Mann schießt auf Cobra-Einsatzkräfte – Täter schwer verletzt
RAINBACH. (Update) Donnerstagabend kam es in Rainbach zu einem Schusswaffengebrauch durch das Einsatzkommando COBRA im Zuge eines Polizeieinsatzes.
Gegen 19.30 Uhr meldete ein Zeuge über den Notruf, dass er von seinem Nachbarn mit einer Faustfeuerwaffe bedroht worden sei und zudem Knallgeräusche gehört habe. Aufgrund der geschilderten Gefährdungslage wurden neben den örtlichen Streifenkräften auch das Einsatzkommando COBRA sowie die Schnelle Interventionsgruppe (SIG) zur Gefahrenabwehr an den Einsatzort entsandt.
Eine verbale Kontaktaufnahme mit dem mutmaßlich bewaffneten Mann war nicht möglich, sodass ein Zugriff zur Sicherung der Lage und zur Durchsuchung des Objektes notwendig wurde. Beim Betreten des Hauses kam es zu einem Schusswechsel zwischen den Beamten und dem Beschuldigten, bei dem der Mann schwer verletzt wurde.
Nach der unmittelbaren Gefahrenabwehr und Sicherung der Situation erfolgte die Erstversorgung des Verletzten durch den bereitstehenden Rettungsdienst. Anschließend wurde der Beschuldigte per Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus transportiert.
Die Ermittlungen zum Hergang, insbesondere zum Verdacht der gefährlichen Drohung, zur Waffe des Beschuldigten und zum polizeilichen Schusswaffengebrauch, wurden von verschiedenen Stellen aufgenommen und laufen derzeit.
Hinweis: Der Schusswaffengebrauch durch die Polizei mit lebensgefährlichen Folgen wird gesetzlich verpflichtend durch die unabhängige Ermittlungs- und Beschwerdestelle Misshandlungsvorwürfe (EBM) im Bundesamt zur Korruptionsprävention und Korruptionsbekämpfung (BAK) untersucht. Diese Ermittlungsstelle arbeitet vollkommen unabhängig von der Generaldirektion für die öffentliche Sicherheit, um Objektivität und Neutralität zu gewährleisten.
Update
Laut einem Bericht der Oberösterreichischen Nachrichten handelt es sich bei dem Mann, den die Cobra-Beamten angeschossen haben, um einen 59-Jährigen. Er liegt schwer verletzt auf der Intensivstation des Kepler Universitätsklinikums in Linz, sein Zustand soll stabil sein.
Der 59-jährige Österreicher stand am Donnerstag vor 19.30 Uhr vor seinem Haus, als zwei Nachbarn vorbeigingen, es handelte sich um Vater und Sohn. Sie sahen, wie der Mann mit einer Schusswaffe hantierte.
Als er die Nachbarn vorbeigehen sah, soll er sie beschimpft und schließlich mehrere Schüsse abgegeben haben. Gezielt dürfte er nicht geschossen haben, denn das Verfahren, das gegen den 59-Jährigen nun läuft, werde „nur“ wegen gefährlicher Drohung geführt, teilt Ulrike Breiteneder, Sprecherin der zuständigen Staatsanwaltschaft Linz, auf Anfrage mit.
Als die Cobra gegen 21.30 Uhr in das Haus eindrang, eröffnete der Mann erneut das Feuer und wurde dabei schwer verletzt.
Gegen ihn wird wegen gefährlicher Drohung, Widerstands gegen die Staatsgewalt, versuchter absichtlich schwerer Körperverletzung und illegalen Waffenbesitzes ermittelt, da ein Waffenverbot bestand. Auch die Schussabgabe der Cobra-Beamten wird geprüft. Der Mann ist nicht vorbestraft, jedoch amtsbekannt wegen aggressiven Verhaltens und unregelmäßiger Medikamenteneinnahme.
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