Pfarrstrukturreform Mühlviertel-Mitte: Amtseinführung von Pfarrern
BEZIRK. Mit 1. Jänner 2024 erfolgte die kirchenrechtliche Gründung der drei neuen Pfarren Mühlviertel-Mitte, TraunerLand und Steyr. Die Pfarrer und Pfarrvorstände der Pfarren wurden feierlich in ihr Amt eingeführt.

Nach eineinhalb Jahren intensiver Vorbereitung wurden mit 1. Jänner 2024 die drei Dekanate Traun, Steyr und Gallneukirchen als neue Pfarren TraunerLand, Steyr und Mühlviertel-Mitte kirchenrechtlich gegründet. Geleitet werden die Pfarren von jeweils einem Pfarrer in Zusammenarbeit mit zwei Vorständen für pastorale bzw. wirtschaftliche Angelegenheiten (Pastoral- und Verwaltungsvorstand /-vorständin). Wesentlich bleiben bzw. weiter intensiviert werden die Zusammenarbeit und die Mithilfe und Leitungsverantwortung in unterschiedlichen Aufgabenbereichen von Priestern, Ständigen Diakonen, Seelsorgern sowie haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern vor Ort in den Pfarrgemeinden bzw. im pastoralen Handlungsraum der Pfarre.
Amtseinführung in der Pfarre Mühlviertel-Mitte
Die neue Pfarre Mühlviertel-Mitte (früher: Dekanat Gallneukirchen) besteht aus den zwölf Pfarrteilgemeinden Alberndorf, Altenberg, Gallneukirchen, Hagenberg, Hellmonsödt, Katsdorf, Kirchschlag, Pregarten, Reichenau, Steyregg, Treffling und Wartberg ob der Aist. Geleitet wird sie von Pfarrer Andreas Golatz, Pastoralvorstand Bruno Fröhlich und Verwaltungsvorstand Thomas Forster vom gemeinsamen Pfarrbüro in Wartberg ob der Aist aus. Den Festgottesdienst zur Amtseinführung von Pfarrer und Pfarrvorständen feierte Bischof Manfred Scheuer am 28. Jänner 2024 um 11 Uhr in der Pfarrkirche Gallneukirchen mit etwa 500 Gläubigen. Gekommen waren Vertreter aller zwölf Pfarrteilgemeinden und der pastoralen Orte und zahlreiche Pfarrmitglieder der neuen Pfarre Mühlviertel-Mitte. Als Vertreter der Politik waren der Bezirkshauptmann von Urfahr-Umgebung Paul Gruber, die Bezirkshauptfrau von Freistadt Andrea Wildberger und mehrere Bürgermeister unter den Mitfeiernden.
Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst vom Chor und Instrumentalisten (Keyboard: Christa Gratzer, Querflöte: Elisabeth Gratzer, Gitarre: Franz Gratzer) unter der Leitung von Franz Gratzer. An der Orgel musizierte Stephan Pömer. Beim Festgottesdienst bekundeten die Ernannten – Pfarrer und Pfarrvorstände – vor Bischof Manfred Scheuer und der versammelten Feiergemeinde ihre Bereitschaft, die Pflichten dieser Ämter auf sich zu nehmen: So versprachen sie, die Pfarre Mühlviertel-Mitte umsichtig zu leiten, in ihr die Grundvollzüge von Kirche lebendig zu halten, dafür zu sorgen, dass die frohe Botschaft des Evangeliums zeitgemäß verkündet wird, Arme und Bedrängte in die Mitte der Gemeinschaft zu stellen, an Freud und Leid der Menschen Anteil zu nehmen und mit Wertschätzung sowie im Dienst an der Einheit mit allen Haupt- und Ehrenamtlichen in den Pfarrgemeinden und pastoralen Orten zusammenzuarbeiten und dabei Bischof Scheuer gegenüber loyal zu sein.
