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Oma mit 35, Uroma mit 58: Fünf Generationen halten fest zusammen

Mag. Susanne Überegger, 08.06.2021 18:40

GRÜNBACH. Julians Mama Yvonne ist 19 Jahre jung, Oma Carina gerade mal 35 und Uroma Traudi 58 Jahre alt. Mit der rüstigen Ur-Uroma Martha (83) sind die fünf Generationen der Familie aus Grünbach komplett.

Fünf Generationen: Julian mit Mama Yvonne, Oma Carina, Uroma Traudi und Ur-Uroma Martha (v.l.) Foto: Überegger

Wenn Klein-Julian (sechs Monate) in seinem Kinderwagerl weint, ist nicht nur seine Mama Yvonne Schwarzinger sofort zur Stelle, sondern auch die Oma, die Uroma und gelegentlich sogar die Ur-Uroma. Mit 57 Jahren wurde Traudi Moser aus Oberrauchenödt Uroma und ihre Tochter Carina Schwarzinger mit nur 35 Jahren Oma.

„Da war ich sprachlos“

„Ich selbst habe meine Tochter mit 16 Jahren bekommen. Als ich feststellte, dass ich schwanger bin, machte ich gerade eine Lehre zur Friseurin und war noch in der Probezeit“, erzählt Carina.

„Als mir meine Tochter damals eröffnet hat, dass sie schwanger ist, war ich erst einmal sprachlos“, erinnert sich Traudi Moser, Verkäuferin von Beruf, lachend zurück. Vom anfänglichen Schrecken erholte sich die Oma in spe aber rasch und unterstützte die junge Mutter mit ihrer zupackenden Art, wo immer sie konnte.

Als Carina nach der Karenzzeit Vollzeit wieder ins Arbeitsleben einstieg, war es Oma Traudi, die auf Yvonne aufpasste. Auch Uroma Martha Hirnschrodt aus Heinrichschlag hütete die Kleine gerne und oft.

Patchwork-Familie

Vor zehn Jahren lernte Carina Manuel kennen, sie wurden Eltern der beiden Söhne Fabio (8) und Luca (5). „Vor drei Jahren haben wir geheiratet und Manuel hat Yvonne adoptiert“, sagt Carina, Friseurhelferin in Freistadt, und die Tochter ergänzt: „Der Manuel ist mein Papa – und der Opa von Julian.“

Im Leben kommt es oft anders als geplant

Yvonne, die eine Lehre zur Gastronomiefachfrau macht, wollte nie früh Mutter werden. Aber im Leben kommt es oft anders als geplant. Ihre Schwangerschaft mit Julian bemerkte die 19-Jährige erst relativ spät und dementsprechend fortgeschritten war die Schwangerschaft, als sie ihren Eltern davon erzählte.

Traudi Moser war zwar aufgefallen, dass ihre Enkelin etwas runder geworden war, sie schob die Gewichtszunahme aber auf das gute Essen im Restaurant, in dem Yvonne lernte.

„Ich dachte bloß, das kann es jetzt nicht sein, dass ich mit 35 Oma werde! In dem Moment wusste ich, wie es meiner Mutter mit mir ergangen sein muss“, sagt Carina rückblickend, und ihr Mann Manuel (36) witzelt mit einem Augenzwinkern: „Das Opa-Werden war überhaupt net tragisch, aber wenn du dich zur Oma legen musst, das tut dann doch ein bissl weh.“

Sonnenschein Julian wickelt alle um den kleinen Finger

Julian kam im November 2020 zur Welt, ist ein recht zufriedenes und pflegeleichtes Baby und hat von Anfang an alle um den kleinen Finger gewickelt, sogar die beiden Onkel Fabio und Luca, die selber erst in die Volksschule bzw. in den Kindergarten gehen.

„Ich bin froh, dass alle so toll hinter mir stehen. Wenn ich in der Berufsschule war, haben meine Mama, Oma und manchmal auch die Uroma auf den Kleinen aufgepasst. Auch die Mutter meines Freundes schaut oft auf Julian“, kann die junge Mutter, die im Oktober ihre Lehrabschlussprüfung machen wird, voll auf die Unterstützung der Familie zählen.

Ur-Uroma: „Das Wichtigste ist, dass alle gesund sind“

Mit Julian und ihrem Lebensgefährten Dominik (23) wohnt Yvonne in einer kleinen Wohnung im Haus der Schwiegereltern in Wartberg. „Sie freuen sich sehr, dass sie ihr Enkerl jeden Tag sehen können“, sagt Yvonne. Deren Onkel und Firmgöd Christian Moser ist übrigens auch der Taufpate von Julian.

Ur-Uroma Martha hat sowieso ihre Freude an der Familie und fand es auch nicht tragisch, als Enkelin und Urenkelin so früh Mutter wurden: „Die Hauptsache ist doch, dass alle gesund sind und wir zusammenhalten.“


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