ST. VALENTIN. In St. Valentin wird der Hochwasserschutz ausgebaut. Das größte Bauwerk wird ein zehn Hektar großes Retentionsbecken. Auch eine Revitalisierung der Erla verbessert den Hochwasserschutz.
Beim aktuellen Hochwasser ist St. Valentin mit einem blauen Auge davon gekommen, denn die Böden konnten viel Wasser aufnehmen. Das Hochwasser im Jahr 2013 hat allerdings gezeigt, wie schnell die Erla ansteigen kann. Aus diesem Grund wurden im Gemeinderat einstimmig zusätzliche Hochwasserschutzmaßnahmen beschlossen.
Zukünftige Maßnahmen
Der für Hochwasserschutz zuständige Stadtrat Karl Bunzenberger (ÖVP) erklärt, welche Maßnahmen ergriffen werden, um St. Valentin vor einem hunderjährlichen Hochwasser (HQ100) zu schützen.
In Altenhofen besteht bereits das Haglerbecken, das vom Land NÖ errichtet wurde. Zwei weitere Retentionsbecken für Altenhofen – das Mittlere Becken und Schloßbergbecken – wurden wasserrechtlich eingereicht.
An der Kreuzrunse wurden ein Rückhaltebecken vor der Siedlung Kirchdorf und eine Schutzmauer in der Siedlung wasserrechtlich eingereicht.
Auch für die Ortsteile Gollensdorf, Wimm und Kötting ist ein Hochwasserschutzprojekt in der wasserrechtlichen Überprüfung.
Renaturierung und Becken
Das größte Projekt allerdings entsteht zwischen Erlabach und der ÖBB-Westbahnstrecke kurz vor dem Stadtgebiet St.Valentin.
Dieses besteht aus zwei Abschnitten, der Revitalisierung des Erlabaches und der Schaffung eines zehn Hektar großen und elf Meter tiefen Retentionsbeckens.
Noch diesen Herbst startet eine Renaturierung der Erla auf einer Fläche von 2,35 Hektar mit rund 400 Meter Länge. Die Erla bekommt ein neues naturentsprechendes Bachbett mit einem Nebenarm, sodass für Fische neuer Lebensraum geschaffen wird. Dies Revitalisierung basiert auf einer Studie von Ulrike Barth und Clemens Gumpinger. Für die Renaturierung müssen ein paar alte Bäume gefällt werden, da diese die Uferlinie stabilisieren und zu einer unnatürlichen Eintiefung des Bachbettes führen. Die renaturierte Fläche wird mit Blumenwiesen und mit den für eine Au typischen Gehölzen bepflanzt. Ziel ist eine Erhöhung der Lebensraumvielfalt durch die Schaffung eines Gewässerverlaufs mit Prall- und Gleithängen, durch die Schaffung von Strukturen im Gewässer und einer Vernetzung mit dem Umland. Dieser Projektabschnitt wird rund 1,7 Millionen Euro kosten.
Aufenthaltsraum Becken
Zum Schutz des Wildes gibt es in dem revitalisierten Bereich keine Spazierwege. Anders ist das im großen Becken nördlich von Gutenhofen. Dieses Becken fasst 666.000 Kubikmeter. In dieses Becken werden Wanderwege führen. Unten wird es Amphibienbiotope geben, Sitzgelegenheiten werden aufgestellt und beschattet. Es soll zur Naturbeobachtung einladen.
Das Becken wird ein Sickerbecken, da eine Ausleitung des Wassers nicht möglich ist. Entsprechend durchlässig muss dann der Boden sein. Wenn das Becken voll ist, dauert die Entleerung rund 22 Tage.
Wann mit diesem Abschnitt begonnen wird, kann Bunzenberger noch nicht sagen, da erst die Finanzierung und die Förderungen geklärt werden müssen.
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