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Schulterspezialist im Klinikum Freistadt: „Schmerzen sind sehr gut behandelbar“

Mag. Michaela Maurer, 05.05.2022 19:16

FREISTADT. Mit dem Primar der Abteilung für Orthopädie und Traumatologie Dr. Christof Pirkl ist seit mehreren Monaten ein Spitzenmediziner im Klinikum Freistadt tätig, der über große Kompetenz im gesamten orthopädisch- unfallchirurgisches Spektrum und eine Hochspezialisierung im Bereich der Schulter verfügt.

  1 / 4   Die Abnützung der Schulter ist sehr weit verbreitet. „Die gute Nachricht ist: Man kann sie gut therapieren“, sagt der Leiter der Abteilung Orthopädie und Traumatologie am Klinikum Freistadt Primar Dr. Christoph Pirkl (Foto: OÖG/Dominik Derflinger)

Primar Dr. Christof Pirkl (50) hat am 1. September 2021 die Leitung der Abteilung für Orthopädie und Traumatologie am Klinikum Freistadt übernommen. Er folgte Primar Dr. Manfred Helmreich nach. „Die Freude über die kompetente Besetzung ist auch für uns als Unternehmensleitung groß. Primar Dr. Pirkl ist ein orthopädisch-unfallchirurgischer Allrounder mit einer Hochspezialisierung, die für den Standort sehr wichtig ist. Es gibt keine Operation in der Schulter, die er nicht beherrscht und somit für die Region anbieten kann“, sag Dr. Franz Harnoncourt, Vorsitzender der Geschäftsführung der OÖG. „Damit zeigt sich einmal mehr die Bedeutung der regionalen Häuser. Die Patienten profitieren von einer wohnortnahen Versorgung auf höchstem Niveau.“

„Primar Pirkl hat uns in den vergangenen Monaten bereits von seinem medizinischen Können überzeugt, aber nicht nur das. Er hat eine ruhige, professionelle Art, die sowohl den Patienten als auch den Mitarbeitern in der Abteilung Sicherheit gibt. Wir freuen uns sehr, ihn im Führungsteam zu haben“, sagt Primar Dr. Norbert Fritsch, Ärztlicher Direktor am Klinikum Freistadt. „Die Patienten aus der Region sollen zu uns kommen und sich gut aufgehoben fühlen – von der Aufnahme bis zur Nachsorge. Zwischen Patienten und Arzt soll Vertrauen entstehen“, sagt Primar Dr. Pirkl. Es ist ihm wichtig, zu vermitteln, dass Schulterschmerzen gut behandelbar sind. „Es kann nach einer Prellung zwei bis drei Wochen weh tun, wenn die Schmerzen aber länger andauern, muss man das von einem Unfallchirurgen oder Orthopäden abklären lassen“, sagt der Mediziner. „Ich betreibe die Schulterchirurgie seit mehr als zwei Jahrzehnten und führe jedes Jahr mehrere 100 Eingriffe durch. Dadurch habe ich in allen Gebieten einen großen Erfahrungsschatz“, sagt Primar Dr. Christof Pirkl.

Er hat am Klinikum Wels seine Facharztausbildung für Unfallchirurgie (2006), Orthopädie und Traumatologie (2017) absolviert. Als erster österreichischer Assistenzarzt konnte er sein Spezialwissen im Bereich der Schulterchirurgie bei Dr. Christian Gerber an der Orthopädischen Universitätsklinik Balgrist (Zürich), einer Klinik mit internationalem Ruf, vertiefen. Er führt Spezialoperationen an der Schulter durch, die nur wenige in Österreich machen. Eine davon ist die Nervenfreilegung beim Engpass-Syndrom in der Schulter. „Dabei wird der Nerv, der sich durch das Schulterblatt zieht und die obere und hinter Oberarmkopfsehne aktiviert, befreit“, erklärt der Spezialist.

