrgäste Zeit, sich an das neue System zu gewöhnen. Ab sofort startet der Vollbetrieb und St. Valentin wird damit Modell für weitere Anlagen im ganzen Land. Silvia Angelo, Vorständin der ÖBB-Infrastruktur AG: „Wir schaffen damit ausreichend Kapazitäten für Pendler, um bequem und rasch vom Auto auf die grüne Bahn umzusteigen. Die innovative, schrankenlose Nutzung verhindert auch die Staubildung zu Spitzenzeiten. Damit gelingt ein weiterer wichtiger Schritt hin zur Schließung der lückenlosen Mobilitätskette und zum nahtlosen Wechsel der Verkehrsmittel.“

Ablauf Ein- und Ausfahrt

An der gewohnten Fahrt zur Park&Ride-Anlage wird sich für Pendler kaum etwas ändern. Lediglich das Kennzeichen des einfahrenden Autos wird bei der Zufahrt mittels Kamera automatisch erfasst. Vor dem Verlassen der P&R-Anlage registriert eine weitere Kamera mittels Kennzeichenerfassung, wenn dasselbe Auto die Anlage wieder verlassen möchte. Erst jetzt muss der Fahrer selbst aktiv werden und einen gültigen Fahrschein mittels Code am Scanner bei der Ausfahrtssäule einlesen. Durch die Verknüpfung von Autokennzeichen und Fahrschein erkennt das System, ob man berechtigt geparkt hat und eine grüne Ampel signalisiert die Ausfahrt. Wer einen Dauerfahrschein, zum Beispiel Wochen-, Monats- oder Jahreskarte, besitzt, hat den Vorteil, seinen Fahrschein nur einmal im Gültigkeitszeitraum einlesen zu müssen. Er ist dann zusammen mit dem Kennzeichen verknüpft. ÖBB und Land Niederösterreich betonen, dass Auto-Kennzeichen nur zum Zweck der Feststellung der berechtigen Nutzung aufgezeichnet werden. Zulassungs- oder andere Daten werden nicht erhoben. 

Neues Zufahrtssystem soll „Fremdparken“ verhindern

Wer ohne gültigen Fahrschein die Anlage benutzt hat und verlässt, muss pro Tag für die Nutzung 50 Euro Ersatzgebühr leisten – erst in diesem Fall werden dann zur Einhebung über ein Inkassobüro die Daten des Zulassungsbesitzers des Fahrzeuges durch das Inkassobüro erhoben. Damit Pendlern und Pendlerinnen genügend Parkplätze zu Verfügung stehen, wird bei Langzeitnutzung von durchgehend mehr als sechs Tagen auch von Besitzern einer gültigen Fahrkarte eine Gebühr von 3 Euro pro weiterem Tag eingehoben. Informationen zur genauen Funktionalität des Zufahrtssystems erhält man unter https://bahnhof.oebb.at/stvalentin-parken.


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