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Michaela Gruber: Das Jugendzentrum ist ihr Herzensprojekt

Mag. Claudia Greindl, 23.10.2024 06:00

ST. OSWALD. Als Mutter von sechs Kindern zwischen vier und 19 Jahren ist Michaela Gruber selbstständige Dyskalkulie- und Legasthenietrainerin, unterrichtet ihre Kinder zum Teil zu Hause und leitet den Kulturverein, den Elternverein und das Jugendzentrum St. Oswald. „Meine soziale Ader ausleben - das ist mein größtes Hobby“, sagt die 42-Jährige.

Michaela Gruber (r.) mit ihrer Stellvertreterin im Elternverein, Andrea Doppelhammer, heuer zu Schulbeginn (Foto: privat)
  1 / 3   Michaela Gruber (r.) mit ihrer Stellvertreterin im Elternverein, Andrea Doppelhammer, heuer zu Schulbeginn (Foto: privat)

„Mir fliegen die interessanten Funktionen immer zu“, schmunzelt die gelernte Hotel- und Gastgewerbeassistentin, die sich in Fernstudien weitergebildet und auch in der integrativen Lehrlingsaubildung gearbeitet hat. Vor elf Jahren zog sie mit ihrer Familie von Plesching nach St. Oswald. „Zum Kulturverein bin ich gekommen, weil ich wiedermal unter die Leute gehen wollte“, erzählt Michela Gruber. Obfrau des Vereins mit rund hundert Mitgliedern ist sie seit 2018. Mit einer Handvoll Aktiven stellt sie jährlich ein Kulturprogramm, hauptsächlich mit Konzerten, zusammen. „Es gibt zum Beispiel jährlich ein Weihnachtskonzert mit regionalen Musikern und ein Konzert der Chorgemeinschaft, bei der ich und meine Tochter Carolina auch mitsingen.“ Musik spielt in der Familie Gruber ohnehin eine große Rolle: Drei Kinder sind bei der Blasmusik, der älteste Sohn studiert Kirchenmusik.

Herzensprojekt Jugendzentrum

Das Herzensprojekt von Michaela Gruber, die dieser Tage den 43. Geburtstag feiert, ist das Jugendzentrum St. Oswald, das sie seit fünf Jahren leitet. Bei der Renovierung der längere Zeit unbenutzten Räume packte ihre ganze Familie an. „Mein Mann Martin hilft mir sowieso immer tatkräftig, dafür bin ich sehr dankbar“, sagt sie. Einmal pro Woche hat das Jugendzentrum vier, fünf Stunden offen. „Wir haben keinen offenen Treff, sondern es gibt ein fixes Programm, das wir mit den Kindern von zehn bis etwa 12 Jahren gemeinsam auswählen.“ Der Schwerpunkt auf jüngere Jugendliche ist absichtlich gewählt, um sie früh für das Jugendzentrum zu begeistern. Es wird gebastelt, gekocht, Musikinstrumente werden vorstellt oder ein Flohmarkt organisiert.

Einmal pro Monat gibt es ein Kunst-Thema, so wird etwa ein Künstler wie Picasso oder Frida Kahlo vorgestellt und dann in dessen Stil gemalt. „Ob ich das daheim mit meinen Kindern mache oder noch ein Schüberl mehr Kinder dabei sind, macht keinen Unterschied.“ Ebenfalls monatlich bietet Michaela Gruber ein abendliches Jugendprogramm für ältere Teilnehmer an. Die Angebote sind meist kostenlos. „Ich möchte den Mädchen und Burschen und natürlich auch meinen Kindern soziale Kontakte ermöglichen und vermitteln, dass man auch für andere etwas tun kann“, erfüllen Gruber diese Stunden mit großer Freude. Anfangs komplett ehrenamtlich tätig, bekommt sie von der Marktgemeinde mittlerweile ein kleines Salär für ihr Engagement.

Gut organisierte Familie

Seit heuer leitet Michaela Gruber auch den wiederbelebten Elternverein der Volksschule und die Mittelschule. „Dabei bin ich keine, die nicht Nein sagen kann. Ich habe einfach viele Ideen und helfe gerne beim Umsetzen. Zum Glück bin ich gut im Überzeugen und kann auf fleißige Mitstreiter zurückgreifen“, sagt die engagierte St. Oswalderin. Einmal im Monat organisiert das Elternvereinsteam für alle Schulkinder eine gesunde Jause mit Broten, Joghurt, Müsli, Gemüsemuffins, Gemüse und vielem mehr. „Beim Vorbereiten hilft auch meine Tochter mit, die dafür extra schon um halb sechs Uhr aufsteht und gerne was Japanisches kocht“, verrät Gruber. Das Ehrenamtsgen hat die Sechsfach-Mama also offenbar an ihren Nachwuchs weitergegeben. Apropos Nachwuchs: Wie bringt Michaela Gruber ihre vielen Funktionen, den häuslichen Unterricht, ihre Selbstständigkeit und ihre Familie unter einen Hut? „Manchmal ecken wir an, weil wir nicht so in der Norm sind. Jedenfalls ist unser Haushalt gut organisiert und aufgeteilt, den Geschirrspüler greife ich nur noch im Notfall an.“ Gut eingebettet ist Familie Gruber auch in der Nachbarschaft, wo eine Hand die andere wäscht. „Die gelebte Gemeinschaft ist sehr wertvoll für uns.“


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