Schulterschmerzen haben verschiedene Ursachen

Das Schultergelenk ist eines der komplexesten im Körper – es ist ein Zusammenspiel aus dem Schulterblatt, der Sehne und der Kapsel. Die häufigsten Schulterschmerzen kommen von Schleimbeutel-Entzündungen im Schulterdachbereich, Verkalkungen im Sehnenansatz (vor allem bei Frauen zwischen 40 und 60 Jahren) und durch Kapselverklebungen nach einem Unfall oder auch ohne, etwa bei Diabetikern. Auch Sehneneinrisse sind häufig. Das alles kann zu Bewegungseinschränkungen und Schmerzen führen. „Auch Sportler haben oft Probleme mit der Schulter – vor allem bei Überkopfsportarten wie Faustball, Volleyball oder Tennis. Diese lassen sich endoskopisch oft sehr gut behandeln“, sagt Primar Dr. Pirkl.

Künstliches Schultergelenk

„Die Abnützung ist ähnlich wie beim Knie und in der Hüfte auch in der Schulter sehr weit verbreitet. Die gute Nachricht ist: Man kann sie gut therapieren“, sagt der Spezialist. Wenn kein Sehnenriss bestehe, könne man konservativ ohne Operation behandeln, mit Infiltration und Physiotherapie. „Wenn die Abnützung aber weit fortgeschritten ist, also der Knorpel vollständig aufgebraucht ist, ist es sinnvoll, ein künstliches Gelenk, also eine Prothese, zu machen“, erklärt Primar Dr. Pirkl. Ähnlich wie bei Knie und Hüfte erreiche man damit gute Ergebnisse.

Nach einer Operation verbringen die Patienten vier bis fünf Tage im Spital. Danach müssen sie vier Wochen zum Schutz der Sehnen einen Verband tragen, den man aber bei Bedarf abnehmen kann. Nach einem Monat kann die Schulter wieder frei bewegt werden, nach drei Monaten kann auch wieder mit Sport begonnen werden. „Die meisten Patienten sind anschließend schmerzfrei und das Schultergelenk ist wieder gut beweglich“, sagt Primar Dr. Christof Pirkl.

Wertschätzung und Verständnis

Die Arbeit in der Abteilung für Orthopädie und Traumatologie bedeutet, Menschen in Ausnahmesituationen zu begegnen, etwa nach Unfällen und mit schweren Verletzungen. „Der wertschätzende und verständnisvolle Umgang miteinander ist das Wichtigste“, sagt Primar Dr. Pirkl. Er versuche, in Stresssituationen ruhig zu bleiben, vor allem, wenn rasche Entscheidungen getroffen werden müssen. „Das gilt nicht nur für den Operationsaal, sondern auch für den einfühlsamen Umgang mit den Angehörigen“, so der Mediziner. Seine Freizeit verbringt Pirkl am liebsten mit Laufen, Skifahren und Klettern – und natürlich mit seiner Familie. Der geborene Linzer lebt seit 17 Jahren in Freistadt. Er ist verheiratet und hat drei Kinder.

Pläne für die neue Abteilung

In Freistadt möchte der neue Abteilungsleiter für Orthopädie und Traumatologie den Schwerpunkt der Endoprothetik (Hüfte, Knie, Schulter) weiter ausbauen. Auch die Spezialambulanzen sollen forciert werden. „Es ist klar, dass wir uns nach der Decke strecken müssen. Es gilt, die Kapazitäten optimal zu nutzen. Tageschirurgisch werden wir schauen, was geht, aber es muss auch für die Patienten passen“, sagt Primar Dr. Pirkl. Primar Dr. Norbert Fritsch, Ärztlicher Direktor am Klinikum Freistadt, ist von den Plänen begeistert. „Die medizinische Versorgung unseres Hauses erfährt durch Primar Pirkl eine weitere Aufwertung. Davon profitieren die Menschen aus der Region und er fungiert als Magnet für Jungärzte, die von ihm lernen möchten. Wir brauchen in Zukunft noch mehr Mediziner und Medizinerinnen wie ihn.“


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