Knoten in der Schilddrüse: Abklärung und Operation im Klinikum Freistadt
FREISTADT. Bei rund der Hälfte der österreichischen Bevölkerung entwickeln sich im Laufe des Lebens Knoten in der Schilddrüse. Oft sind die Knoten nicht bösartig oder können medikamentös behandelt werden. Ist eine Operation unausweichlich, wird diese auch am Klinikum Freistadt von erfahrenen Chirurgen durchgeführt.
Viele Schilddrüsenknoten werden zufällig im Rahmen von Ultraschalluntersuchungen der Halsgefäße entdeckt, ohne dass die Betroffenen zuvor selbst Veränderungen bemerkt haben. Nur manchmal kommt es durch das Wachstum der Schilddrüse zu Beschwerden, etwa beim Schlucken, oder zu einem Gefühl der Enge im Hals.
Ein Knoten an der Schilddrüse alleine ist aber noch kein Grund zur Sorge. Etwa 70 Prozent der Knoten verändern sich im Laufe des Lebens nicht und nur fünf bis zehn Prozent der Knoten sind bösartig. Doch je früher diese erkannt werden, umso besser sind die Heilungschancen.
Die Untersuchung und die Diagnose von Schilddrüsenknoten erfolgen zumeist durch die Innere Medizin. Im Klinikum Freistadt gibt es eine Schilddrüsenambulanz, die bei Bedarf mit der Nuklearmedizin des Kepler Universitätsklinikums zusammenarbeitet.
Nuklearmediziner als erste Anlaufstelle
„Wenn ein Knoten an der Schilddrüse festgestellt wurde, müssen wir nicht gleich operieren. Zuerst stellen die Kolleginnen und Kollegen fest, um welche Art Knoten es sich handelt, wie groß er ist, ob er sich im Lauf der Zeit verändert und ob ein Malignitätsrisiko besteht“, erläutert Oberarzt Dr. Mathias Pilz, Facharzt für Chirurgie am Klinikum Freistadt. Nuklearmediziner seien hierfür die Anlaufstelle.
Die Untersuchung erfolgt sowohl durch Abtasten als auch durch Ultraschall, dem wichtigsten diagnostischen Kriterium für das weitere Vorgehen. Zusätzlich wird meistens auch eine sogenannte Szintigrafie durchgeführt. Dabei wird Patienten eine jodhaltige Substanz gespritzt und so werden die Knoten, deren Art und Ausprägung sichtbar gemacht.
Knoten können „heiß“ oder „kalt“ sein
„Wir unterscheiden zwischen kalten und heißen Knoten“, erklärt Oberarzt Dr. Pilz. Heiße Knoten treten seltener auf, führen zu einer vermehrten Ausschüttung von Hormonen und verursachen dadurch Funktionsstörungen der Schilddrüse. Sie sind somit aktive, jedoch keine bösartigen Knoten. Der Name kommt daher, dass sie bei der Szintigrafie rot eingefärbt sind.
Kalte Knoten treten häufiger auf und können bösartig sein. Sie sind inaktiv, bilden also kaum oder gar keine Hormone, und zeigen sich in blau-violetter Farbe. Sind weitere Tests notwendig, können auch Proben durch eine Punktion entnommen werden.
Schilddrüsen-OP: Erkranktes Gewebe muss raus
Während unauffällige Knoten beobachtet werden können, ist bei auffälligen Knoten eine Klärung – ob gut- oder bösartig – notwendig. Auch bei einer sehr großen Schilddrüse ist eine Operation meist unausweichlich. Ob dann das gesamte Organ entfernt werden muss, nur ein Lappen oder der betreffende auffällige Knoten, wird mit jedem Patienten individuell geklärt.
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