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Keime als Spielverderber auf der Grillparty

Regina Wiesinger, 01.08.2016 12:48

FREISTADT.  Die Grillzeit im Sommer ist  Hochsaison  der  Magen-Darm-Infektionen.  Viele denken dabei an  Salmonellen.  Viel  häufiger sind  allerdings  Campylobacter-Bakterien  –  auch  „Grillkeime“  genannt  –  die  Ursache für die Beschwerden. Dies geht auch aus Untersuchungen des Robert-Koch-Instituts hervor.  Die  Zahl  der  Erkrankungen  steigt  jährlich.  Umso  wichtiger  sind  in  der Sommerküche einige Hygieneregeln.

Oberarzt Dr. Klaus Gstöttenbauer, Abteilung für Innere Medizin am LKH Freistadt; Foto: gespag
Oberarzt Dr. Klaus Gstöttenbauer, Abteilung für Innere Medizin am LKH Freistadt; Foto: gespag

Säuglinge,  Kleinkinder  und  Senioren  sind  besonders  gefährdet,  sich  mit  dem Campylobacter-Erreger  anzustecken.  Auch  am  Landeskrankenhaus  Freistadt  gab  es  bereits  einige  Fälle. Oberarzt Dr. Klaus Gstöttenbauer, Innere Medizin, erklärt: „Vor allem bei Geflügelfleisch ist das Risiko, sich mit dem Grillkeim zu infizieren, hoch. Aber auch bei Hackfleisch, Fisch, Ei, Speiseeis  und  Mayonnaise  ist  Vorsicht  angebracht.  Die  klassischen  Symptome  einer Infektion sind Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen, heftige Bauchschmerzen und -krämpfe, Übelkeit  sowie  extreme  Durchfälle.  In  schlimmen  Fällen  kann  es  sogar  zu  rheumatischen Gelenks-  oder  Hirnhautentzündungen  kommen.“  Sind  die  Symptome  nach  zwei  bis  drei Tagen  nicht  deutlich  zurückgegangen,  sollten  sich  Betroffene  unbedingt  an  einen  Arzt wenden, da die Durchfälle stark entwässern. 

Hygiene überall und Fleisch ausreichend durchgaren

Ob  Lebensmittel  mit  Campylobacter-Erregern  belastet  sind,  lässt  sich  weder  am  Geruch noch  am  Aussehen  der  Ware  erkennen.  Wer  grillen  möchte,  sollte  daher  ein  paar grundsätzliche  Regeln  beachten:  Am  wichtigsten  ist  es,  das  Fleisch  immer  ausreichend durchzugaren – nur so sterben die Erreger ab. Das bedeutet, dass im Kern des Fleisches für mindestens  zwei  Minuten  eine  Temperatur  von  70  Grad  erreicht  werden  muss.  Einfrieren tötet die Erreger hingegen nicht ausreichend ab.      

Trennung rohes Fleisch und andere Zutaten

Zudem sollte man aufpassen, dass Marinade und Tauwasser des rohen Fleisches auf keinen Fall  mit  anderen  Lebensmitteln  in  Berührung  kommen.  Auch  Salate  und  andere  Zutaten sollten  immer  auf  separaten  Brettern  geschnitten  werden.  Zudem  sollte  das  fertig  gegrillte Fleisch auf einen eigenen Teller gelegt werden. Zur Reinigung der Arbeitsfläche am besten Küchenrolle  benutzen  und  diese  dann  entsorgen.  Wer  Lappen  oder  Geschirrhandtücher benutzt, sollte diese regelmäßig wechseln und bei mindestens 60 Grad waschen.


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