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Das Kreuz mit dem Kreuz: Was man selbst dafür tun kann

Petra Hanner, 19.08.2016 10:40

FREISTADT. Wer kennt sie nicht, quälende Schmerzen in der Nacken- und Schulterregion, an der Brustwirbelsäule oder im Lendenbereich? „Mehr als 80 Prozent der Erwachsenen, aber auch immer mehr Schüler leiden an wiederkehrenden oder chronischen Rückenschmerzen. Sie zählen zu den häufigsten Leiden der Menschen in den Industrienationen“, weiß Maria Horner, Physiotherapeutin am LKH Freistadt.
 

Tipps von Physiotherapeutin Maria Horner vom LKH Freistadt
Foto: gespag
Tipps von Physiotherapeutin Maria Horner vom LKH Freistadt Foto: gespag

Rückenschmerzen sind in erster Linie die Folge eines Ungleichgewichtes zwischen Belastbarkeit der Wirbelsäule und den Arbeits- und Alltagsbelastungen. Auf die durch Bewegungsmangel geschwächten Wirbelsäulenstrukturen (Gelenke, Bandscheiben, Muskulatur, Bänder und Sehnen) treffen häufig Überbelastungen durch dauerndes Sitzen und Stehen, schweres Heben, monotone Bewegungen und Übergewicht. Dies führt zu Fehlhaltungen, muskulären Schwächen, bis hin zu irreversiblen Veränderungen an Wirbeln und Bandscheiben.

Selbst aktiv werden

Um Wirbelsäulenprobleme zu verhindern oder bereits vorhandene Beschwerden zu lindern, ist die aktive Mitarbeit der Betroffenen unerlässlich. Alle passiven Behandlungen wie Massagen, Fangopackungen oder Stromtherapien können zwar wertvolle Unterstützung leisten, der Erfolg wird bei alleiniger Anwendung allerdings nur von kurzer Dauer sein. Physiotherapeutin Maria Horner: „Wichtig ist, seinen Arbeitsplatz nach ergonomischen Gesichtspunkten zu gestalten. Das heißt konkret, haltungsfreundliches Mobiliar einsetzen sowie richtige Arbeitshöhen bei Tischplatten, Bildschirmen, Bügeltischen etc. Menschen mit einem vorwiegend sitzenden Arbeitsalltag sollten häufig ihre Sitzposition wechseln. Beim Heben ist die richtige Technik wichtig: Knie und Hüfte beugen, Rücken gerade halten, Gewicht nahe zum Körper ziehen und dabei Dreh- und Beugebewegungen möglichst vermeiden.“

Ausgleich durch Bewegung

Die Wirbelsäule erhält nur durch richtiges Vermeidungsverhalten und regelmäßige Bewegung den nötigen Ausgleich, wodurch eine bleibende Besserung der Beschwerden oder Heilung ermöglicht wird. Gezielte Übungen stärken die Bauch- und Rückenmuskulatur und bilden somit ein natürliches Korsett, das die Wirbelsäule in ihrer Haltearbeit stark entlastet. Die Wahl der Sportart soll jedoch dem Alter, Gesundheitszustand und der momentanen Leistungsfähigkeit angepasst werden. Horner: „Ältere Menschen sollten gelenkschonende Sportarten wie Nordic Walken oder flotte Spaziergänge wählen und ruckartige Bewegungen sowie übertriebene Kraft- und Dehnreize vermeiden.

Damit die Bandscheiben Flüssigkeit aufnehmen können, ist es auch wichtig, sich vor und nach größeren Belastungen in eine horizontale, schmerzfreie Lage zu begeben. Be- und Entlastung des gesamten Bewegungsapparates soll immer ausgewogen sein.“


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