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Jayo: Jennifer Ofori kocht im Mühlviertel afrikanisch

Mag. Michaela Maurer, 07.05.2021 19:02

NEUMARKT. Jennifer Ofori hat das ehemalige, lange leer stehende Würstelstandl an der B125 in Götschka gekauft. Die 31-Jährige will dort nun Mühlviertlern afrikanisches Essen schmackhaft machen.

Jennifer Ofori vor der Produktionsstätte in Götschka.   Foto: Tips
Jennifer Ofori vor der Produktionsstätte in Götschka. Foto: Tips

Ofori ist als Jüngste von drei Kindern bei ihrer Oma in Ghana aufgewachsen und mit elf Jahren im Rahmen einer Familienzusammenführung nach Linz zu ihrer Mutter gezogen. Ihre Liebe zum Kochen hat Ofori schon früh entdeckt. Sie half in ihrer Jugend öfter einem älteren Freund der Familie bei kleinen Alltagstätigkeiten. „Einmal wünschte er sich einen Gugelhupf. Das hab ich zuvor gar nicht gekannt. Aber er hat mir gesagt, wie es geht und ich habs einfach ausprobiert und dabei ein bisschen experimentiert, weil er zuerst nicht richtig geworden ist“, schildert Ofori. „Da hab ich entdeckt, dass mir die Arbeit in der Küche großen Spaß macht und ich ein gewisses Talent dafür habe.“

Auf der Suche nach einer Lehrstelle als Köchin machte sie sich mit 15 Jahren auf nach Seefelden (Tirol). „Ich hab mich spontan einfach bei einigen Hotels und Restaurants vorgestellt. Viele sagten mir, dass man das so hier nicht macht und einen Vorstellungstermin braucht. Ein Hotelbetreiber aber fand mich so mutig und hat gemerkt, dass ich das unbedingt machen will und hat mich eingestellt“, erzählt die 31-Jährige und muss bei der Erinnerung selbst lachen. Nach der abgeschlossenen Lehre hat sie in unterschiedlichen Restaurants in Linz Erfahrungen gesammelt. Nach der Geburt ihres Sohnes Elias (4 Jahre) und ihrer Tochter Heavenly-Joy (2 Jahre), beschloss sie, sich selbstständig zu machen.

„Viele Ideen im Kopf“

„Ein Freund hat mir geraten, meine afrikanischen Fleischsaucen zu verkaufen, weil die in meinem Freundeskreis so gut ankommen“, sagt Ofori. Inspiriert von dem Vorschlag und mit vielen Ideen im Kopf machte sie sich auf die Suche nach einer passenden Produktionsstätte. „Zuerst habe ich mich in Linz in einem Lokal eingemietet, da durfte ich zu bestimmten Zeiten die Küche benutzen. Gerade aber zur Cornazeit wurde das sehr schwierig. Da habe ich mich erneut auf die Suche gemacht und wurde in Neumarkt fündig.“

Nach der Besichtigung hat sie das ehemalige Würstelstandl gekauft und bereitet dort jetzt ihre afrikanischen Snacks und Afro-Patties zu, die sie freitags am Hauptplatz in Linz und in Ottensheim, samstags am Südbahnhofmarkt und donnerstags (11 bis 15 Uhr) direkt in Götschka verkauft. Eine Mitarbeiterin hilft ihr beim Lieferservice. Ofori stellt unter ihrer Marke Jayo (www.jayo.at, Facebook: jay o food) Teigtaschen gefüllt mit Fleisch, Thunfisch oder Gemüse – sogenannte Afro-Patties - her. Daneben macht sie afrikanisches Knabbergebäck, Erdnussbutter-Stangen und Hibiskus-Saft. „Ich will mein Sortiment aber noch ausbauen. Ich plane für die Zukunft afrikanische Kochboxen. Da kommen dann die Zutaten und eine Anleitung rein und man kann das dann selbst daheim kochen.“

Gemüse aus der Region

Beim Kochen vermischt Ofori afrikanische und österreichische Einflüsse. Regelmäßig kommt ein großer Lastwagen, der spezielle afrikanische Zutaten bringt. „Gemüse und so weiter kaufe ich hier in der Region, aber bestimmte Gewürze und Zutaten bekommt man hier nicht“, sagt die Köchin.


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