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Vom Kurzbesuch zum engagierten Rot-Kreuz-Mitarbeiter

Karin Seyringer, 26.05.2015 08:47

FRANKENBURG/BEZIRK. 25 Jahre alt, seit 2008 beim Roten Kreuz – und das nicht nur in einer Funktion: Patrick Reiter hat sich voll und ganz dem Ehrenamt verschrieben und hat bei seiner Tätigkeit bei der Rot-Kreuz-Ortsstelle Frankenburg schon so einiges erlebt.

Patrick Reiter ist seit 2008 im ehrenamtlichen Einsatz beim Roten Kreuz.
Patrick Reiter ist seit 2008 im ehrenamtlichen Einsatz beim Roten Kreuz.
„Aus Liebe zum Menschen“ – dieser Grundsatz des Roten Kreuzes gelte ganz klar auch für ihn – sagt Patrick Reiter auf die Frage, welche Motivation hinter seinem großen Engagement beim Roten Kreuz steckt. „Natürlich macht auch der große Zusammenhalt und die Gemeinschaft viel aus. Mir macht es Spaß, Leute kennen zu lernen und die Arbeit liegt mir sehr am Herzen. Ich möchte hier sehr viel machen und versuche auch viel zu tun“, erzählt der 25-Jährige. Dass er viel tun will und auch schon macht, zeigen schon die zahlreichen Ausbildungen, die Reiter absolviert hat: Er ist Praxisanleiter für die praktische Ausbildung der Praktikanten, Gruppenkommandant, Leitstellendisponent und absolviert noch heuer die Ausbildung zum Zugskommandanten. Der gebürtige Seewalchner, der seit vier Jahren in Frankenburg lebt, ist seit Oktober 2008 beim Roten Kreuz und hat im März 2009 die Ausbildung zum Sanitäter abgeschlossen. Seinen Zivildienst leistete er 2010 ebenfalls beim Roten Kreuz ab. Seit 2014 ist er auch KHD-Kommandant (Katastrophenhilfsdienst) der Ortsstelle Frankenburg. Diese Arbeit macht ihm besonders viel Freude. „Ich möchte einfach mein Team für den Fall der Fälle ausbilden. Ich organisiere auch viele Übungen, etwa einmal jährlich eine reine Rettungsübung der Ortsstelle mit zwei bis drei Feuerwehren. Und es kommen auch die Feuerwehren von Frankenburg, Neukirchen und Zipf zu uns, weil sie gerne Übungen mit uns machen möchten. Da ist es dann meine Aufgabe, das zu organisieren.“ Viel im Einsatz Patrick Reiter verbringt viel Zeit mit seinen Kollegen der Ortsstelle Frankenburg, normalerweise absolviert er durchschnittlich 1500 Stunden im Jahr, „es hat aber auch schon 2100 Stunden gegeben“, schmunzelt er. Das sind rund 125 Dienste im Jahr, vorwiegend in der Nacht, zwei- bis dreimal pro Woche. Leitstellendienste übernimmt er ca. zweimal im Monat, vorwiegend am Wochenende. Von Beruf Konstrukteur bei der Firma Kukla in Vöcklabruck war es für ihn aber nie Thema, beruflich ins Rettungswesen einzusteigen. „Es ist einfach ein Hobby für mich und ich kann mir meine Dienste einteilen, wie ich Zeit und Lust hab“. Das Hobby beschränkt sich übrigens nicht nur auf das Rote Kreuz, auch bei der Freiwilligen Feuerwehr ist Reiter engagiert. Prägende Momente Einen seiner wohl schönsten und beeindruckensten Momente hatte Reiter am 26. Juli 2009, um Punkt 5.55 Uhr früh. Dieses Datum hat er auf Anhieb im Kopf: Er und sein Kollege Joe Zweimüller haben ein Baby im Rettungsauto zur Welt gebracht. „Das werde ich sicher nicht vergessen, vor allem weil es so unvorhersehbar war. Wir wurden zum Transport angefordert, und dann ging alles sehr schnell. Als wir die künftige Mama auf den Transportsessel setzen wollten, ist auch schon die Fruchtblase geplatzt. Wir haben sie dann hingelegt und dann ist das Baby – Alexander – auch schon gekommen.“ Aber auch das Gegenteil musste Reiter in seiner ehrenamtlichen Tätigkeit schon erleben: „Wir wurden informiert, dass jemand auf der Straße zusammengebrochen sei. Beim Notfallcheck stellte sich ein Atemkreislaufstillstand heraus. Wir konnten den Patienten zum Glück wieder ins Leben zurückholen und er wurde per Hubschrauber ins Spital geflogen, er hat überlebt“, freut sich Reiter. „Das sind wieder ganz andere Erlebnisse.“ Einfach vorbeischauen Patrick Reiter ist übrigens per Zufall zum Roten Kreuz gekommen. „Ich bin mit Freunden in Frankenburg unterwegs gewesen und wir haben bei der Ortsstelle einfach vorbeigeschaut. Die Dienstführende Karin Reischenböck hat gleich mit dem Personalbogen gewachelt“, lacht Reiter. Und das rät er auch allen Interessierten: einfach hineinschnuppern in die ehrenamtliche Tätigkeit. „Es funktioniert ganz leicht, am besten einfach mal bei einer Ortsstelle in der Nähe vorbeischauen und sich für einen Schnupperdienst melden, ein Schnupperdienst ist immer möglich. Da sieht man dann auch, ob das Rote Kreuz das Richtige für Einen ist“, erklärt er. „Es ist auf jeden Fall eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung, die man auch sehr ausweiten kann“, schmunzelt der junge Rot-Kreuz-Mitarbeiter. Und er ist sicher eines der besten Beispiele dafür ...   Hinweis Die Ausbildung zum Sanitäter umfasst 100 Stunden Theorie und 160 Stunden Praxis. Um dauerhaft als Sanitäter arbeiten zu können, müssen Sanitäter 144 Stunden jährlich im Einsatz stehen und einmal jährlich eine Pflichtschulung absolvieren. Nähere Infos zum Roten Kreuz, darunter auch zur Ausbildung zum Sanitäter gibt“s unter www.roteskreuz.at            

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