„Eure Mission ist es, das Beste für die Menschen zu suchen und ein Segen zu sein“
In seiner Predigt nahm Bischof Manfred Scheuer auf die Frage des Gesetzeslehrers an Jesus im Text aus dem Lukasevangelium Bezug: „Was muss ich tun, um das ewige Leben zu erben? Was sollen wir tun angesichts der gesellschaftlichen, der kirchlichen und kulturellen Veränderungen und Entwicklungen in unserem Land? Wir haben in der Diözese Linz den Zukunftsweg begonnen und die Struktur- und Pfarrreform in Gang gebracht. Die heutige Amtseinführung ist eine Frucht davon. Ist unsere Pfarrreform dazu gut, dass wir das ewige Leben erben? Und womit verbinden denn die Leute das gute Leben für eine nachhaltige Zukunft? Wo verorten Menschen das ‚gute Leben‘ oder auch ihre Zuversicht bzw. ihre Sorgen?“
Kirchliche Strukturen sollten gute Rahmenbedingungen schaffen, damit Christen ihr Christsein frei und möglichst gut unterstützt zum Ausdruck bringen könnten und damit Kirche als offene und positive Kraft in der Gesellschaft erlebbar sei, betonte der Bischof. An den Pfarrer, die Pfarrvorstände und alle Mitfeiernden gewandt, meinte Scheuer: „Ihr werdet heute beauftragt, die unterschiedlichen Charismen und Dienste so miteinander in Kommunikation zu bringen, dass sie zum Segen und zum Aufbau, zur Auferbauung der Kirche und der Menschen werden. Das gilt für das Miteinander im Pfarrvorstand, für Hauptamtliche und Ehrenamtliche. Ihr werdet heute beauftragt, für die Stadt und für die Menschen in der Region zu beten. Eure Mission ist es, das Beste für die Menschen zu suchen und ein Segen zu sein.“
Dankesworte
Pfarrer Andreas Golatz dankte allen, die zum Gelingen des Festes zur Amtseinführung beigetragen hatten, sowie allen hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeitern für die gute Zusammenarbeit in den vergangenen Wochen und Monaten. Zur neuen Pfarrstruktur meinte Golatz: „Es ist mir ganz wichtig zu sagen, dass wir nichts, was funktioniert, was Menschen wichtig ist und wofür sie sich einsetzen, beenden werden. Was in den Pfarrteilgemeinden funktioniert, soll weitergehen; dort, wo es schwierig ist oder holprig läuft, wollen wir zusammenarbeiten, damit es besser wird. Ich möchte mich bei allen bedanken, die heute hierhergekommen sind, um diese neue Gemeinschaft auszudrücken und spürbar zu machen. Dass so viele gekommen sind, ist ein schönes und hoffnungsvolles Zeichen für die neue Pfarre Mühlviertel-Mitte. Wozu gibt es uns? Um das Leben und die Liebe Gottes in die Welt zu tragen.“
Pastoralvorstand Bruno Fröhlich nannte das Wort „Hören“ als mögliches Leitwort für die neue Pfarre Mühlviertel-Mitte. „Danke, dass so viele Menschen in den Pfarrteilgemeinden da sind und zuhören, was die Menschen bewegt, wer und was ihrem Leben Sinn gibt, was ihnen Freude und Sorge macht. Sich umhören – nachfragen und so den Blick weiten, Erfahrungen sammeln und den Mut haben, auch umzukehren. Hinhören – genau hören –, was uns Gott zu sagen hat durch sein Wort, das menschliche Gestalt angenommen hat in Jesus Christus, der sich hinwendet zu den Menschen. Aufhören – auch etwas zu Ende gehen lassen, dankbar abschließen, würdigen, damit Neues entstehen kann, damit der Mut wächst, Neues anzufangen.“ Mit König Salomo aus dem Alten Testament bat Fröhlich um ein „hörendes Herz – offen für andere, offen für Neues, offen für Begegnung mit den Menschen und mit Gott“.
Verwaltungsvorstand Thomas Forster betonte, es werde in der neuen Pfarre und ihren Pfarrteilgemeinden aus seiner Sicht Zeit brauchen, gerade in finanziellen Dingen „dem Denken um den eigenen Kirchturm herum mehr Weite zu geben“. Der diözesane Schulterschluss müsse noch deutlicher spürbar werden, um zusammen den Weg in die Richtung zu gehen. Auch er dankte allen, die die Amtseinführung mitgefeiert hatten und „die uns auch zukünftig mit ihren Taten, in Gedanken und im Gebet unterstützen werden. Gemeinsam mit dem Geist Gottes werden wir die Pfarre Mühlviertel-Mitte in eine erfolgreiche Zukunft führen“, so Forster.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden